0469 - Der Tod fliegt mit
bewies, welche hohen Temperaturen hier geherrscht hatten. Eine Primärstrahlunig hatte es nicht gegeben, und die Sekundärstrahlung bedeutete keine Gefahr, wenn man einen Schutzanzug trug.
Holanet und Eschno, meine beiden Vertrauten, besprachen sich mit dem Leiter des Untersuchungskommandos.
lch hörte nur mit geringem Interesse hin.
Meine Gedanken kreisten um den Plan, den ich entworfen hatte und der zur Vernichtung des terranischen Raumschiffs führen sollte.
Die beiden Explosionen in Ketnam waren für mich der letzte Beweis, daß die Terraner es auf unsere Dakkarkom-Funkgeräte abgesehen hatten. Sie mußten sich aus diesem Grund gerade in Ketnam aufgehalten haben, als ich die Stadt im Zuge meines Plans unter einen dreifach gestaffelten Energieschirm legen ließ, Ich fragte 'mich, wann sie herausfinden würden, daß es noch einen weiteren Ort gab, an dem sich Dakkarkome befanden - und daß dieser Ort nicht durch Energieschirme abgesichert war.
Das große Frachtschiff, das heute gelandet war und positronische Mikroelemente gebracht hatte, wurde unterdessen mit fertigen Dakkarkomen beladen.
Die Terraner konnten keinen Verdacht schöpfen, wenn sie diese Tatsache entdeckten. Erstens einmal unterstand das Schiff nicht meiner Kommandogewalt und zweitens war es unmöglich, ein Schiff zu beladen, wenn man es unter eine Energieglocke legte.
Vorläufig wußten die Terraner nichts davon. Sie ahnten auch noch nicht, daß alle Dakkarkome, die wir an Bord brachten, besonders schwere Ausführungen waren - bis auf zwei. Diese zwei Geräte waren wertvolle Ausführungen in Kleinbauweise, und ich zweifelte nicht daran, daß die terranischen Mutanten mindestens eins von ihnen mitnehmen würden.
Sie würden nicht auf Anhieb feststellen können, daß die Geräte präpariert waren und in Wirklichkeit Sextadimbomben größter Vernichtungskraft darstellten.
Sobald sie mit ihrem Schiff gestartet waren und sich im freien Raum befanden, genügte ein Funkimpuls, um die Bomben und das Schiff in eine glühende Gaswolke zu verwandeln.
Ich konnte nur hoffen, daß die Terraner nicht vorher ihr Bombenarsenal in der Tiefe von Leffa zündeten und damit den Planeten vernichteten, Holanet, Eschno und ich hatten uns lange beraten und auch die Spezialpositronik des Geheimdienstes hinzugezogen. Wir wußten, daß wir nicht darauf hoffen konnten, daß die Terraner sich an eine eventuelle Abmachung hielten. Dennoch würden wir - nachdem die beiden Dakkarkome gestohlen waren - eine solche Abmachung mit ihnen eingehen, um sie zum Start zu veranlassen. Ich persönlich rechnete damit, daß die Terraner zögern würden, den Vernichtungsimpuls auszusenden, wenn wir unsere schweren Abwehrforts nicht einsetzten. Danach mußten wir sehr schnell handeln, damit wir ihnen zuvorkamen.
Ich lächelte in mich hinein, als ich an Ovaron, den vermutlich echten Ganjo, dachte, der sich nach allem, was wir inzwischen erfahren hatten, an Bord des terranischen Schiffes befand.
Ovaron spielte sicher mit dem Gedanken, mich zu übernehmen. Aber mein Plan würde dafür sorgen, daß er davon abkam. Wenn für ihn und die Terraner alles scheinbar glatt verlief, hütete er sich gewiß, das nicht unerhebliche Risiko des Übernahmeversuchs eines Pedotransferers einzugehen.
Holanet und Eschno kamen langsam zum Gleiter zurück.
„In dreieinhalb Laafs wird die Kapazität der anderen Energiezentralen", berichtete Holanet, „soweit erhöht sein, daß die Montagehallen für die Dakkarkome unter Schutzschirme gelegt werden können. Ich schlage vor, wir warten solange mit dem Abtransport der ,Spezialgeräte'."
Ich machte eine Geste der Bestätigung.
„Bald wird das terranische Schiff niemand mehr in Gruelfin beunruhigen können."
Meine beiden Mitarbeiter lachten.
*
Ich nickte Major Lokoshan dankbar zu, als er mir eine Tasse Kaffee hinstellte. Der körperlich kleine Terraner vom Siedlungsplaneten Kamash VII war mir anfänglich immer etwas geheimnisvoll und manchmal sogar unheimlich erschienen, aber inzwischen wußte ich, daß er im Grunde genommen ein gemütvoller und friedfertiger Mensch war, solange er nicht Feinden gegenüberstand.
„Wann werden Sie Schekret übernehmen, Ovaron?" fragte er und sah mich dabei mit seinen rätselhaften Augen an.
„Sobald der Takerer genügend abgelenkt ist. Die bisherigen Mutantenoperationen reichten noch nicht aus, um ihn genügend zu verwirren, Major."
„Außerdem brauchen wir zuerst einige der Klein-Dakkarkome", warf Lordadmiral
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