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047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits

Titel: 047 - Der Schlitzer aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Geister?“
    „Hinweis durch
die Computer. Sie schließen aus, daß es in diesem Fall mit rechten Dingen
zugehen kann. Ziemlich hohe Wahrscheinlichkeitsquote, Towarischtsch.“
    „Ich frage
mich, weshalb X-RAY-1 sich überhaupt noch auf uns verläßt. Wenn die
Elektronikkästen so genau Bescheid wissen, dann könnten wir ja eine ruhige
Kugel hinter dem Schreibtisch schieben und brauchten die Computer nur noch mit
Daten zu füttern.“
    „Ich habe
nicht gewußt, daß du dich so sehr nach einem Pensionärsessel sehnst“, grinste
Kunaritschew. Der bärenstarke Russe fingerte in einer Brusttasche des
Lederjacketts herum und brachte einen flachen Tabakbeutel und ein Päckchen
Zigarettenpapier zum Vorschein. „Tut mir leid“, murmelte X-RAY-7, als er Larrys
entgeisterten Blick sah. „Nach dem Schrecken muß ich eine rauchen - das ist bei
mir immer so.“
    „Dann
erschrickst du oft. Du solltest den Job wechseln, Brüderchen. Als PSA-Agent
stehst du ständig im Trommelfeuer des Schreckens. Alles plädiert übrigens gegen
das Rauchen.“
    „Ich bin ein
Gewohnheitsmensch, Towarischtsch.“
    „Mit deinem
Privatkraut trägst du stark zur Luftverschmutzung bei! Denke an den Smog!“
    Kunaritschew
ließ sich nicht irritieren. „Ich war auf dem Weg zu Scotland Yard“, sagte er
beiläufig, während er sich die Selbstgedrehte zwischen die Lippen steckte.
„Dort hoffte ich einiges über dich zu erfahren.“
    „Du kannst
deine Weiterfahrt abbrechen, Brüderchen. Darf ich vorstellen.“ Er wies auf den
Mann, der in diesem Augenblick um die Kühlerhaube des Bentley herumkam. „Chiefinspektor Higgins vom Yard.“
    „Wunderbar!“
strahlte der Russe und blies den Rauch schnaubend durch die Nase. „Dann ist ja
alles greifbar. Das erspart mir Taxigebühren. Sagen Sie, Sir: Fängt Scotland Yard
alle Besucher auf diese Weise ab?“
    Higgins verzog
das Gesicht. In seinen Zügen stand geschrieben, daß ihm eine Bekanntschaft auf
diese Weise unangenehm war.
    Er wirbelte
herum. „Die Kiste wird doch wohl nicht anfangen, noch zu brennen?“ sagte er
verwundert und kreiste um die Kühlerhaube wie ein Raubtier um sein Opfer.
    „Es stinkt,
nicht wahr? So, als würde ein Kabel durchschmoren, Chiefinspektor?“ machte
Kunaritschew sich bemerkbar.
    Higgins
nickte. „Okay. Das dachte ich auch, aber…“
    „Sie können
unbesorgt sein. Das bin ich.“
    „Das sind
Sie?“ Higgins starrte abwechselnd auf Brent und den Russen.
    „Hier - der
Tabak. Man hat mir schon von verschiedenen Seiten zu verstehen gegeben, daß das
Aroma meines Tabaks ähnliche Assoziationen weckt.“
    „Ähnliche Assoziationen?“
Higgins wiederholte die letzten Worte wie ein Echo. Er schüttelte den Kopf, als
hätte er sich verhört.
    „Ich sehe
schon, daß auch Sie den wahren Wert dieses seltenen Krautes nicht zu schätzen
wissen.“
    X-RAY-7
seufzte. Er nahm noch einen tiefen Zug und warf dann die gerade angerauchte
Zigarette auf den nassen Boden, wo sie zischend verlöschte.
    Der Taxifahrer
gab dem Russen zu verstehen, daß die Fahrt weitergehen könne. Es überraschte
ihn, als Kunaritschew bezahlte und sich dann sein Gepäck aus dem Wagen nahm.
    „Ich schließe
mich meinen Freunden an, die ich zufällig getroffen habe. So ein Glück hat man
nicht jeden Tag, müssen Sie wissen“, lautete der Kommentar des Russen.
    Der Driver
kratzte sich am Kopf. Dem Engländer lag eine Antwort auf der Zunge, aber er
spuckte sie nicht aus.
    Die Tatsache,
daß er einem Scotland-Yard-Beamten beinahe den Kotflügel rasiert hatte, war für
ihn schon bedenklich genug. Beide Teile hatten schuld ,
und Higgins hatte versprochen, die Sache morgen im Büro zu regeln.
    Kunaritschew
nahm den Platz hinter Larry ein. Der Motor des Taxis heulte auf, und knatternd
schob sich das Vehikel in die Finsternis zurück und wartete dort, bis der
Bentley auf der geradeaus führenden Straße an ihm vorüber war.
    Larry wandte
den Kopf.
    „Wie kamst du
hier ‘rüber? Bei dem Nebel.“
    „Mit dem
Schiff von Frankreich. Vor einer Stunde traf ich in der Victoria-Station ein.
es war nicht einfach, ein Taxi zu finden. Die meisten Fahrer liegen zu Hause
und schlafen.“
    „Übrigens hast
du das seltsame Talent, immer dann aufzutauchen, wenn alles schon zu Ende ist,
Brüderchen.“
    „Caramba!“
sagte der Russe. Das war nicht russisch, das hatte Iwan Kunaritschew irgendwo
in Südamerika aufgeschnappt. „Willst du damit sagen, daß die Angelegenheit
schon in den letzten Zügen

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