047 - Medium des Mord-Magiers
Korb.«
»Davon bin ich überzeugt«, sagte ich schmunzelnd und blickte zum Fenster hinaus.
Es war nicht mehr weit bis zu Daryl Crennas Haus.
***
Nach der Sendung gab Sarracedo in dem Hotel, in dem die Gruppe wohnte, eine riesige Party, die ein Vermögen kostete, doch Geld spielte in diesem Fall keine Rolle. »Fiona« hatte mit der ersten LP einen beträchtlichen Gewinn erzielt.
Im Festsaal des Hotels befanden sich so viele Leute, daß man sich kaum bewegen konnte. Nachdem sich die Gruppe kurz den Pressefotografen gestellt hatte, zersplitterte sie.
»Fiona« mischte sich unter die Gäste, und von diesem Augenblick an befand sich jedes Mitglied der Horrorband auf der Suche nach seinem ersten Opfer.
John Darcel, der Schlagzeuger, steuerte auf ein rothaariges Mädchen zu. Sie war blutjung und in Begleitung eines distinguiert aussehenden älteren Herrn.
Ein Kellner schob sich mit den Drinks, die auf einem großen Tablett standen, durch das Gedränge. Darcel nahm sich ein Glas, während seine brennenden Augen starr auf die Rothaarige gerichtet waren.
Jemand klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter, und Darcel wäre beinahe über ihn hergefallen. Er zuckte herum, beherrschte sich dann aber.
Ein hagerer Mann nickte ihm wohlwollend zu. »Ihr wart heute abend großartig.«
»Vielen Dank, Sir.«
»Jim Dringman, FLO-Records«, stellte sich der Hagere vor. »Jammerschade, daß ich euch nicht unter Vertrag habe. Solltet ihr mit eurer Schallplattenfirma mal nicht mehr zufrieden sein, meine Tür steht für euch immer offen.«
John Darcel lächelte. »Ich mache nur Musik, um alles andere kümmert sich Mr. Sarracedo.«
»Ein verdammt guter Manager.«
»O ja, das ist er. Wir kommen gut mit ihm aus«, sagte Darcel ungeduldig. Er warf einen Blick Richtung Rothaariger und stellte wütend und enttäuscht fest, daß sie nicht mehr dort stand, wo er sie ansteuern wollte.
Er haßte Dringman dafür, und es kostete ihn große Mühe, den Plattenchef nicht zu bestrafen.
Er rang sich ein »Bitte, entschuldigen Sie mich, Mr. Dringman« ab und ging weiter. Nervös suchte er das Opfer, das er aus diesem Überangebot ausgewählt hatte, doch das blutjunge Mädchen schien die Party mit ihrem distinguierten Begleiter verlassen zu haben.
Darcel nahm wütend einen Schluck Champagner. Er sah Fiona Swift, die sich mit Joe Trane unterhielt, und er lachte gemein in sich hinein.
Für ihn hast du dich entschieden? dachte der Schlagzeuger. Gleich für Joe Trane? Das wird Schlagzeilen geben!
»So allein inmitten dieser vielen Menschen?« fragte neben ihm plötzlich eine samtweiche Mädchenstimme.
Er wandte den Kopf zur Seite, und in seinen Pupillen erschien ein grausamer Schimmer, der dem Mädchen mit den langen blonden Haaren jedoch nicht auffiel.
Sie trug ein zyklamefarbenes Kleid, war groß, gut gebaut, wirkte sportlich und hatte einen prallen Busen, der sich aus dem tiefen Ausschnitt drängen wollte.
»Jane Pickup«, sagte sie. »Ich bin Sekretärin Ihrer Promotionfirma. Ich habe mitgeholfen, diese grandiose Party zu arrangieren. Hoffentlich gefällt sie Ihnen.«
»Seit ich Sie getroffen habe, gefällt sie mir erst richtig gut«, sagte John Darcel und knipste sein strahlendstes Lächeln an. Er wußte, daß er damit überall ankam. »Es ist nur ein bißchen zu voll für meinen Geschmack.«
»Sie müssen das verstehen. Alle Welt wollte an dieser Party teilnehmen. Wir haben so gründlich gesiebt, wie es nur möglich war. Die Menschen, die Sie hier sehen, können für Ihre Karriere in Zukunft alle noch mal wichtig sein.«
Darcel musterte das hübsche Mädchen gründlich. Er hatte bereits umdisponiert. Die Rothaarige interessierte ihn nicht mehr. Die Blonde sollte sein erstes Opfer sein.
»Was halten Sie von ›Fiona‹?« fragte er sie.
»Der Erfolg der Gruppe besteht zu Recht. Sie sind alle großartig.«
»Und was halten Sie von mir?«
Sie errötete und senkte den Blick. »Legen Sie es darauf an, mich verlegen zu machen?«
»Aber nein, ich bin an Ihrer Meinung ehrlich interessiert«, sagte John Darcel. Er wußte, daß er mit Jane keine Schwierigkeiten haben würde. Sie war jetzt schon so gut wie tot.
»Ich finde, daß ›Fiona‹ keinen besseren Schlagzeuger haben könnte«, sagte Jane Pickup. »Ich halte Sie für den begabtesten Musiker der Gruppe. Rhythmus und Musik scheinen Ihnen im Blut zu liegen.«
»Raten Sie mal, welche Farbe mein Blut hat.«
Jane Pickup lachte. »Was soll das? Rot natürlich.«
»Falsch«; sagte
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