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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verstummte mit einem leisen Nachdrehen. Als der Fahrer die Tür öffnen wollte, legte ihm der Abbé seine Hand auf den Arm. »Nein, laß es.«
    »Wieso?«
    »Ich möchte allein gehen.«
    Der Mann wurde blaß. »Ich verstehe den Grund nicht. Wenn man auf dich wartet, Abbé…«
    Der Templer schüttelte den Kopf. »Ich bin darauf vorbereitet. Ich möchte aber, daß ihr mir Rückendeckung gebt.«
    »Dann müßten wir auch um das Haus herum«, meldete sich vom Rücksitz her der zweite.
    »Sucht bitte nach einer Möglichkeit.« Bloch öffnete die Tür und schwang sich aus dem Wagen, Seine Bewegungen wirkten müde, abgespannt. Das änderte sich, als er auf dem schmalen Gehsteig stand und den Blick nach vorn richtete.
    Da lief ein Ruck durch seine Gestalt. Er straffte sich, und es sah so aus, als hätte er einen Entschluß gefaßt. Mit zielsicheren Schritten lief er auf den Eingang zu.
    Die Tür bestand aus Glas. Nicht allein über ihr brannte Licht, auch dahinter im Foyer sah er es schimmern.
    Eine Frau durchquerte den Raum. Sie trug ein graues Kostüm, schaute nicht zum Eingang hin und wurde erst aufmerksam, als der Abbé gegen das dicke Glas klopfte.
    Die Frau blieb stehen und drehte den Kopf.
    Sie mußte den Mann sehen, traf jedoch keine Anstalten, der winkenden Gestalt die Tür zu öffnen.
    Bloch klopfte noch einmal und hatte Erfolg, denn die Frau kam auf ihn zu. Er konnte ihr Gesicht besser erkennen. Obwohl in den Augen ein fragender Ausdruck lag, entdeckte er die Verkniffenheit und auch den verbissenen Ausdruck.
    Sie unterhielten sich durch eine Sprechanlage an der Seite. »Was wünschen Sie, Monsieur?«
    »Sie haben ein Hotel. Ich möchte ein Zimmer.«
    »Jetzt noch?«
    »Ja, ich bin fremd hier und…«
    Die Frau überlegte. Der Abbé versuchte, ein harmloses Gesicht zu machen. Er lächelte freundlich.
    »Wo haben Sie denn Ihr Gepäck, Monsieur?«
    »Im Wagen.« Bloch drehte sich. »Er parkt ein wenig abseits, einige Schritte von hier entfernt. Wenn ich vielleicht das Zimmer sehen dürfte, wäre es mir sehr lieb.«
    »Gut, ich schließe auf.«
    Der Templer trat sehr schnell ein, bevor die Wirtin es sich anders überlegen konnte. Eine mollige Wärme empfing ihn. Sie tat gut, und er ging auch über einen weichen Teppich bis vor zur halbrunden Rezeption aus Holz.
    Die Frau überholte ihn. »Ich bin Madame Cinaire. Wenn Sie sich bitte eintragen würden, Monsieur…«
    »Bloch. Ich heiße Bloch.«
    »Bitte sehr.« Sie war hinter die Rezeption getreten und schob ihm den Anmeldezettel zu.
    Der Templer schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, Madame, aber ich möchte kein Zimmer bei Ihnen mieten.«
    »Nicht?« fragte sie erstaunt.
    »So ist es.«
    »Weshalb sind Sie dann gekommen?«
    »Weil ich mit einem Gast sprechen möchte, der bei Ihnen wohnt, Madame.«
    »Wer ist es?«
    »John Sinclair.«
    Madame Cinaire erwiderte zunächst nichts. Sie schob nur ihre Hände von der Rezeption und ließ die Arme an beiden Seiten des Körpers herabhängen. »So ist das also.«
    »Kann ich ihn sprechen?«
    »Nein, Monsieur Bloch.«
    »Sie brauchen keine Sorgen zu haben, daß es zu spät ist. Ich kann jederzeit zu ihm.«
    Madame Cinaire antwortete mit einem spröden Lächeln und mit folgenden, für Bloch enttäuschenden Worten. »Es tut mir leid für Sie, aber der Herr wohnt nicht mehr bei uns.«
    »Wie das?«
    »Er ist ausgezogen«, erwiderte sie herrisch.
    »Wirklich?«
    Ihr Mund wurde schmal. »Weshalb sollte ich sie anlügen, Monsieur?«
    Bloch lächelte. »Ja, Sie hätten keinen Grund dazu, in der Tat. Nur wundert es mich, daß Monsieur Sinclair abreiste oder auszog, ohne mir etwas zu sagen. Wir waren hier verabredet.«
    »Hin und wieder ändert man seine Meinung eben und auch seine Vorsätze.« Sie hüstelte. »Ist sonst noch was, Monsieur Bloch? Ich möchte mich nämlich hinlegen.«
    »Ja«, sagte der Abbé, »da ist noch etwas. Wissen Sie, Madame, ich glaube Ihnen nämlich nichts.«
    Die Frau trat einen kleinen Schritt zurück. »Was fällt Ihnen ein, mich als Lügnerin zu bezichtigen? Sind Sie von allen guten Geistern verlassen, Monsieur?«
    »Nein. Ich war selten so klar im Kopf wie jetzt. Deshalb wiederhole ich den Satz. Ich glaube Ihnen nicht.«
    Sie räusperte sich. »Und welchen Grund sollte ich haben, Sie anzulügen?«
    »Um den herauszufinden, bleibe ich noch.«
    Ihr Blick wurde kalt wie der eines Fischs. »Man soll sich mit Typen, wie Sie es sind, nicht einlassen. Wahrscheinlich wollen Sie etwas ganz anderes. Paris ist

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