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0470 - Baphomeths Totenwächter

0470 - Baphomeths Totenwächter

Titel: 0470 - Baphomeths Totenwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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feststellen, wem sie gehört hat.«
    »Es ist meine!«
    »Nein. Sie…«
    Madame Cinaire schoß. Der Abbé starrte in die blasse Mündungsflamme und glaubte für einen Moment daran, daß jetzt alles vorbei und das Mündungsfeuer das Auge des Todes war. Aber die Kugel fehlte. Sie wischte an seinem Kopf vorbei, und er spürte den Luftzug noch an der Wange. Hinter ihm hämmerte sie dicht neben der Tür in die Wand.
    »Das war ein Warnschuß, Monsieur Bloch. Die nächste Kugel werde ich zwischen ihre Augen setzen.«
    »Ich verstehe.«
    »Dann verschwinden Sie jetzt besser!«
    Bloch holte tief Luft. Er hatte um seine Person keine Angst. Ihm ging es um John Sinclair. Ihm war etwas passiert, man hatte ihn in eine Falle gelockt, und wahrscheinlich spielte diese Frau vor ihm dabei eine entscheidende Rolle.
    »Gehen Sie!«
    »Jawohl.« Der Abbé drehte sich um. Er beugte seine Schultern nach vorn und machte einen deprimierten, leicht geknickten Eindruck. Hinter sich hörte er die Schritte der Wirtin. Sie ging parallel zur Rezeptionstheke und anschließend durch die Lücke, um an die Vorderseite gelangen zu können.
    Bloch schielte über seine Schulter hinweg, doch er sah keine Chance, das Blatt zu wenden. Immer blieb die Mündung der Waffe auf seinen Körper gerichtet.
    Er blickte auf die Tür.
    Draußen huschte jemand vorbei. Er war wie ein Phantom, und Bloch glaubte, in ihm einen seiner Freunde zu erkennen, war sich aber nicht sicher. Dennoch ging er langsamer.
    Die Frau blieb ihm auf den Fersen. »Was überlegen Sie noch?« fragte sie.
    »Ich denke über Sie nach.« Bloch blieb stehen.
    »Gehen Sie weiter!«
    »Ja, ja, natürlich.« Er setzte sich wieder in Bewegung. »Ich denke darüber nach, daß eine Frau wie Sie sich zum Werkzeug schwarzmagischer Kräfte hat machen lassen.«
    »Was soll denn dieser Unsinn?« fragte sie laut.
    »Sie dienen dem Teufel, Madame.«
    »So etwas hat mir noch gefehlt.«
    »Wußten Sie das nicht?« Nach den Worten folgte ein Schrei, denn die Wirtin war lautlos an den Abbé herangetreten und hatte ihm die Mündung in den Rücken gerammt.
    Bloch taumelte nach vorn. Er stützte sich schon an der Tür ab, und hörte den weiteren Befehl.
    »Öffnen!«
    Das Heulen eines Motors war selbst durch die verschlossene Tür zu vernehmen.
    Bloch kannte das Geräusch.
    Das war sein R4!
    Er sah den Wagen herankommen. Das Fahrzeug beschrieb auf der schmalen Fahrbahn einen Bogen, so daß es praktisch mit der Kühlerschnauze auf die Glastür zielte.
    Fernlicht!
    Vor den Augen des Abbés schienen Sonnen zu explodieren. Hinter sich hörte er einen wütenden Schrei, warf sich zur Seite, und dann fielen die Schüsse…
    ***
    Er kam, aber ich sah ihn nicht. Dafür hörte ich ein anderes Geräusch, das auch Suko wahrnahm. Jetzt, wo van Akkeren sich zurückgezogen hatte, sprach er wieder mit mir.
    »John, das sind Hufschläge.«
    »Und sie klingen so verdammt hohl.«
    Ich hörte meinen Freund atmen. »Hast du den gleichen Gedanken wie ich?«
    »AEBA.«
    Ich brauchte nichts zu sagen und auch nichts zu erklären. Dieses eine Wort, das für die vier Horror-Reiter stand, reichte völlig aus.
    Noch sahen wir sie nicht, aber vor uns, wo die Dunkelheit schwammig lag, wurde sie durch einen rötlichen Feuerschein erhellt.
    Er drang aus den halb geöffneten Mäulern der Pferde, auf denen die vier Reiter, schwarz, drohend und unheimlich wie Gespenster hockten.
    Sie gehörten zu meinen ältesten Gegnern und hatten bisher alles überstanden. Ich hatte einmal geglaubt, sie aus dem Rennen geschleudert zu haben, aber sie waren wieder erschienen, besonders, als es um die Templer und deren Vergangenheit ging. Da hatten wir erfahren müssen, wie eng die Reiter mit der zweiten Gruppe der Templer verbunden waren.
    Sie ritten näher.
    Das dumpfe Klopfen der Hufe auf dem weichen Boden hörte sich an wie der Rhythmus des Todes. Sie bewegten sich kaum auf den Rücken der Pferde, saßen da wie Statuen, und auch von ihren Gesichtern war nichts zu erkennen, da sie vor ihren schwarzen Knochenfratzen Visiere trugen.
    Auf ihren Brustpanzern leuchteten weiß die Buchstaben, die zusammen das Wort AEBA bildeten. Darauf waren sie stolz. Jeder Buchstabe zeigte den Beginn des Dämonennamens an, der hinter ihnen stand und den Reitern den nötigen Schutz gab.
    Sie ließen sich durch nichts aufhalten, ritten nieder, was ihnen im Weg stand, setzten über Büsche hinweg und ebenso über alte Grabsteine. So kamen sie näher, und ich konnte auch sehen, wer sie

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