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0470 - Die blutrote Nacht

0470 - Die blutrote Nacht

Titel: 0470 - Die blutrote Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vampirsarg war, konnte Zamorra ihn auch nicht manipulieren…
    Irritiert aktivierte er das Amulett und suchte gezielt nach Rest-Ausstrahlungen von schwarzmagischer Kraft.
    Resultat: Null…
    »Das gibt's doch nicht«, knurrte er.
    »Was ist los?« wollte Teri Rheken unten wissen, die sein Knurren gehört hatte.
    »Nichts«, gab Zamorra zurück. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, daß dieser Vampir so von der Norm abwich.
    Es sei denn… diese Bestie stammte nicht von der Erde!
    In anderen Dimensionen und Welten hatten sie immerhin schon öfters Kreaturen erlebt, die ganz anders waren, als die irdischen Naturgesetze es vorschrieben. Zamorra beugte sich nach unten. »Teri… kennst du Vampire, die keine Heimaterde brauchen?«
    »Und ob! Die Art, der Gryf letzthin fast zum Opfer gefallen wäre, als sein Körper mit dem eines Vampirs vermischt wurde… von denen braucht keiner Heimaterde! Hast du diese Biester denn schon vergessen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf, erkannte dann, daß die Druidin das nicht sehen konnte und schickte ein lautes »Nein« hinterher. Natürlich stimmte das nicht; er hatte es vergessen. Aber wer gibt das schon gern zu?
    Aber diese Vampire konnten nicht hierher gelangt sein. Kein einziger von ihnen. Die Sternenstraßen der DYNASTIE DER EWIGEN, über die allein ein Weg von der Heimat jener Vampire hierher zur Erde möglich gewesen wäre, waren zerstört worden.
    Also mußte das Fehlen eines Behälters mit Erde einen anderen Grund haben. Oder fehlte dieser Behälter gar nicht, sondern sah nur anders aus, als Zamorra ihn sich vorstellte?
    Er suchte noch einmal intensiver, so weit das bei dem diffusen Licht möglich war. Aber auch diesmal wurde er nicht fündig. Das Amulett zeigte ihm auch nicht die geringste Spur schwarzmagischer Ausstrahlung an.
    Ein anderer Gedanke durchfuhr Zamorra: Sollte dieser Blutsauger etwa die Verkörperung eines MÄCHTIGEN sein? Diese unbegreiflichen Wesen aus den Tiefen von Raum und Zeit konnten jede beliebige Erscheinungsform annehmen. Zamorra hatte sie als Menschen, Dämonen, Reptile, Steine, sogar als Weltentor kennengelernt. Warum sollte ein MÄCHTIGER nicht auch als Vampir in Erscheinung treten können?
    Aber die Statistik sprach dagegen.
    Erst vor kurzem hatten sie es mit einem MÄCHTIGEN zu tun gehabt, der sich die Gestalt eines Inka-Götzen gegeben hatte. Die Wahrscheinlichkeit, unmittelbar darauf schon wieder auf eines dieser schrecklichen Ungeheuer zu stoßen, war denkbar gering. Eher ließen sich zwei Lotto-Haupttreffer unmittelbar hintereinander erzielen…
    Plötzlich war Teri bei ihm oben im Glockenstuhl. Er zuckte zusammen; er hatte nicht gehört, daß sie nach oben geklettert war. Sekundenlang glaubte er, sie sei per zeitlosem Sprung gekommen, aber der typische Zug der verdrängten Luft fehlte, der hier den Staub durcheinandergewirbelt hätte.
    »Hier stimmt doch was nicht, Zamorra!« behauptete die Druidin. »Was ist?«
    Er legte ihr seine Überlegungen offen.
    »Du suchst an der falschen Stelle«, behauptete Teri.
    Zamorra hob die Brauen.
    »Du gehst davon aus, daß der Vampir sein Versteck hier oben hat, mitten zwischen den anderen Fledermäusen. Aber das ist unlogisch! Er muß doch damit rechnen, daß hier ständig jemand auftaucht, der nach dem Rechten sieht und die Tiere des Jahres zählt, um Bestandsaufnahmen zu machen…«
    »Woher soll er das wissen?«
    »Weil weltfremde Gestalten, die hundert Jahre schlafen und dann durch die Landschaft geistern, nur in Romanen existieren! Du solltest es von anderen dämonischen Wesen her kennen, daß sie sich sehr gut mit den Gepflogenheiten und Gebräuchen der Gegenwart auskennen. Mit anderen Worten: Du kannst ihnen schon längst keinen Mikrowellenherd als Fernseher mehr verkaufen…«
    Zamorra tippte sich an die Stirn.
    Aber Teri blieb bei ihrer Ansicht, die gar nicht mal so falsch war. »Er wird sein Versteck nicht hier oben haben, sondern dort, wo bei Tage kein Fledermausfreund über ihn stolpern kann. Auch wenn's hier selbst dann düster ist… Komm mit!«
    Zamorra seufzte und folgte Teri nach unten. Dann standen sie wieder auf festem Untergrund. »Und nun?« wollte Zamorra wissen.
    »Hier… darüber bin ich eben gestolpert…«
    Sie zog an einem Eisenring. Eine Holzplatte, mit scheinbar festgetrampeltem Erdreich bedeckt, hob sich in Scharnieren und gab den Weg abwärts frei. Steinstufen. Die Anlage sah nicht so aus, als sei sie neu geschaffen worden, sondern sie mußte schon beim Bau dieses

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