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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie angewachsen.
    Der Gangster begriff, daß er verspielt hatte. Langsam erhob er sich, und seine gesunde Hand zeigte schön brav in die Luft. Der angeschossene Arm baumelte kraftlos an seinem Körper.
    Ich kam mühsam wieder auf die Beine und schleppte mich zum Jaguar. Mickey Derridge lag noch immer unbeweglich im Gras.
    Über Funk rief ich den nächsten Wagen der State-Police an. Phil hatte unterdessen die beiden Gangster mit soliden Hand- und Fußschellen versehen. Sie konnten sich nicht mehr rühren.
    Dann legte er mir einen Notverband an. Die Wunde sah schlimmer aus, als sie war. Keine größere Ader war verletzt, und das Blut war bald gestillt.
    »Hübsch siehst du aus«, grinste Phil anerkennend.
    »Immer wenn du dabei bist, läuft was schief«, grollte ich.
    »Angeber«, kam es zurück.
    Drei Minuten später hielten die Kollegen von der State-Police am Tatort. Sie brachten diebeiden Gangster in die Statlon-Car, und ab ging die Fahrt.
    Wir kehrten zu meinem Jaguar zurück. Phil wollte gerade einen Bericht ins Distriktgebäude durchgeben, als Mr. High sich selbst meldete.
    »Diese Leila Reynolds hat vor ein paar Minuten Easton verständigt. Nora Cummings soll im Queensborough Hotel sein.«
    »Wunderbar. Dann wird Harry ja die Cummings verhaften können.«
    »So schön ist das nicht«, brummte Mr. High. »Ich glaube, der Knüller kommt noch. Steve Dillaggio hat die Lebensläufe sämtlicher Beteiligten zusammengetragen. Sind ganz hübsche Dinge dabei herausgekommen. Ich lese sie euch mal vor.«
    Und dann gab uns Mr. High genau elf Minuten lang Einzelheiten durch, die mich in manchen Dingen völlig bekehrten. Besonders in meiner Meinung über Leila Reynolds.
    »Okay«, sagte ich noch zum Schluß. »Wir rasen sofort zum Hotel. Hoffentlich erwischen wir sie noch. Harry bringt es glatt fertig, sie laufenzulassen.«
    Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein. Als ich dann den Wagen starten wollte, schüttelte Phil nur den Kopf.
    »No, mein Junge, diesmal spiele ich den Chauffeur. Auch wenn schon Vorbereitungen zu meinem Staatsbegräbnis getroffen worden sind, ich habe kein Verlangen danach.«
    Er schob mich einfach vom Steuer weg und fuhr selbst. Mir sollte es nur recht sein…
    ***
    Die Tür öffnete sich, und Nora Cummings trat ins Zimmer. »Du bist schon da, Leila«, sagte sie zu der Frau, deren Rolle sie mehrere Wochen gespielt hatte.
    »Du siehst es. Warum fragst du?«
    »Wo ist das Geld?«
    Leila Reynolds deutete auf den Schrank, in dem sie vorher den Koffer untergebracht hatte. Ein gieriges Funkeln trat in die Augen von Nora Cummings. Sie riß die Schranktür auf, ergriff den Koffer, öffnete den Deckel und wühlte in dem Geld.
    »Zähl ruhig nach. Es hat schon alles seine Richtigkeit«, sagte Leila Reynolds. Unauffällig wickelte sie sich ein Taschentuch um die rechte Hand. Damit ergriff sie die Pistole, die sie vorher in den Polstern des Sessels versteckt hatte. Prüfend blickte sie zu Nora Cummings. Ihre Komplicin war ganz in das Zählen des Geldes vertieft. Sie raffte ein paar Dollarnoten hastig in ihre Handtasche.
    Leila Reynolds hob langsam, ohne besondere Hast, die Pistole. Sie zielte auf den Rahmen der Badezimmertür. Zweimal drückte sie ab. Fauchend schlugen die Kugeln in das Holz.
    Während sich die Detonationen der Schüsse in dem kleinen Raum zu einem ohrenbetäubenden Lärm auswirkten, ließ Nora Cummings fluchend die Geldscheine fallen.
    »Bist du total übergeschnappt«, zischte sie. Mit einem schnellen Satz war sie bei Leila Reynolds. Ihre Hand streckte sich aus. Mühelos konnte sie der Frau die Pistole aus der Hand winden. Leila rang dennoch mit Nora Cummings. Sie verstand es geschickt, ihre Gegnerin so zu drehen, daß sie mit dem Gesicht zur Badezimmertür schaute.
    Lautes Krachen dröhnte auf. Im gleichen Augenblick brach die schwere Badezimmertür auseinander. Polizisten stürmten in den Raum.
    »Du hinterhältiges Biest«, schrie Nora Cummings und riß die Pistole hoch. Ihr Finger krümmte sich um den Abzugshahn, doch Sergeant Ed Schulze war schneller. Er feuerte aus dem Sprung heraus. Laut bellte seine Dienstwaffe auf.
    Leila Reynolds warf sich zu Boden.
    Nora Cummings taumelte und brach mit einem leisen Seufzer zusammen. Erst im letzten Augenblick gelang es Leila, unter dem fallenden Körper wegzurollen.
    Dann waren Harry Easton und Captain Hywood zur Stelle. Lieutenant Easton richtete Leila auf, die leise vor sich hinweinte.
    Hywood kümmerte sich um Nora Cummings. Aber jede Hilfe kam zu

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