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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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spät für die Frau.
    »Sie ist tot«, sagte Hywood leise. Er wollte Leila schonen. Aber sie hatte es gehört und weinte noch lauter.
    ***
    Steve Diliaggio überblickte noch einmal die Männer, die schweigend im Schatten der Hausmauer standen. Er sah ihre entschlossenen Gesichter und wußte, daß sie einsatzbereit waren.
    Auf das vereinbarte Zeichen hin stürmten sie das Haus. Die Kollegen von der Stadtpolizei hatten das ganze Viertel abgeriegelt. Niemand konnte entkommen.
    Zehn Minuten später war der Fall abgeschlossen. Acht Männer, die einstmals die Funktion eines Röntgenassistenten bei einer Bank gehabt hatten, waren mit Handschellen versorgt.
    Mickey Derridge hatte alles gestanden. Er hatte die Adressen der Männer verraten, die die Stahlkisten immer gegen ein Duplikat mit gleichem Schloß in den Banken vertauscht hatten.
    Die Männer hatten alle in dem Haus gewartet, um ihren Beuteanteil zu bekommen. Derridge hatte sie dort hinbestellt.
    Sie bekamen ihren Anteil. Jeder einzelne erhielt wegen Bandendiebstahls vier Jahre Sing-Sing.
    Derridge packte noch viel aus. Er erzählte davon, wie zwei Bankfahrer nur aus dem einen Grund ermordet worden waren, weil die Bande die Fahndung der Polizei auf die falsche Fährte locken wollte.
    Er erzählte auch von Phils Gefangenschaft und von der Art, wie man Stephan Sinclair gekidnappt hatte.
    Derridge sagte alles, was er wußte. Für ihn hatte es auch keinen Sinn, noch irgend etwas geheimzuhalten. Derridge war reif für den Elektrischen Stuhl.
    Drei Monate später wurde das Urteil gegen ihn vollstreckt.
    Trotz aller Mühe konnte Derridge aber eins nicht sagen.
    Er wußte nicht, wer wirklich der Initiator der ganzen Verbrechen gewesen war.
    Er hatte keine Ahnung, daß auch er nur eine kleine Figur in einem Spiel um billige Rache und verderbliche Gewinnsucht gewesen war.
    ***
    »Sie sind das tapferste Mädchen, das mir je begegnet ist. Nur Ihrer Besonnenheit verdanken wir es, daß eine gefährliche Verbrecherin unschädlich gemacht werden konnte«, sagte Harry Easton mit warmer Stimme zu Leila Reynolds.
    Das Mädchen saß mit unbewegtem Gesicht auf einem Sessel im Hotelzimmer. Die Beamten der Mordkommission bestürmten Captain Hywood und Lieutenant Easton mit immer neuen Ergebnissen der Spurensicherung.
    »An den Geldscheinen sind die Prints von Nora Cummings festgestellt worden«, meldete Sergeant Ed Schulze. »Die Pistole trägt erwartungsgemäß nur die Fingerprints von der Cummings.«
    Harry Easton erhob sich in diesem Augenblick und ging zum Telefon. Er ließ sich mit Mr. High verbinden.
    »Ich darf Ihnen den' Abschluß des Lohngeldfalls mitteilen«, sagte Easton und merkte .nicht, wie Mr. High mit einer Antwort zögerte.
    Genau in diesem Augenblick trat ich ins Zimmer. Harry beendete schnell das Gespräch und erstattete mir Bericht. Aus seiner Sicht gesehen war der Fall völlig klar.
    Nur Phil und ich wußten mehr. Mr. High hatte uns dementsprechend informiert. Nachdem Harry Easton geendet hatte, schaute ich Leila Reynolds an.
    »Stimmen Sie völlig mit der Meinung Überein, die mein Kollege gerade vertreten hat?« fragte ich das Mädchen, das immer noch unbeweglich in dem Sessel hockte.
    Sie nickte nur.
    Ich vergewisserte mich noch einmal bei Ed Schulze, daß auch wirklich nur die Prints von Nora Cummings auf der Schußwaffe waren.
    »Die Sache hat keinen Haken«, brummte Harry Easton. »Wenn Miß Reynolds geschossen hätte, gäbe es kleine Pulverspuren auf ihrer Hand. Das haben wir natürlich auch untersucht und nichts gefunden.«
    Bislang hatte ich mich nur daran gestoßen, daß sich lediglich zwei Kugeln im Magazin der Pistole befunden hatten. Ich hatte einmal in die Mündung einer Waffe geblickt. Leila hatte ganz den Anschein erweckt, als könne sie mit einer solchen Waffe umgehen. Harry Eastons Worte brachten mich schließlich auf die richtige Spur.
    Blitzschnell hatte ich Leila Reynolds Handtasche ergriffen und kippte den ganzen Inhalt auf den Tisch.
    Ein Lippenstift, ein kleiner Spiegel, ein Taschentuch, der Schlüssel eines Schließfaches vom Central-Bahnhof und eine Flugkarte nach Mexiko fielen auf den Tisch.
    Leila Reynolds war mit einem Satz aus dem Sessel gesprungen. »Was erlauben Sie sich. Ich werde mich bei Ihrem Vorgesetzten beschweren!«
    »Die Nummer des FBI steht in jedem Telefonbuch. Bitte, bedienen Sie sich.« Ich hatte das Taschentuch ergriffen, und was ich roch, genügte.
    Ich schob Phil den Schlüssel des Safes zu. Er rauschte ab, ohne ein Wort

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