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0471 - Schandturm der Templer

0471 - Schandturm der Templer

Titel: 0471 - Schandturm der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ihre Haare wehten hoch, und wir mußten noch darüber reden, ob wir das Dorf durchqueren sollten.
    Suko war dafür, Dominique nicht. »Wenn sie mich sehen, werden sie uns steinigen.«
    »So leicht nicht, meine kleine Freundin. Wir werden ihnen erklären, daß wir einen Teil dieses Mörders vernichtet haben. Komm jetzt, ich bin auf gewisse Dinge sehr gespannt.«
    Nur zögernd setzte sich Dominique Bertrand in Bewegung. Auch Suko und ich waren gespannt, was die folgenden Stunden bringen würden…
    ***
    Sie brachten zunächst einmal die Schatten der in die Talschüssel fließenden Dämmerung, die wie Tücher in die Wege hineinkrochen und sich auch über die Häuser legten.
    Es gab keine Ordnung, wie man sie von anderen Dörfern her kannte. Die Häuser standen kreuz und quer. Manchmal höher, dann wieder tiefer, auch versetzt gebaut, aber sehr dunkel.
    Nur in den wenigsten Häusern hatte man die Talglichter angezündet. Der Schein war blaß. Wenn er die Fenster erreichte, fiel er kaum nach draußen.
    Vergeblich suchte ich nach einer Hauptstraße. So etwas gab es in Belpech nicht. Dafür schmale Wege, manchmal auch Plätze, wo Karren standen oder auch Weinfässer lagerten. Sie waren ein bevorzugter Sitzplatz für Katzen.
    »Wie ausgestorben«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Die scheinen zu wissen, was ihnen blüht.«
    »Mich würde interessieren, ob die Brüder Vintusse schon angekommen sind«, sagte Suko.
    Dominique hatte die Frage gehört und hob die Schultern. »Das kann ich nicht sagen.«
    »Wo könnte man das denn erfahren?« erkundigte ich mich. »Gibt es hier ein Gasthaus?«
    »Ja, ein Weinkeller, wo ausgeschenkt wird.«
    »Dann laß uns dort hingehen.«
    »Der Wirt läßt uns nicht rein. Er ist ein gläubiger Mann. Auch er hat Angst vor dem Teufel.«
    »Die werden wir ihm schon austreiben«, sagte ich lachend.
    »Ihr müßt vorsichtig sein. Die Menschen hier sind Fremden gegenüber nicht freundlich gesonnen.«
    »Mal sehen. Aber jetzt führ uns bitte hin, Dominique.«
    Es paßte dem Mädchen nicht, das sahen wir ihm an. Ihre Lippen lagen fest aufeinander. Manchmal schluckte sie auch, schaute sich scheu um, als hätte sie Furcht davor, aus einer dunklen Gasse heraus oder finsteren Tür beobachtet zu werden.
    Bestimmt hatten uns die Bewohner längst gesehen. Zwei Fremde und eine lebende Dominique, die eigentlich auf dem Platz des Teufels hätte liegen müssen.
    Dominique hielt sich im Schatten der Häuser. Manchmal, wenn sich der Staub gesenkt hatte, fiel uns wieder der Geruch auf, der über dem kleinen Ort lag.
    Es roch nach Wein, nach Trauben und Most.
    Kein unangenehmer Geruch, der sich mit der allmählichen Kühle der Dunkelheit mischte.
    Das Gasthaus oder die Probierstube, wie immer man es nennen wollte, lag auf einem kleinen Platz, wo zwei krumme Bäume wuchsen, deren Blattwerk im Wind zitterte.
    Das Haus sah mehr aus wie ein Stall. Es war ziemlich breit. In der Mitte wurde es durch eine Tür in zwei Hälften geteilt. Die Fenster, rechteckige Ausschnitte im Mauerwerk, erinnerten in ihrer Größe an querliegende Schießscharten.
    Es brannte Licht. Ein dünner Schein leuchtete die Vierecke von innen her aus. Dominique blieb stehen und hielt meinen Arm umklammert. »Wollt Ihr wirklich das Haus betreten?«
    »Ja. Wir haben auch Durst.«
    Sie nickte ergeben. »An mein Schicksal denkt Ihr dabei nicht?« hauchte sie.
    »Doch, immer, denn wir werden dich beschützen.«
    »Das wird kein Mensch schaffen. Andere Mächte haben hier die Kontrolle übernommen.«
    »Welche?«
    Sie schaute mich aus ihren großen Augen mit einem rätselhaft wirkenden Blick an. »Ich weiß es nicht.«
    Bestimmt wußte sie mehr. Ich hoffte nur, daß sie sich uns anvertrauen würde.
    Wir hatten lange genug gewartet. Ich machte den Anfang und schritt auf das Gasthaus zu. Die dunkler gestrichene Holztür ließ sich nur mühsam aufstoßen. Sie schleifte über den Boden und knirschte auch in den Angeln.
    Über die Größe des Gastraums wunderte ich mich, weil ich ihn mir kleiner vorgestellt hatte. Als Lichtquellen dienten mehrere Schalen. Sie waren mit einer brennbaren Flüssigkeit gefüllt und hingen an eisernen Trägern unter der Decke.
    Sitzbänke gab es ebenso wie einfache, rohe Holztische. Drei Fässer Wein sah ich auf einem Podest stehen, das man wohl als den Vorläufer einer Theke bezeichnen konnte. Hinter den Fässern, wo sich eine Wand herzog, hingen Tonkrüge an hölzernen Stempeln, die im Gestein der Wand befestigt waren.
    Kein

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