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0471 - Schandturm der Templer

0471 - Schandturm der Templer

Titel: 0471 - Schandturm der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch die Folgen tragen, Dominique.«
    »Was hat denn der Vater so Schlimmes angestellt?« wollte Suko wissen.
    »Er war ein Intrigant. Ein Verbündeter der Mächtigen. Er hat in einer Zelle mit de Floyran gesessen. Der erzählte ihm alles. Er berichtete über die Greueltaten der Templer, die in der Burg hier geschehen sind. Es war schlimm, sie war eine Komturei des Teufels. Das wußten auch die Menschen hier. Aber wir haben es hingenommen. Nichts sollte an die Außenwelt dringen, doch das war früher gewesen. Die Burg ließen die Templer im Stich. Wir vergaßen, was sie getrieben hatten, denn die Edlen de Ventusse übernahmen sie. Dann aber kam de Floyran. Zu ihm steckte man Bertrand in die Zelle. Angeblich soll er gemordet haben. Jetzt glaubte es keiner mehr von uns. Es war ein Spiel. De Floyran durchschaute es nicht. Er vertraute Bertrand und berichtete ihm von den schrecklichen Greueltaten der Baphometh-Templer. Dominique war nicht dabei, aber sie gehört zur Familie, und nur sie kann den Fluch löschen.« Er holte tief Luft. »Als de Floyran hingerichtet wurde, da verschwand Bertrand. Man spricht davon, daß er in Paris Auskunft gegeben hat.«
    Das konnte durchaus stimmen. Ich dachte wieder an das gewaltige Intrigenspiel, das ins Leben gerufen worden war, um den Orden der Templer zu vernichten. Von irgendeiner Seite mußte Nogaret, der Vertraute des Königs, seine Informationen bekommen haben.
    Das war aller Wahrscheinlichkeit nach dieser Bertrand gewesen. Er hatte auch das Ende des Templer-Ordens eingeleitet. Die Dinge, die man ihm im Kerker erzählt hatte, waren publik geworden und hatten somit den Anstoß zur Vernichtung gegeben.
    Suko nickte mir zu. Durch diese Gestik erkannte ich, daß auch er so dachte wie ich.
    Der Wirt schüttelte sich, als hätte man kalten Wein über ihn gekippt. »Alle Bertrands müssen sterben!« flüsterte er. »Alle. Erst dann ist dieser Fluch gelöscht.«
    Ich winkte ab. »So einfach ist das nicht. Ich will wissen, ob du den Kopf damit meinst.«
    »Ja.«
    »Hat er getötet?«
    Dijou nickte heftig. »Schon oft. Wir alle haben Furcht. Wir verkriechen uns in den Häusern. Wir gehen nicht in die Weinhänge. Wir können nichts erreichen, wir…«
    »Schon gut. Wie viele Opfer hat es gegeben?«
    »Fünf.«
    Der Wirt hatte eine Hand gehoben.
    Ich schaute auf seine ausgebreiteten Finger. Sie zitterten leicht.
    »Habt ihr sie begraben?«
    »Ja.«
    »Wie hat man sie getötet?«
    »Der Kopf biß ihr in den Hals. Immer und immer wieder. Er verfolgte sie, er raste hinter ihnen her. Es war furchtbar.« Dijou rollte mit den Augen. Seine Angst war nicht gespielt. »Erst durch ihren Tod«, sagte er, auf Dominique zeigend, »wird sich alles ändern. Glaubt es mir. Erst durch ihren Tod.«
    »Sind alle im Dorf dieser Ansicht?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Denken hier alle Menschen so?«
    »Ja, das stimmt.«
    Ich nickte. »Gut, dann werden wir etwas unternehmen. Wann ist der Kopf zu sehen?«
    »Er erscheint, wann immer er will. Meist in der Dunkelheit.«
    »So wie heute, nicht?« fragte Suko. Dijou nickte.
    »Und wie entsteht er?« fragte mein Freund weiter.
    »Aus dem Nichts. Er ist einfach da. Manche sagen, daß es vorher blitzt…«
    »Hat er auch etwas mit dem Schloß zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Die Edlen sind heute eingetroffen. Sie warten dort auf ihr Gefolge.«
    »Vier Ritter?« fragte ich.
    »Ja. Es sind Kreuzzügler, auch Templer. Die Gebrüder de Vintusse. Sehr reich und vornehm. Sie gehören zum Adel. Man hat ihnen die Burg zum Geschenk gemacht.«
    »Mit den Schandtürmen«, bemerkte Suko.
    »Das stimmt.«
    Ich legte die Stirn in Falten. Vielleicht konnte mir der Wirt Auskunft darüber geben. Zuvor jedoch bat ich um einen Becher Wein. Auch Suko bekam ihn. Er reichte ihn aber weiter an Dominique, die den Roten durstig trank, was Dijou wiederum nicht gefiel, wie ich seinem Gesicht ansah. Er protestierte aber nicht.
    »Gibt es denn eine Verbindung zwischen der Burg und dem Schädel?« Ich stellte das leere Glas zur Seite. Der kühle Wein hatte mich ein wenig erfrischt.
    »Niemand weiß es.«
    Ich nickte dem Mann zu. »Gut, dann werden wir dich jetzt verlassen und zur Burg gehen.«
    Seine Augen weiteten sich. »Das… das ist nicht möglich. Das ist nicht erlaubt.«
    »Weshalb nicht?«
    Er hob nur die Schultern.
    Suko hatte sich schon umgedreht. »Komm, Dominique, du wirst uns führen.« Gehorsam ließ sie sich von meinem Freund unterhaken. Sie verließen als erste das Gasthaus.
    Dijou und

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