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0471 - Schandturm der Templer

0471 - Schandturm der Templer

Titel: 0471 - Schandturm der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war er…« Dominique sprach so schnell wie nie. »Jetzt sind wir verloren.«
    »Weshalb?«
    »Jeder, der den Schädel sieht, ist verloren. Glaubt mir.«
    Suko hob die Schultern. »Dann hat er bei uns aber einiges zu tun«, erwiderte er trocken.
    »Ihr habt keine Furcht?«
    »Nein.«
    »Deshalb werden wir auch weitergehen«, fügte ich hinzu.
    Es war Dominique nicht recht, das merkten wir sehr deutlich. Mit beiden Händen hielt sie meinen Arm fest. Ihr Zittern war genau zu spüren. »Baphometh ist stark«, flüsterte sie. »Das haben auch die Templer gewußt. Viele dienten ihm…«
    »Aber es ist nicht sein Kopf.«
    »Ihr Zweifler. Seine Kraft steckt in dem Kopf.«
    »Die werden wir ihm schon austreiben«, erwiderte ich überzeugt.
    Sie schaute mich an, als hätte ich etwas unanständiges gesagt.
    Die letzten Häuser hatten wir bald hinter uns gelassen, ohne daß ein Angriff erfolgt wäre. Wenn wir jetzt nach vorn schauten, sahen wir nur die Burg.
    Wieder einmal wirkte sie größer. Zum Greifen nahe kam sie mir fast vor. Auch jetzt entdeckten wir kein Licht, und ich hoffte nur, daß die Tore nicht verschlossen waren.
    Als ich das erwähnte, lachte Dominique leise. »Ich kenne noch einen anderen Weg«, flüsterte sie.
    »Woher?«
    Sie zierte sich ein wenig, rückte dann aber mit der Sprache heraus und gab ein kleines Geheimnis bekannt. »Es war so, daß ich früher mal hingegangen bin.«
    »Und?«
    »Die jungen Männer liebten eben junge Mädchen. Ich habe dort viel geholfen…«
    »Verstehe schon. Und auch vieles gesehen.«
    »Qui!« Sie senkte den Kopf und strich dabei Haarsträhnen zur Seite. »Es blieb nicht aus.«
    Ich hätte nachhaken können, aber ich ließ das Thema vorerst. Das Schloß war wichtiger.
    Von der Kuppe des Hügels hatte es so ausgesehen, als wären die Häuser dicht an die mächtigen Mauern herangebaut worden. Jetzt aber erkannten wir den großen Zwischenraum, der sich vom Ende des Dorfes bis hin zur Burg zog.
    Eine freie Fläche, die einfach sein mußte. Wurde die Burg einmal angegriffen, so mußten die Feinde dieses deckungslose Stück überqueren, was ihnen bestimmt nicht gut bekam.
    Auch wir überquerten es. Suko hielt noch immer die Spitze, und Dominique ging neben mir.
    Unsere Füße wirbelten den Staub vom trockenen Boden hoch. Im fahlen Schein der Halbmond-Sichel glänzte er manchmal wie pures Silber. Der Weg war beschwerlich und auch steinig. Die Burg schien kaum näherzurücken. Innerhalb der Talschüssel lastete noch die Wärme des vergangenen Tages. Wir kamen ja aus dem Winter, so daß wir ins Schwitzen gerieten, weil wir die Temperaturen nicht gewohnt waren und auch nicht die richtige Kleidung trugen.
    Der Wind kühlte ebenfalls kaum ab, und auch der Schädel ließ sich nicht mehr blicken.
    Dominique dachte öfter an ihn. »Er ist in der Nähe«, sagte sie leise. »Ich spüre es genau. Er weiß auch über uns Bescheid. Er wird uns verfolgen.«
    »Keine Sorge, wir packen ihn schon.«
    Der Weg führte ständig leicht bergauf.
    Plötzlich war der Schädel da!
    Zum Glück hörten wir noch das Heulen, flirrten herum und sahen ihn in Kniehöhe über den Boden huschen.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang Suko nach links weg und zog seine Waffe.
    Ich holte den Dolch hervor, während sich Dominique von mir losriß, sich zu Boden warf und ihr Gesicht gegen die angewinkelten Arme preßte…
    ***
    Es gibt wohl nur wenige Menschen, die Spaß daran hatten, wenn man sie beleidigte. Van Akkeren gehörte dazu, denn er lachte nach den Worten des Abbés. Möglicherweise war er sich seiner Sache auch so sicher, daß er darüber hinwegging.
    Urplötzlich brach sein Lachen ab. Knallhart stellte er seine erste Frage: »Wie viele ihrer Freunde haben Sie mit nach Paris gebracht, Abbé?«
    »Vier.«
    »Und keiner lebt mehr.«
    »Ich weiß«, erwiderte Bloch gepreßt.
    »Daran können Sie schon erkennen, daß ich es ernst meine. Ich lasse nicht mit mir spaßen.«
    »Das hatte ich auch nicht vor.«
    »Kann ich mir vorstellen, Abbé. Eigentlich hätte ich Sie auch vernichten müssen, aber Sie haben Glück gehabt, daß ich Ihnen eine Galgenfrist einräume. Daran trägt indirekt Sinclair die Schuld.«
    »Inwiefern?«
    »Weil er und dieser verfluchte Chinese verschwunden sind. Sie wissen ja, wie weit oben sie auf meiner Liste stehen. Ganz oben, Abbé. Ich hatte sie in meiner Gewalt. Sie lagen schon in den Särgen. Baphometh schickte seine Ratten, weil sie hungrig waren, da verschwanden sie plötzlich. Das kann ich

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