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0471 - Schandturm der Templer

0471 - Schandturm der Templer

Titel: 0471 - Schandturm der Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Die Gefahr ist vorbei. Der Schädel mußte fliehen.«
    Dominique stand langsam auf. Ich hielt sie fest, als sie sich umschaute. »Stimmt das auch?« hauchte sie.
    »Ja.«
    »Wieso war das möglich?«
    Ich hob die Schultern und lächelte. »Wenn man sehr starke Waffen besitzt, scheint der Gegner das manchmal zu riechen. So ist es auch hier gewesen, meine Liebe.«
    »Ja, vielleicht.«
    Suko hatte seine Peitsche wieder weggesteckt. Allerdings ließ er sie ausgefahren, nickte mir zu und meinte: »Ich habe das Gefühl, daß man es nicht gern hat, wenn wir uns der Burg nähern.«
    »Kann sein.«
    »Was ist der Grund?« Die Frage war an Dominique gerichtet.
    Sie hob die Schultern. »Ich… ich weiß ihn nicht.«
    »Aber du warst doch öfter da.«
    »Schon«, gab sie zu.
    Mir gefiel es nicht, daß sie so wenig über dieses Thema sprach. Da mußte einfach noch mehr sein.
    Ich redete sie hart und direkt an. »Dominique, du mußt uns sagen, was du weißt! Verstehst du das?«
    Sie schaute aus großen Augen in mein Gesicht. In der Dunkelheit wirkte ihr Gesicht plötzlich elfenhaft zart. »Ich verstehe es.«
    »Dann rede.«
    »Das kann ich nicht. Mein Mund ist versiegelt, begreift Ihr? Man darf über die Dinge nicht sprechen.«
    Ich fuhr durch mein Haar. »Über welche Dinge nicht? Die sich hinter den Mauern abgespielt haben?«
    »Ja, ja.«
    »Ging es um Baphometh?«
    »Es wurde viel über ihn gesprochen.«
    »Das hast du gehört?«
    Sie nickte.
    »Und weiter? Bist du nur ins Schloß gegangen, um so etwas zu hören? Oder hast du auch mitgemacht?«
    »Nicht freiwillig.«
    Meine Augen wurden schmaler. »Man zwang dich also dazu?«
    »So ist es.«
    Ich holte tief Luft. War es sinnvoll, nach Einzelheiten zu fragen? Ich war kein akustischer Spanner, aber ich wollte wissen, wie weit dieses junge Mädchen unfreiwillig gegangen war. Danach fragte ich sie auch. Suko stand derweil in der Nähe und beobachtete die Umgebung.
    Sie schämte sich, verkrampfte die Hände und senkte den Kopf. »Ich habe vieles erdulden müssen, aber zum Letzten ist es nicht gekommen, das schwöre ich Euch.«
    »Was war dieses Letzte? Oder was hatte es sein sollen?«
    »Ich sollte mich ihm weihen, haben sie verlangt.«
    »Ihm hingeben?«
    »Ja, damit ich als Jungfrau Baphometh gehöre!«
    »Beides ist nicht geschehen!« stellte ich fest. »Damit bist du glimpflich davongekommen.«
    »Das sieht nur so aus, Monsieur. Das sieht wirklich nur so aus. Ich kam ins Dorf. Man wußte ja von meinen Besuchen bei den Rittern. Im Dorf redete man über mich. Ich war eine Hure. Irgend jemand hat auch berichtet, daß ich mit einem Dämon gebuhlt hätte. Von da an war ich ausgestoßen. Mein Vater konnte mir auch nicht helfen. Er ging nach Paris. Ich blieb hier und soll nun für ihn sühnen. Deshalb bin ich auch zu diesem Platz gegangen. Ich wollte so nicht mehr leben.« Sie senkte den Kopf und begann zu weinen.
    Dominique mußte Schreckliches hinter sich haben. Ich kannte auch die Menschen. Wenn sie einmal jemand gefunden hatten, den sie fertigmachen konnten, gaben sie so leicht keine Ruhe mehr. Aber auch die dämonische Seite hatte sich das Mädchen als Feindin ausgesucht und machte Jagd auf sie.
    Sie befand sich zwischen den Fronten. Nur wir konnten ihr helfen.
    Daran wollte Dominique nicht glauben. »Jetzt werdet Ihr mich wohl verachten…«
    Es war fast wie in einer Schmierenkomödie, aber für mich gab es einfach keine andere Antwort.
    Und als edle Retter fühlten wir uns auch nicht. »Nein«, sagte ich, »ganz bestimmt nicht. Wir verstoßen dich nicht. Du hast wahrscheinlich durch uns die Chance, aus dieser Sache heil herauszukommen.«
    Ihr Blick zeigte Erstaunen. »Ich begreife das nicht. Wo kommt Ihr her? Wie ist das alles möglich?«
    »Nenne es Schicksal.«
    Dominique merkte wohl, daß wir nicht mehr weiter diskutieren wollten und fügte sich. »Ins Dorf zurückkehren, kann ich nicht mehr. Man hat mich mit Euch weggehen sehen. Mir bleibt nur der Weg zur Burg, und dort lauert sein Geist. In den Mauern hockt das Böse.«
    Ich winkte ab. »Wir werden ihm schon den Stachel ziehen.«
    Suko übernahm wieder die Führung. Er gab sehr genau acht, aber ein erneuter Angriff erfolgte nicht.
    Wir mußten noch einen weiten Bogen schlagen, um das Tor zu erreichen, das verschlossen war.
    Mächtige Flügel wuchsen in der Mitte zusammen. Der Riegel mußte innen liegen. Wer das Tor auframmen wollte, der hatte seine Mühe damit. Wahrscheinlich hielt es sogar Kanonenkugeln stand.
    Ich

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