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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitten zwischen Takerern zu rematerialisieren.
    Bis auf einige Maschinenanlagen war die Halle leer. Wahrscheinlich handelte es sich um ein Pumpwerk, mit dessen Hilfe für eine zureichende Durchlüftung der im Kraterwall vorhandenen Korridore und Räume gesorgt wurde. Ein seltsam geformter Roboter marschierte langsam von Maschine zu Maschine und überprüfte sie laufend. Er stellte keine Gefahr dar.
    „Was wir brauchen", flüsterte Ras Tschubai, „ist ein sicheres Versteck für den Fall, daß wir überstürzt flüchten müssen. Wir beide schaffen es notfalls mit drei oder vier Sprüngen, alle in Sicherheit zu bringen, falls wir wissen, wohin. Ob das Labyrinth da die beste Lösung ist, weiß ich wirklich nicht."
    Gucky gab keine Antwort. Er hatte die Hand des Afrikaners nicht losgelassen und zog ihn mit sich.
    Durch eine Öffnung gelangten sie in einen breiten Korridor, der schräg nach oben führte. Gucky schnupperte.
    „Du kannst sagen, was du willst, aber ich rieche frische Luft."
    „Der innere Kraterrand, das ist möglich. Nicht zu schnell, Kleiner. Draußen ist noch Tag!"
    Sie bewegten sich vorsichtiger voran, bis sie vor einer Metallwand standen, die den Korridor abrupt beendete. Irgendwelche Hebel oder Schalter zum Offnen waren nicht zu entdecken.
    Gucky starrte die Wand einen Augenblick ratlos an, dann murmelte er: „Warum soll ich mir den Kopf zerbrechen, wie ich das Ding öffnen soll? Komm, wir springen einfach ..."
    Ehe Ras protestieren konnte, teleportierte der Mausbiber schon mit ihm. Es war nur ein sehr kurzer Sprung, gerade durch die Wand hindurch, aber er genügte. Und er wäre fast zu lang gewesen, denn die beiden Teleporter standen mitten zwischen dichten Büschen mit bunten Blüten und dicken, grünen Blättern, die alle einen Stich ins Rötliche besaßen.
    Direkt vor ihnen, tief in dem runden Talkessel eingebettet, lag der Kratersee des Vulkans Motah.
    Ihr Blick wanderte nach oben, bis er an dem Kraterrand hängenblieb, auf dem in fast regelmäßigen Abständen die unterschiedlichsten Gebäude standen. Zweifellos Paläste oder Regierungsgebäude, jedenfalls keine Wochenendhäuser für wohlhabende Takerer.
    „Vorsicht, in Deckung bleiben!" warnte Ras Tschubai besorgt. „Wer dich hier findet, hält dich bestimmt nicht für einen gewöhnlichen Hund."
    „Höchstens für einen Meldehund!" meinte Gucky und duckte sich.
    „Wieso Meldehund?" fragte Ras.
    Der Mausbiber grinste.
    „Weil ich bald überhaupt nichts mehr zu melden habe, darum!"
    Sie saßen etwa zweihundert Meter über dem See.
    Der Kraterrand war dreihundert Meter über ihnen.
    Der ziemlich steil abfallende Hang war mit dichter Vegetation bedeckt. Man mußte Humuserde herbeigeschafft haben, denn in dem schwarzen Basalt, der an verschiedenen Stellen zum Vorschein kam, hätte keine Wurzel Halt gefunden.
    Der Anblick des Sees schien Gucky besonders zu faszinieren.
    „Willst du baden?" erkundigte sich Ras kopfschüttelnd. „Achthundert Meter Durchmesser etwa. Sicher sehr tief, wie alle Kraterseen."
    „Nicht nur das", versicherte ihm der Mausbiber.
    „So ein See kann in vieler Hinsicht äußerst interessant sein, besonders dann, wenn schon der ganze Vulkan so ausgebaut wurde wie dieser hier.
    ich habe da so einige Gedanken aufgeschnappt und möchte mich überzeugen, was wirklich daran ist."
    „Vielleicht besitzt du die Freundlichkeit, mir das näher zu erklären ..."
    „Der See ist nur eine Tarnung für einen bequemen Weg zum offenen Meer. Er steht mit ihm in direkter Verbindung. Bei Gelegenheit will ich mir das ansehen. Wer weiß, wozu das gut ist."
    „Ein Tunnel oder Kanal?"
    „Wie soll ich das wissen? Ich konnte doch nur Gedankenfetzen auffangen und reimte mir den Rest zusammen. Wir werden es aber bald wissen. Heute nacht sehen wir uns das an. Warte!" Er stieß Ras an und nahm seine Hand. „Sie bringen wieder Verpflegung. Rhodan hat einem der Wärter gerade eine Frage gestellt. Los, schnell zurück, ehe sie Unsere Zelle erreichen. Wenn ich allerdings an den verdammten Brei denke ...!"
    Sie teleportierten zurück, und kaum saßen sie, da öffnete sich bereits die Tür.
    Gucky konnte aufatmen.
    Diesmal gab es keinen Brei.
     
    3.
     
    Das zweite Verhör verlief ähnlich wie das erste.
    Ihm ging eine medizinische Untersuchung voraus, die ähnlich oberflächlich war wie jene im Flaggschiff der Takerer. Der Taschkar stellte seine Fragen, war scheinbar mit den Antworten zufrieden und entließ seine Gefangenen mit der Versicherung,

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