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0472 - Das violette Feuer

Titel: 0472 - Das violette Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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werden andere Methoden anwenden müssen, Taschkar. Ich habe von Anfang an gesagt, daß wir sie zu gut behandeln. Sind sie nun Gefangene oder Ehrengäste?"
    „Das wird sich noch heute herausstellen, Ginkorasch. Haben Sie die befohlenen Posten aufstellen lassen?"
    „Alles abgesichert, Taschkar. Jeder Fluchtversuch wäre sinnlos."
    Ein flüchtiges Lächeln huschte über das Gesicht des Takerers.
    „Gut so." Er wandte sich an Rhodan. „Haben Sie es sich überlegt? Wollen Sie nun endlich zugeben, daß Ovaron nicht der einzige Grund für Ihren Besuch in der Gruelfin-Galaxis ist?"
    „Warum sollte ich?" Rhodan beugte sich ein wenig vor und sah den Taschkar direkt an. „Im übrigen finde ich Ihr Benehmen skandalös. Ich glaube nicht, daß wir das Oberhaupt eines fremden Sternenreiches so empfangen würden, wie Sie uns empfingen. Fassen Sie meine Bemerkung ruhig als den offiziellen Protest des Solaren Imperiums auf."
    „Für einen Gefangenen sprechen Sie starke Worte, Rhodan. Was meint Ihr Freund Atlan dazu?"
    „Ich vertrete die gleiche Auffassung, nur können Sie von mir noch etwas anderes dazu hören, wenn Sie Wert darauf legen, Taschkar."
    „Ich lege Wert darauf."
    Atlan lächelte kaum merklich.
    „Glauben Sie nicht, ich wollte Ihnen drohen, das wäre in meiner augenblicklichen Lage ziemlich lächerlich. Ich möchte Sie nur warnen, Taschkar.
    Vielleicht unterscheiden sich die militärischen Kreise, die hinter mir stehen, erheblich von jenen, die von Rhodan befehligt werden."
    „Was soll das heißen?"
    „Das soll heißen, daß man vielleicht mein Verschwinden mit böser Absicht in Verbindung bringen könnte.
    Sie sehen, Taschkar, man weiß schließlich wo ich mich aufhalte.
    Sie haben MARCO POLO gesehen.
    Sie sind beeindruckt, das können Sie nicht abstreiten.
    Das Schiff hat uns hierher bracht, über zweiunddreißig Millio Lichtjahre hinweg.
    Es ist nicht das einzige Schiff seiner Art. Würden sie mit tausend solcher Schiffe fertig werden?"
    „Das ist keine Warnung, daß ist eine Drohung - und sie wirkt in ihrer Lage tatsächlich lächerlich."
    Der Taschkar deutete auf Atlans Brust, worauf an einer Kette der Zellaktivator hing. „Vielleicht hat dieser seltsame Gegenstand damit zu tun. Er scheint Ihnen Mut und auch Frechheit zu verleihen.
    Probieren Sie es aus, Taschkar, sie haben, soweit ich informiert bin, eine Lebenserwartung von gut zweihundert terranischen Jahren.
    Eine lang Zeit, wenn man sie leben kann.
    Aber sie ist absolut uninteressant, wenn man tot ist."
    Der Taschkar ging nicht darauf Er hielt es für klüger, das Thema wechseln.
    „Sie wissen also eine Menge von mir, sogar meine voraussichtliche lebenserwartung.
    Dann wissen Sie auch, daß ich ein Pedotransferer bin und zwar ein sehr fähiger.
    Fürchten Sie keine Übernahme durch mich?"
    Atlan schüttelte den Kopf.
    Er wusste inzwischen genau, was Rhodan plante: Und es war auch sein Plan.
    Zum Glück wurde Ovaron von dem Taschkar als eine zweitrangige Persönlichkeit behandelt.
    Das mochte daran liegen, daß er dem Ganjasen seine ganze Verachtung zeigen wollte, denn Ovaron war im wahrsten Sinne des Wortes sein Konkurrent.
    „Nein, die fürchte ich nicht. Warum sollte ich?"
    „Ich könnte auch Sie, Rhodan, übernehmen."
    „Bitte, Sie dürfen es versuchen", entgegnete Rhodan höflich.
    Der Taschkar verbarg seine Verwirrung geschickt.
    Er lächelte.
    „Ihre unglaubliche Zuversicht macht mich neugierig. Es ist schon erstaunlich genug, daß Sie über die Gabe vieler Cappins unterrichtet sind, aber wenn Sie behaupten, sich dagegen wehren zu können, so muß ich Ihnen sagen, daß Sie lügen."
    „Wenn Sie glauben, daß wir lügen, dann versuchen Sie es doch", erwiderte Rhodan, und anschließend dachte er intensiv: Achtung, Gucky! Es ist bald soweit! Halte dich, bei Takvorian bereit. Es muß auf die Sekunde genau klappen!
    Auf Gucky war Verlaß. Er stellte die einzig mögliche Verbindung zu dem Pferdemenschen dar.
    Und Takvorian war unbedingt dazu notwendig, die Pedoübernahme durch Taschkar zu verhindern. Nur Takvorian war befähigt, Zeitabläufe nach Belieben zu verlangsamen. Und da er auch energische Transporte damit verlangsamen konnte, war eine einwandfreie Pedotransferierung nicht mehr möglich.
    Damit rechnete Rhodan.
    Der Taschkar überlegte. Man sah ihm die Zweifel an, die ihm plötzlich kamen. Wenn seine Gefangenen über die Pedotransferierung Bescheid wußten, dann mußten sie eigentlich auch wissen, wie schwierig es war, sich gegen eine

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