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0472 - Monsterrache

0472 - Monsterrache

Titel: 0472 - Monsterrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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darauf?« fragte Suko.
    »Ich rieche und spüre ihn. Er hat dieses Haus bereits betreten, ich kann es genau merken.«
    »Wieso riechen?«
    Sein Blick wurde etwas verhangen. »Es ist das Wasser, der Geruch des Wassers, der in meine Nase steigt. Es riecht faulig. Nach altem Tang und auch alten Gebeinen, nach dem Meeresgrund, nach Salz und Wind. Das Monster, die Mumie, sie liegt nicht mehr unter Wasser. Sie hat ihren alten Sarg längst verlassen…«
    »Also ich rieche nichts«, sagte ich und wandte mich an meinen Freund. »Du etwa, Suko?«
    »Nein, auch nicht.«
    »Gehen Sie, meine Herren und lassen Sie mich in Ruhe sterben. Das ist eine letzte Bitte.«
    Uns war schon komisch zumute, als wir uns der Tür näherten. Suko zog ein finsteres Gesicht.
    Bevor ich die Tür öffnete, warf ich noch einen Blick zurück. Cole Wilson saß auf dem alten Sofa. Er wirkte sehr traurig, seine Gestalt war in sich zusammengesunken. Den Kopf hatte er vorgebeugt, sein starrer Blick fiel auf die Tischplatte vor ihm. Er bedachte uns mit keinem Blick mehr. Dieser Mann war innerlich schon tot.
    Suko verließ als erster das Zimmer. Auf dem Gang holte er tief Luft und schaute zu, wie ich die Tür schloß. »Die letzten Worte haben mich doch etwas geschockt, John. Hast du was gerochen?«
    »Nein.«
    »Dann muß Wilson eine sehr starke Einbildungskraft besitzen.«
    »Möglicherweise befindet sich das Monstrum tatsächlich nicht mehr weit von ihm entfernt.«
    »Dann wäre es hier im Haus.«
    »Ja.«
    »Eine Mumie, die das Wasser verlassen hat? Ich weiß nicht so recht. Wie sollte sie hergekommen sein?«
    »Das kann ich dir leider auch nicht erklären.«
    Wir nahmen diesmal den Lift. Unten in der Eingangshalle wurden wir von den Seebären bestaunt, und die Verwalterin trat uns entgegen, um sich zu verabschieden. »Sind Sie klargekommen?«
    »Ja«, sagte Suko. »Weshalb sollten wir nicht?«
    »Nun, Mr. Wilson ist etwas komisch. Ich würde sagen, er ist ein verschlossener Mensch.«
    »Er hat auch ein schweres Schicksal hinter sich.«
    »Da sagen Sie etwas, Mister. Ein Kapitän, der sein Schiff verliert, wird seines Lebens nie mehr froh.«
    »Dann hat er hier keine Freunde?«
    »Nein, er ist ein Einzelgänger. Sein Essen nimmt er auch stets allein im Zimmer zu sich.«
    Ich nickte. »Wenn Sie uns einen Gefallen tun könnten, wären wir Ihnen sehr verbunden.«
    »Welchen?«
    »Geben Sie ein wenig auf ihn acht.«
    »Wie Sie meinen. Aber…«
    Bevor sie weitere Fragen stellen konnte, meldete sich das Telefon. Sie mußte gehen.
    Auch wir verschwanden.
    Es hatte angefangen zu regnen. Die langen Wasserschleier wurden vom Wind getrieben und peitschten schräg gegen uns. Da reichte nicht einmal ein Schirm, um sich vor ihnen zu schützen.
    Wir duckten uns und wollten so schnell wie möglich zum Wagen. Ich lief schon vor. Es war Suko, der noch einmal einen Blick an der Fassade des Hauses hochwarf.
    »Da, John!«
    Ich stoppte, drehte mich und sah meinen Freund geduckt stehen und mit einer Hand schräg die Hauswand hochzeigen.
    Er meinte das Fenster, das zum Zimmer des Kapitäns gehörte. Dort löste sich die Scheibe.
    Die einzelnen Scherben flogen im hohen Bogen weg und rasten der Tiefe entgegen.
    Ihnen folgte noch etwas.
    Ein dunkles Bündel, das sich plötzlich auseinanderfaltete, Arme und Beine besaß und zu einem Menschen wurde.
    Es war Cole Wilson!
    ***
    Wir konnten nichts für ihn tun!
    Keiner schafft es, einen Körper aufzufangen, der aus dem dritten Stock fällt. Zudem ging alles blitzschnell und auch lautlos, denn nicht ein Schrei löste sich von den Lippen des Kapitäns.
    Er schlug auf.
    Ein wirbelndes Bündel, das zwischen uns und der Hausfassade zu Boden schlug. Karge Sträucher schützten ihn vor unseren Blicken.
    Ich blieb stehen und warf noch einen langen Blick zum Fenster hoch. Eine Bewegung sah ich dort nicht, dennoch mußte ich wieder hoch und den Killer suchen.
    Und Cole Wilson hatte mit seiner Prophezeiung genau ins Schwarze getroffen. Der Tod war tatsächlich schon zu ihm unterwegs gewesen, als wir mit ihm gesprochen hatten.
    Suko kam zurück. Sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. »Sorry, John, da ist nichts mehr zu machen. Er ist tot.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Hätten wir es verhindern können?«
    »Nein, aber wir können den Mörder jagen.«
    Das taten wir auch. Die Leiterin bekam spiegeleiergroße Augen, als sie uns sah. Sie telefonierte noch immer und sah dann zwei Schatten an ihrer Bude vorbeihuschen.
    Der Lift stand

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