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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Eintragung, und im gleichen Moment hätte er sich einen Tritt geben können, weil er nicht selbst auf den Namen gekommen war. Vor zwei Jahren war ihm dieser Mann zum erstenmal begegnet. Damals war Hush noch Polizeireporter.
    »Mr. und Mrs. Jerry Cotton, New York«, stand groß und deutlich in der untersten ausgefüllten Spalte des Gästebuches.
    Die neuen Gäste waren bereits im Lift verschwunden. Hush aber sah vor seinem geistigen Auge noch die Erscheinung jener Dame, die als Mrs. Jerry Cotton im Gästebuch stand.
    Das sollte die Frau eines Polizisten sein? Eines FBI-Agenten?
    Unwillkürlich lachte Hush auf. Es klang spöttisch.
    Der Reporter zweifelte keine Sekunde daran, was von einer Dame in derartiger Aufmachung zu halten war. Für ihn gab es nur noch das Problem, wie er den richtigen Gedanken seinen Lesern vermitteln konnte, ohne sich dabei einer handfesten Beleidigung schuldig zu machen. Er hatte genügend Lehrgeld bezahlt.
    Hush schlenderte durch die Hotelhalle. Er grüßte freundlich nach allen Seiten, was nicht immer ganz so freundlich erwidert wurde. Schließlich erreichte er seinen Stammplatz an einem niedrigen Rauchtisch neben einem Stechpalmenkübel. Auf seinen Wink kam einer der Kellner und nahm die Bestellung für einen doppelten Whisky entgegen.
    Gleich darauf erhielt Hush das bestellte Getränk. Kurz erfreute er sich an der goldbraunen Farbe des Bourbons, ließ die Eiswürfel im Glas klingen und schüttete dann mit einem Ruck den Doppelten in sich hinein.
    Jetzt war er in der richtigen Stimmung, um nachzudenken.
    Es dauerte drei Minuten.
    Der Rest war Routine.
    Die Meldung, die wenige Minuten später über die Fernschreiber lief, lautete:
    Jerry Cotton, G-man aus New York, amüsiert sich zur Zeit im Hotel »Five Roses« in Las Vegas. Mrs. Cotton, die ihn begleitet, scheint einen neuen Schneider zu haben. Der ist offenbar noch beim Ausbau seines Betriebes, er spart an Stoff. Mrs. Cottons Kleid forderte jedenfalls anerkennende Blicke heraus. Gepfiffen wurde auch schon.
    ***
    »Was ist los, Phil? Sie haben einen schwarzen Ford gesehen, ein anderer ist verschwunden?«
    Ich war noch gar nicht richtig im Büro von Mr. High, unserem Distriktchef, als er mich mit dieser Frage überfiel. Ich gab ihm schnell eine Zusammenfassung dessen, was ich draußen auf dem Highway erlebt hatte.
    »Die entsprechende Ergänzung der Fahndung habe ich bereits über Funk durchgeben lassen«, fügte ich hinzu.
    »Ich weiß«, nickte John D. High. »Sie haben also«, fügte er hinzu, »bisher den tiefsten Einblick in die ganze Angelegenheit. Sie sind gewissermaßen Augenzeuge. Deshalb übernehmen Sie den Fall.«
    Seine Anweisung war kurz und knapp. Auf der linken Seite seines Schreibtisches hatte er eine ganze Anzahl Papiere liegen. Berichte, Fernschreiben, Meldungen und andere Unterlagen, die er mir jetzt zuschob.
    »Sie haben alle Vollmachten, die Sie brauchen. Auch hinsichtlich Ihrer Mitarbeiter haben Sie völlig freie Hand. Das gilt für unsere Leute, aber ebenso auch für jede andere Polizeiorganisation, die eingeschaltet werden muß. Also, Phil, fangen Sie an. Sie können sich denken, welches Aufsehen dieser Fall in der Öffentlichkeit erregt hat. Wir können uns auf etwas gefaßt machen, besonders dann, wenn wir nicht schnellstens Fortschritte in dieser Sache erzielen.«
    Wie ich unseren Chef kenne, sah er damit die Unterhaltung als beendet an. Normalerweise wäre ich auch ohne besondere Einladung jetzt gegangen. Diesmal tat ich es allerdings nicht.
    »Ist noch was?« Er schaute mich mit einem ganz seltsamen Ausdruck an.
    »Ja, Mr. High«, nickte ich, »es ist noch etwas. Ich habe auf Jerrys Schreibtisch einen außerordentlich seltsamen Zettel gefunden.«
    »Seltsam?«
    Bei dieser Gegenfrage warf mir unser Chef einen Blick zu, den ich wiederum nicht deuten konnte.
    »Seltsam, ja, Mr. High. Heute morgen um halb neun holte mich Jerry zu Hause ab, und wir fuhren zusammen hierher, um unseren Dienst zu beginnen. Kurz nach neun Uhr schickten Sie mich weg. Jerry saß am Schreibtisch und arbeitete. Wir verabredeten, daß wir uns zum Mittagessen wieder treffen würden. Ich fuhr weg. In der Zwischenzeit passierte eine ganz tolle Sache. Unser Distrikt gleicht einem aufgescheuchten Bienenschwarm. Es besteht Großalarm wegen eines Kidnappingfalles. Und auf Jerrys Schreibtisch liegt ein Zettel, auf dem ich lesen kann, daß Jerry in Urlaub gefahren ist. Was hat das zu bedeuten?«
    John D. High musterte mich erstaunt. So, als ob er mich

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