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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
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amerikanischer Sitte des Steak vorher zu zerteilen, sondern aß so, als habe er das in einem französischen Luxusrestaurant gelernt.
    Die Männer am Ecktisch verfolgten diese beinahe zeremonielle Mahlzeit mit gebührendem Staunen.
    Cid Thunder war wieder derjenige, der eine seiner Ansicht nach angemessene Bemerkung nicht unterlassen konnte.
    »Paß auf, Süßer, daß nicht eines der Häppchen zu groß gerät!« rief er dem Fremden zu.
    Diesmal hatte er wieder die Lacher auf seiner Seite. Das gab ihm Mut. Er ging auf den Tisch des Beatles zu, grinste ihn hämisch an und nahm ihm das Glas Whisky weg. Er trank es halb aus, grinste noch einmal und sagte: »Da! Du sollst auch etwas abbekommen!«
    Mit einer lässigen Handbewegung versuchte der Taschendieb, dem Beatle den scharfen Alkohol ins Gesicht zu schütten.
    Aber dazu kam er nicht. Blitzschnell tauchte der Beatle weg, sprang auf, schlug Cid Thunder das Glas aus der Hand und beförderte ihn mit einem kräftigen Stoß gegen die Brust quer durchs Lokal.
    Mit einem erschrockenen Aufschrei landete der Taschendieb inmitten seiner Kumpane.
    Polternd flog der Tisch in die Ecke. Scheppernd machte sich ein Aschenbecher selbständig, und klirrend zerbarsten Gläser und anderes Geschirr auf dem Boden.
    Im gleichen Moment erstarben alle Gespräche im Lokal. Einen Augenblick war es völlig still. Plötzlich aber schreckten die Gäste zusammen. Unnatürlich laut plärrte das Sümmchen eines Schlagerstars durch die Kneipe, begleitet von einer entfesselten Bigband.
    Jo Gardner, der Boß des Etablissements »Yellow Donkey«, hatte in weiser Vorahnung dessen, was jetzt unweigerlich kommen mußte, die Musikbox in Betrieb gesetzt.
    Cid Thunders Zechgenossen brauchten einige Sekunden, um sich von ihrer Verblüffung zu erholen. Nach dieser Kunstpause reagierten sie um so heftiger.
    Jack Pluster, ein Zweihundertpfundmann mit der imposanten Größe von siebeneinhalb Fuß und ein paar Händen, die nach Ansicht seiner Kumpane waffenscheinpflichtig waren, quetschte tsich wütend aus seiner Ecke. Seine Wut iwar so groß, daß er den ohnehin schon angeschlagenen Cid Thunder, der ihm im Weg lag, zuerst einmal mit einem leichten Stoß vom Tisch fegte.
    Ächzend ging Thunder nach dieser erneuten Mißhandlung endgültig k. o.
    Vier Schritte trennten den Riesen Pluster noch von dem Fremden in dem lächerlichen Aufzug.
    Vier Schritte wären es jedenfalls für einen normalen Mann gewesen.
    »Du Wurm, du lächerlicher!« knurrte Pluster. Dann machte er einen einzigen großen Schritt, streckte seine riesigen Hände aus und schickte sich an, den Fremden zu ergreifen.
    Seine Hände schossen vor, zielten nach dem Hals des Fremden und sanken dann unvermittelt kraftlos herab.
    Mit einem dumpfen Ächzen legte sich Jack Pluster neben seinen Kumpan, den er vorher zu Boden geworfen hatte.
    Erst als Pluster sich schon im Staub wälzte, begriffen die übrigen vier Männer, daß der Fremde mit der Beatlefrisur den riesigen Pluster mit einem einzigen blitzschnellen Schlag erledigt hatte.
    Sie standen und saßen stumm und ‘.starr, nicht fähig, das Geschehen zu begreifen.
    »Will noch jemand mitspielen, Gentlemen?« erkundigte sich der Fremde ganz ruhig.
    Er erhielt keine Antwort. Forschend blickte er seine vier Gegner an.
    Unversehens taten drei oder vier so, als interessiere sie die ganze Angelegenheit überhaupt nicht mehr. Sie begannen, ihren verwüsteten Tisch wieder aufzuräumen. Nur Jim Forless, von seinen Kumpanen wegen seiner Tücke der »Giftzwerg« genannt, schaute weiter auf den Fremden. In seinen Augen blitzte es tückisch auf, und seine .Mundwinkel verzogen sich spöttisch.
    Der Fremde fuhr herum.
    Sofort polterte der Stuhl auf den Boden, den der Gastwirt Jo Gardner geschwungen hatte, um mit einem hinterlistigen Angriff den Fremden niederzuschlagen.
    Der Beatle machte einen blitzschnellen Sidestep. Der mit Sicherheit tödliche Hieb verfehlte ihn nur um wenige Millimeter. Dann fuhr seine Rechte vor und landete genau unter der Kinnspitze des Gegners. Der Wirt drehte sich einmal um die eigene Achse, taumelte ein paar Schritte zurück und landete krachend auf der Musikbox, deren dröhnende Darbietung mit einem schrillen Mißlaut abbrach.
    »Merk dir das, du Whiskyfaß, damit du im Notfall weißt, wie die Musikbox abgestellt wird«, sagte der Fremde in ruhigem Ton.
    Er blickte sich forschend um, ob noch ein Gegner auftauchen würde, stellte nichts dergleichen fest und ging deshalb gemessenen Schrittes zu

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