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0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen

Titel: 0473 - Jerry Cotton läßt schön grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesprochen haben, angeblich mit Ihrem Vater in Boston, ist ein Apparat, von dem aus nur Ortsgespräche innerhalb von New York City geführt werden können. Das haben Sie leider bei Ihrer Aussage übersehen, Mr. Malcolm.«
    Wütend zerquetschte er seine Zigarette im Aschenbecher. Erregt stand er auf, ging mit großen Schritten in seinem Zimmer auf und ab. Unvermittelt blieb er dann stehen, fuhr zu mir herum.
    »Und jetzt, Mr. Decker? Was haben Sie jetzt vor?«
    »Jetzt kann ich Ihnen entweder eine Vorladung schicken, dann müssen Sie zum FBI kommen, oder ich lasse mir einen Haftbefehl ausstellen und setze Sie fest.«
    »Wofür werden Sie sich entscheiden, Mr. Decker?«
    »Darüber denke ich noch nach. Sie hören von mir, Malcolm«, sagte ich ruhig und ging zur Tür. An seinem Gesicht konnte ich sehen, daß ich diese Runde gewonnen hatte…
    ***
    »Dort drüben gehst du durch den Park, dann findest du den Eingang schon ganz von selbst. Verstanden?« Docky deutete durch die Windschutzscheibe des Grand Prix. Der Wagen stand in der Monroe Street vor der St. Josef Church unmittelbar vor der Einmündung in die Catherine Street. Gegenüber erhoben sich die hohen Blocks der Governor Alfred E. Smith Houses.
    Eddie Fishers Blick folgte der Richtung, die Docky anzeigte.
    »All right«, sagte Fisher. »Wo treffen wir uns wieder?«
    »Natürlich im ›Gelben Esel‹. Das ist ja wohl der einzige Platz, den du jetzt schon gut genug kennst«, sagte Docky.
    Der Mann im Kamelhaarmantel mischte sich wieder ein.
    »Sei doch nicht so langweilig, du bist hier nicht in England. Wir stehen schon wieder im Halteverbot, und da drüben kommt schon wieder ein Cop.«
    »Ja, los, beeil dich!«
    »Mensch, seid ihr Amerikaner nervös!« brummelte Ed Fisher, der Mann aus London.
    Doch dann stieg er schnell aus. Noch einmal winkte er den vier Männern im Pontiac zu und strebte eilig der Straßenecke und seinem Ziel entgegen.
    Drei Minuten später überquerte er den Privatparkplatz der Governor Alfred E. Smith Houses. Jetzt war es hier schon dunkel. Nur wenige Lichter spiegelten sich im Lack der abgestellten Fahrzeuge.
    Fisher betrachtete sich interessiert die Fassaden der Häuserblocks. Bald schaute er sich suchend nach den beleuchteten Schildern der Hauseingänge um. Nicht weit von ihm leuchtete ein weißer Würfel mit dem schwarz auf gemalten »C« in den Abend.
    Fisher ging darauf zu.
    Er war nur noch wenige Schritte davon entfernt, als er plötzlich stehenblieb. Er benutzte nicht, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte, den Hauseingang. Vielmehr eilte er zu einer der Feuertreppen.
    Der untere Teil dieser Treppe war aus Sicherheitsgründen hochgeklappt und mit einer Kette befestigt.
    Fisher versuchte nicht erst die Kette zu lösen. Mit einem Klimmzug überwand er die Lücke zwischen der Rasenfläche und der unteren festen Sprosse der Feuerleiter. Zielstrebig kletterte er dann Stufe um Stufe empor. Blitzschnell kam er in der Höhe der dritten Fensterscheibe an. Lautlos zog er dort seine Schuhe aus. Eine eiserne Plattform ermöglichte es ihm, in verschiedene Fenster hineinzuschauen. Nach dem Blick durch das dritte Fenster nickte er zufrieden vor sich hin. Unhörbar eilte er bis zu der Treppe zurück, über die er heraufgekommen war.
    Fisher war nicht nur außerordentlich geschickt, sondern er hatte Glück. Das Fenster, vor dem er nun stand, war einen schmalen Spalt weit geöffnet. Für Fisher war es ein Kinderspiel, das Fenster lautlos ganz zu öffnen. Unmittelbar darauf stand er in der Wohnung des Rechtsanwalts Thomas Malcolm. Er schlich durch ein Badezimmer, öffnete wiederum unhörbar die Tür und stand dann in der Diele der Wohnung.
    Wie ein Phantom schlich er sich an die nur angelehnte Tür zum Arbeitszimmer des Rechtsanwalts. Mit einem spöttischen Lächeln um die Mundwinkel hörte er, wie sich gerade die Wohnungstür schloß. Fisher trat in den Raum, schloß das Fenster hinter sich und sagte: »Hallo, Malcolm!«
    ***
    »’n Abend, Mister.«
    Aus der Stimme Jo Gardners, des Wirtes vom »Yellow Donkey«, klang geradezu Hochachtung.
    »’n Abend, altes Whiskyfaß!« grüßte Ed Fisher huldvoll zurück.
    An den aufmerksamen Blicken der übrigen Gäste bemerkte er, daß die Ereignisse am Nachmittag stundenlanges Gesprächsthema im »Gelben Esel« gewesen sein mußten. Niemand wagte, über den geckenhaften Anzug des Mannes aus London eine Bemerkung zu machen oder gar zu lachen. Man machte Fisher sogar freiwillig den Weg frei, als er das Lokal

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