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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden Sie in Zürich abholen lassen. Sie telefonieren mir bitte nur noch durch, wann Ihre Maschine dort landet. Der Airport ist frei.«
    »Und wie kalt ist es bei euch?«
    »Oh, richtig winterlich. Aber es gibt Mittel, die wärmen durch. Sowohl von außen als auch von innen.«
    »Die werden wir dann probieren.«
    »Ich freue mich, John.«
    Suko hatte mitgehört. Jetzt grinste er von einem Ohrläppchen zum anderen. »Winterurlaub, John, hast du nicht davon gesprochen?«
    »Zumindest daran gedacht.«
    »Jetzt kannst du los.«
    »Sicher.« Ich nickte und blickte gleichzeitig zur Tür, weil ich nach Glenda rufen wollte. Vielleicht hatte sie mitgehört oder an der Tür gelauscht.
    Jedenfalls betrat sie langsam das Büro und lächelte dabei verschwörerisch.
    »Du hast es gewußt«, sagte ich.
    »Klar.«
    »Und Sir James?«
    »Hat nichts dagegen, daß du fliegst.«
    »Was ist mit dir?«
    »Ich nehme offiziell Urlaub und begleite dich. Während du hinter dem Zombie herjagst, begebe ich mich auf die Bretter.«
    »Toll.«
    »Finde ich auch.«
    »Du kannst schon packen. Wir werden gegen Mittag fliegen. Die Karten liegen bereit. Am Abend können wir bereits in Kandersteg sein. Und morgen früh stehe ich schon auf den Brettern.«
    »Langlauf oder Slalomschreck?« fragte Suko.
    »Das erste.«
    »Ist auch besser so«, sagte ich. »Eine Sekretärin mit Gipsbein oder Gipsarm ist auch nicht das Wahre.«
    »Was traust du mir alles zu, John?«
    Ich stand auf und legte meine Fingerspitzen unter ihr Kinn. Dabei schaute ich Glenda in die Augen, sah darin das verräterische Glitzern und erwidert: »Sehr viel, meine Liebe, wenn nicht alles…«
    »Wir werden sehen, John…«
    ***
    Erwachte Kandersteg am Morgen zum Leben, so war das Schweigen der winterlichen Bergwelt vorbei. Man hatte die Strecke, die zur Autoverladung führte, als Ortsumgehung gebaut, aber auf den Straßen herrschte dennoch Betrieb. Dick vermummte Menschen, zum größten Teil mit Skiern bepackt, liefen zu den Loipen oder den beiden Liften, wovon einer zum Oeschinensee hochführte und der andere zu einem weiten Hochtal, das den Namen Sunbühl führte.
    Nur ins Gasterntal ging niemand. Hier war die Natur noch unberührt. Da hatte niemand den Schnee niedergewalzt.
    Der Weg, der sehr kurven- und kehrenreich in das Tal hineinführte, begann am Ortsende von Kandersteg und mitten im Wald. Bis hierher verliefen sich noch die Spaziergänger, danach war Schluß.
    Und doch gab es einen, der den Weg hinein ins Gasterntal gefunden hatte. Spuren im tiefen Schnee zeugten davon, und es waren die gleichen Abdrücke, wie Helmut Kaiser und Giancarlo Grinzer sie in der Nacht gesehen hatten.
    Der Zombie war unterwegs!
    Kälte, Eis und Schnee störten ihn nicht. Auch nicht der scharfe Wind, der hin und wieder über den Weg wehte und Schneewirbel kreisen ließ.
    Er dachte nur an die Stimme.
    Es war die Stimme einer Fremden. Trotzdem kam sie ihm schon so vertraut vor. Die Hexe vom Gasterntal hatte ihn gerufen. Sie mußte sehr mächtig sein, denn sie hatte einmal das Tal beherrscht.
    Aber das war lange her. Menschen war es gelungen, sie zu fangen, aber nicht zu töten. Sie hatten sie verbannt, und den Ort wollte Thomas finden.
    Das Tal lag um einige hundert Meter höher als der Ort Kandersteg. Der Hinweg war für den ungeübten Wanderer ziemlich beschwerlich, doch wer trainiert war, betrachtete ihn als einen herrlichen Spaziergang.
    Dem Zombie war es gleich, ob die Strecke bergauf- oder bergab führte. Er spürte nichts, er war kein Mensch, er hatte keine Gefühle. Ihm machten Kälte und Hitze nichts aus, er ging wie eine Maschine und tauchte auch so in den ersten Tunnel ein, durch den die Straße führte.
    Der Zombie stutzte plötzlich, als er in den Schnee hinausging und Spuren darin fand.
    Spuren von Skiern…
    Bevor er den Tunnel verließ, hob er witternd den Kopf. Er konnte die Menschen riechen, die zu seinen potentiellen Opfern gehörten. Sie besaßen eine typische Ausstrahlung, die ihm vom Wind entgegengeweht wurde. Aber hier nahm er nichts wahr.
    Vorsichtig ging er die letzten beiden Schritte, um anschließend wieder im tiefen Schnee zu versinken, der ihm an einigen Stellen bis zur Hüfte reichte.
    Rechts von ihm befand sich die graue Wand. Auf den Vorsprüngen lagen Schneehauben. Es waren auch einige weiße Flächen an der Wand zu erkennen, wenn der Wind den Schnee vor sich hergeschoben oder verweht hatte, aber am meisten fielen die gewaltigen Eiszapfen auf, die über die Kanten hinweg

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