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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Holzvorbau.
    Langsam erhob sich Jeanette. Sie kannte die Schritte ihres Verlobten, die hörten sich anders an, auch wenn er schwer zu tragen hatte.
    Jeanette lief zur Seite, um aus dem Fenster zu schauen. In diesem Augenblick wurde die Tür mit großer Wucht auf gestoßen.
    Jeanette sah sie wie einen Schatten in den Raum schwingen.
    Und dann flog, von zwei Händen geworfen, die blutüberströmte Leiche Dieter Birners in den Raum!
    ***
    Das ist ein Alptraum. Das darf alles nicht wahr sein! Nein, das gibt es nicht in Wirklichkeit. Du mußt dich geirrt haben. Öffne die Augen, und alles ist vorbei!
    Diese und ähnliche Gedanken schossen Jeanette Masic durch den Kopf, bis sie merkte, daß sie nicht träumte.
    Es war die Wahrheit!
    Schock und Schrecken machen zuerst sprachlos. So auch bei Jeanette. Sie stand unbeweglich auf dem Fleck und starrte die blutüberströmte Gestalt ihres Verlobten an. Eines toten Verlobten. Um das feststellen zu können, brauchte sie keinen Arzt.
    Allmählich löste sich die Starre. Es begann am Gesicht. Die Unterlippe zitterte zuerst, danach der gesamte Mund, dann die Wangen und plötzlich der Körper.
    Erst sanft und leise drang der Schrei in ihr hoch. Ein schluchzender Laut, Zeuge eines tiefen seelenfressenden Schmerzes, der jedoch immer lauter wurde und sich zu einem nervenzerfetzenden Kreischen steigerte. Schließlich hatte der Laut nichts Menschliches mehr an sich.
    Die Tür stand offen, frostige Kälte drang in das Gasthaus, der Schrei fand seine Bahn. Er fuhr hinein in das weite Tal und wurde als Echo zurückgeworfen.
    Da stand ein liebender Mensch, der seinen Schmerz über den Tod seines Partners hinausschrie. Vögel, die hier überwinterten, flatterten in die Höhe und flogen erschreckt davon.
    Dann ebbte der Schrei ab. Die Stimme versagte. Jeanette spürte, wie ihre Beine nachgaben. Die Knie wollten das Gewicht nicht mehr halten. Sie ging taumelnd zurück, ohne es selbst zu merken.
    Jeanette war totenbleich geworden. Und als sie den Kopf hob, sah sie den Mörder.
    Er stand in der offenen Tür.
    Aufgewirbelter Schnee umrieselte ihn wie ein dünner Vorhang. Er legte sich auch vor sein Gesicht, das Jeanette trotzdem erkennen konnte.
    Es war eine böse Fratze.
    Und es paßte zu der Gestalt, die Lumpen trug, von Wunden gezeichnet war und einen tumben Gesichtsausdruck hatte. Der Mund stand offen, und die Augen wirkten wie zwei glanzlose Laternen.
    Der Killer stand breitbeinig. An den Füßen trug er zerfetztes Schuhwerk. Die Arme baumelten rechts und links des Körpers herab. In der rechten Hand hielt er die Axt.
    Damit wurde das Holz zerkleinert, doch dieser unheimliche Killer hatte sie als Mordwaffe zweckentfremdet.
    Er bewegte sich leicht. Einmal schwang er nach vorn, fing sich wieder und kippte zurück. Fiel aber nie um, er hielt sich, sah schwach aus, das aber war er auf keinen Fall.
    Er hatte Dieter Birner getötet und starrte jetzt Jeanette an.
    Auch sie sah in das fremde Gesicht, entdeckte aber kein Erkennen in den Augen.
    Wie tot wirkten sie…
    Und auch der Mörder. Er glich mehr einem Toten als einem Lebenden. Noch immer stand er in der Tür, umtanzt von feinen Schneekörnern. Sein Körper bildete eine Silhouette, und erst jetzt bewegte er pendelnd seinen rechten Arm.
    In der Hand schaukelte die Axt mit!
    Ein Zeichen für Jeanette. Ihren Verlobten hatte er schon getötet, jetzt war sie an der Reihe.
    Der Killer ging vor. Er hielt den Kopf schräg. Diese Haltung verstärkte den tumben Ausdruck in seinem Gesicht noch, und sie steigerte auch die Angst der jungen Frau.
    In ihrem Magen schienen Steine zu liegen. Sie wußte nicht mehr, was sie denken sollte, ihr Blickfeld wurde voll von diesem maschinenhaften Monster eingenommen.
    Es betrat den Raum.
    Zwar setzte es seine Beine ein wenig plump vor, dennoch kippte es nicht um, nur bei jedem Zurückziehen des Fußes schleifte die Sohle über den Holzfußboden und gab ein Geräusch von sich, das an das Singen einer Kreissäge erinnerte.
    Die Worte entsprangen ihrem Unterbewußtsein. Sie dachte nicht darüber nach und sprach sie einfach aus, formulierte sie zu einem simplen Gebet. »Lieber Gott, zeig mir einen Ausweg… bitte…!«
    Der Zombie tat den nächsten Schritt, und dabei schwang er bereits den rechten Arm mit dem Beil hoch. Die scharfe, dunkel gefärbte Schneide schien für einen Moment in der Luft zu stehen, bevor sie sich nach unten senkte und dicht über den Bohlen einherschwang. Jeanette vernahm den pfeifenden Laut, der ihr

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