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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorstellen.«
    Glenda stand neben mir und sah sich ebenfalls um. Herr Contini bemerkte dies und fragte, ob es ihr gefiele.
    »Ja«, sagte sie und nickte heftig. »Es ist wunderschön hier. Da wird der Urlaub zum Erlebnis.«
    Contini deutete eine Verbeugung an. »Ich danke Ihnen, Miß Perkins. Wir werden uns bemühen, Sie in jeder Hinsicht zufriedenzustellen. Darf ich Ihnen dann die Zimmer zeigen?«
    »Gern.«
    Mit dem Lift fuhren wir in die erste Etage hoch. Dort befand sich der breite Gang, den ich schon kannte. Herr Contini ging vor. Am Ende des Ganges lagen unsere Räume. Es existierte auch eine Verbindungstür, die sich im Bedarfsfall öffnen ließ.
    Gediegen eingerichtet und groß genug waren die Zimmer. Das Bad blitzte vor Sauberkeit, die Handtücher dufteten frisch, als Willkommensgruß stand eine Schale mit Obst auf dem Tisch, und es lagen auch einige Zeitschriften bereit.
    »Gefällt es Ihnen, Miß Perkins?«
    »Sehr schön.« Glenda stand am Fenster und blickte durch die Scheibe auf die herrliche Bergwelt.
    Ich ging zu ihr.
    »Der Garten wird Ihnen verändert vorkommen«, erklärte Herr Contini.
    Da hatte er recht. Auf dem Pool lag eine dicke Eisschicht. Alles wirkte wie eingefroren, aber ich sah auch die Liegestühle im Schnee. Drei von ihnen waren belegt. Sie standen im Schein der Sonnenstrahlen, die so wärmten, daß sich zwei nur mit Bikinis bekleidete Frauen bräunen konnten.
    »Wäre das nichts für dich?« fragte ich Glenda.
    Sie nickte. »Nicht schlecht.«
    »Okay, du kannst es dir ja überlegen.«
    »Und du?«
    Ich strich über ihre Wange. »Vergiß nicht, daß ich dienstlich hier bin.«
    »Wolltest du nicht noch ein paar Tage dranhängen?«
    »Mal sehen.«
    Glenda reckte sich. »Ich werde jetzt ein Bad nehmen. Danach sehen wir weiter.«
    »Tu das.«
    Herr Contini führte mich in mein Zimmer. Unterdessen wurde das Gepäck gebracht. Als der Helfer sein Trinkgeld erhalten und wieder verschwunden war, drehte ich mich um und sah Herrn Contini an. Dessen Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Er wirkte längst nicht mehr so freundlich und fröhlich wie bei unserer Ankunft. Jetzt war das Gegenteil der Fall.
    Die sonnenbraune Haut spannte sich hart über den Wangenknochen, ich entdeckte auch den ernsten Ausdruck in seinen Augen und sah das Nicken des Mannes.
    »Sie haben Sorgen!« stellte ich fest.
    »Ja, das kann man wohl sagen.« Contini holte tief Luft. »Ich wäre froh gewesen, wenn sich die Zeugen geirrt hätten, aber das sieht nun leider nicht danach aus.«
    »Wieso?«
    »Vor gut einer Stunde fanden wir zwei schrecklich zugerichtete Leichen. Er ist also wieder unterwegs. Thomas ist nicht tot.«
    Ich starrte ihn an. »Wo fanden Sie die Leichen?«
    »Im Gasterntal.«
    »Das kenne ich nicht.«
    »Es ist ein Hochtal und im Winter unbewohnt. Dennoch hatten sich zwei Studenten in einem Gasthaus einquartiert. Wie ich hörte, wollten sie Forschungen betreiben. Er arbeitete zudem an seiner Promotion. Sie, seine Verlobte, half ihm dabei. Es muß die beiden kalt erwischt haben. Die Männer, die ihnen Lebensmittel hochbrachten, fanden ihn im Haus. Das Mädchen lag tot im Schnee. Momentan ist unser Arzt dabei, die Leichen zu untersuchen.«
    Ich war bleich geworden. Nie hätte ich gedacht, so schnell mit den brutalen Tatsachen konfrontiert zu werden.
    »Gehen wir wieder nach unten?« fragte mich Herr Contini. »Dort können wir alles bereden. Vielleicht wollen Sie die Toten auch sehen.«
    »Nein, das wohl nicht, aber Sie haben recht. Lassen Sie uns gehen. Jede Minute ist kostbar.«
    Diesmal nahmen wir die Treppe. In der elegant eingerichteten. Halle standen vier Spaziergänger, die ihre Schlüssel holten und noch unter dem Eindruck ihrer Wanderung standen, denn sie schwärmten von dem herrlichen Tag. Zum Essen verabredeten sie sich im Hotel.
    Dann der Besitzer. Er sah mich, seine Augen wurden groß, er lächelte und drückte mir beide Hände.
    »Fein, fein, daß Sie den Weg wieder zu uns gefunden haben.« Sein Gesicht wurde schlagartig ernst.
    »Sie werden sicherlich schon vernommen haben, was geschehen ist.«
    »Herr Contini berichtete es mir.«
    »Bitte, Mr. Sinclair, versuchen Sie alles, um das Grauen endlich zu stoppen.«
    »Ich werde mich bemühen.«
    »Sie entschuldigen mich dann, ich muß mich leider noch um andere Dinge kümmern.«
    »Verständlich.«
    Der Besitzer ging. Erst jetzt fiel mir der hochgewachsene Mann auf, der im Hintergrund gewartet hatte. Er trug bereits seine Berufskleidung, einen

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