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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Seen, von denen einige zugefroren waren. Auf einer Eisfläche hockten rabenschwarze Vögel und stoben ängstlich davon, als wir uns lautstark näherten.
    Das Tal war gewaltig, aber nicht nur flach, denn vor uns lagen mit Schnee bedeckte Mischwaldhügel. Vorboten einer ansteigenden Hochebene, wo wir den Berggasthof »Zum Steinbock« und die Gasternbibel finden würden.
    Rechts und links grenzten hohe, manchmal sehr dunkle Felsen das Tal ab und gaben ihm das unheimliche Aussehen. Stahlmenger flog für kurze Zeit nahe einer Felswand entlang. Da merkte ich erst, wie riesig diese war und wie klein wir mit unserem Hubschrauber dagegen sein mußten. Kaum größer als ein sich schnell bewegender Punkt.
    Den Zombie sah ich nicht, obwohl ich so gut wie eben möglich den Grund absuchte. Leider bot der Wald zahlreiche Verstecke, die er sicherlich ausnutzen würde.
    »Nichts!« rief ich dem Deutschen zu.
    Heinz Stahlmenger nickte nur. Sein Gesicht zeigte Konzentration. Die Züge hatten sich verhärtet.
    Sie wirkten wie eingefroren. Auf der Stirn lagen die Sorgenfalten in einem waschbrettartigen Muster.
    »Was haben Sie?«
    »Es ist nicht einfach, einen Landeplatz zu finden. Das Gelände ist einfach zu uneben, außerdem würden wir im Tiefschnee versinken. Mist auch! Ich hatte damit gerechnet, aber immer noch gehofft, daß es trotzdem klappt.« Er streckte einen Arm aus und deutete schräg in die Tiefe. »Dort unten liegt unser Ziel. Es ist das Haus, von dem Sie nur die Frontseite erkennen können. Alles andere ist zugeschneit.«
    Stahlmenger flog einen Bogen, so daß wir praktisch schräg über der Frontseite standen. Hier schien auch noch die Sonne. Ihre Strahlen warfen einen hellen Lichtteppich gegen die Eingangsfront, und ich konnte erkennen, daß irgend etwas mit der Tür geschehen war. Sie schien offen zu sein.
    Das sah auch Heinz Stahlmenger. »Der Zombie war sicherlich vor uns da!« rief er.
    »Können Sie tiefer gehen?«
    »Das schon, John, aber Sie würden nichts sehen, weil die Maschine den Schnee aufwirbelt.«
    »Machen Sie es trotzdem.«
    »Und dann?«
    »Steige ich aus.«
    »Was?«
    »Ja, Sie werden doch irgendeinen Haken und ein Seil oder eine Trittleiter haben, über die ich mich wieder hochhangeln kann.«
    »Das finden Sie hinter sich.«
    »All right, ich hole es mir.« Ich schnallte mich los und fand die Sachen. Heinz Stahlmenger regte sich auch weiterhin auf, ich aber ließ mich nicht beirren. Rasch befestigte ich die Haken der Leiter an den Sprossen dicht hinter dem Ausstieg.
    Stahlmenger schaute mir zu und gab mir noch einige Tips.
    »Ich gehe noch tiefer!« rief der Deutsche. »Warten Sie mit dem Öffnen der Tür!«
    »Klar.«
    Heinz Stahlmenger hatte recht behalten. In gewaltigen Wirbeln stieg der Schnee vom Boden hoch und vernebelte unsere Sicht. Zum Glück war es windstill, so daß Stahlmenger den Hubschrauber in der Luft schweben lassen konnte.
    Der Deutsche wollte noch nicht, daß ich den Ausstieg öffnete. Erst als er vorsichtig die Maschine gedreht hatte, gab er mir das Zeichen.
    Ich öffnete die Ausstiegstür. Der Lärm von Motor und Rotor verwandelte sich zu einem höllischen Krach, der in meinen Ohren dröhnte. Flocken wirbelten in den Hubschrauber, peitschten gegen mein Gesicht, bissen in die Haut, so daß ich gezwungen war, die Augen für einen Moment zu schließen.
    Ich senkte den Kopf und warf die Leiter nach draußen. Sie faltete sich auseinander und klatschte unter mir in den Schnee, was ich noch soeben erkennen konnte.
    »Viel Glück, John!«
    Ich hörte die Worte des Deutschen zum Abschied. Mittlerweile hatte ich eine gewisse Übung und kannte mich mit Strickleitern aus.
    Die Kälte biß sofort wieder zu. Der Schneewirbel machte mich fast blind. Wenn ich etwas erkannte, dann nur als Schatten, wie die leicht grau scheinende Fläche unter mir.
    Ich kletterte hinunter, sprang und landete im Schnee, der an dieser Stelle zum Glück nicht so tief war. Er reichte mir nur bis zu den Knien. In einer Verwehung zu landen, war nicht eben schön.
    Geduckt kämpfte ich mich weiter. Stahlmenger hatte mir das Haus gezeigt, ich wußte genau, in welche Richtung ich zu gehen hatte. Nur mühsam kam ich voran. Dabei nahm ich die Arme rudernd zur Hilfe. Endlich hatte ich den tanzenden Flockenwirbel verlassen, die Sicht war wieder klar, Sonnenschein fiel auf die weiße Fläche und noch immer gegen die Vorderfront des Gasthauses.
    Der Name »Zum Steinbock« war nicht zu lesen. Schnee hatte den größten

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