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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Teil des Hauses zugeschaufelt. Die Tür lag frei, und ich sah die Spuren, die zu ihr hinführten.
    Minuten später stand ich davor. Die Beschädigungen sagten mir genug. Wir waren zu spät gekommen.
    Ich konnte das Haus ohne große Vorsichtsmaßnahmen betreten, denn eine zweite Spur lief von der Tür weg. Also hatte der Zombie es vorgezogen, den Weg wieder zurückzugehen.
    Die Tür war durch schwere Hiebe aus den Angeln gerissen worden. Auch die Umgebung des Schlosses zeigte die Zerstörungen. Ich betrat den Innenraum, der aufgeräumt wirkte und sicherlich, wenn das Kaminfeuer brannte, eine urgemütliche Atmosphäre ausstrahlte.
    Davon war jetzt nichts zu spüren.
    Holztische, deren Platten blankgewischt waren. Die Stühle waren hochgekantet worden, doch auf einem Tisch lag ein anderer Gegenstand, den ich hatte finden wollen.
    Die Gasternbibel!
    Ich holte durch die Nase Luft und wunderte mich darüber, daß die Bibel aufgeschlagen war. Der Besucher vor mir mußte sie durchgeblättert haben, wobei er es anscheinend so eilig hatte, daß er die Bibel einfach liegenließ.
    Ich brauchte nicht lange zu suchen, um erkennen zu können, was der Besucher getan hatte.
    Eine Seite war herausgerissen. Nicht fein säuberlich, ziemlich wütend, so daß die Trennstelle ein Wellenmuster bildete.
    Die wichtige Seite. Wahrscheinlich die, die unmittelbar mit der Hexe zu tun hatte.
    Zwar saß mir die Zeit im Nacken, dennoch sah ich mir die Gasternbibel aus reinem Interesse an.
    Es war ein außergewöhnliches Buch, das mir in die Finger gefallen war. Man sah ihm sein Alter an.
    Ich schlug es auf und blätterte sehr vorsichtig die Seiten um.
    Derjenige, der die Bibel als Tagebuch fortführte, hatte sich immer Mühe gegeben, alles so in die Reihe zu bringen, daß es auch der Nachwelt gut lesbar und verständlich erhalten blieb.
    Ich nahm mir die Zeit und durchsuchte noch die hinter der Theke liegenden Wohnräume. Dabei geriet ich auch in den Schlafraum, wo ich ebenfalls die Zerstörungen sah. Das Versteck der Bibel hatte den Hieben der Waffe nicht widerstehen können.
    Ich verließ den Gastraum. Draußen blendete mich die Sonne, so daß ich die dunkle Brille aufsetzte.
    Der Hubschrauber stand auch weiterhin in der Luft.
    In meiner eigenen Spur ging ich wieder zurück, kämpfte mich durch den Schneewirbel und bekam die Leiter zu fassen. Als ich in den Hubschrauber kletterte, schaute mich Stahlmenger gespannt an.
    Ich berichtete ihm erst, als die Luke wieder geschlossen war.
    »Wir sind zu spät gekommen, Heinz.«
    »Was heißt das?«
    »Die Gasternbibel ist zwar vorhanden, aber jemand war vor uns im Gasthaus und hatte eine bestimmte Seite herausgerissen.«
    Stahlmenger fluchte. »Und wer könnte das gewesen sein?«
    »Unser Thomas.«
    »Thomas ist gut. Unser noch besser.«
    Er sah mich fragend an. »Was machen wir jetzt? Haben Sie einen Vorschlag, John?«
    »Wir müssen wieder zurück. Thomas ist nicht ohne Grund gekommen und hat der Bibel das Blatt entnommen. Er wird mit seinem Fund zu einem bestimmten Ziel unterwegs sein.«
    Der Deutsche nickte. »Dann weiß ich Bescheid. Das kann nur der Hexenstein sein.«
    »Richtig!« Ich schrak zusammen, als Stahlmenger startete. Wie eine wütende Hornisse jagte der Hubschrauber in den strahlendblauen Winterhimmel…
    ***
    Thomas war selig. Sofern man bei einem Zombie überhaupt von diesem Begriff sprechen konnte. Er hatte es geschafft und die Seite an sich genommen. Er war derjenige, den sich die Hexe ausgesucht hatte, und er würde sie nicht enttäuschen.
    Den Rückweg wollte er wesentlich abkürzen, so daß er sich kurzerhand in das Gelände schlug und auch keine Rücksicht darauf nahm, ob er in Schneewehen hineinsprang. Oftmals überschlug er sich an den Hängen und raste wie eine dunkle Kugel, dabei eingehüllt in weiße Wolken, dem nächsten Ziel entgegen.
    Der Zombie überwand die Strecke rasch. Die Hexe hatte sich bei ihm noch nicht wieder gemeldet.
    Statt ihrer Stimme vernahm er ein anderes Geräusch, das ihn aufblicken ließ.
    Das Rattern einer Maschine… Instinktiv verschwand er zwischen Baumstämmen, so daß er eine gute Deckung fand. Über ihm flog die Maschine hinweg. Ein Hubschrauber, nicht sehr groß, mit zwei Männern besetzt.
    Schnell war er vorbei.
    »Komm, komm schnell. Sie waren bereits bei mir!« Thomas erschrak über die plötzliche Stimme.
    »Wo?« fragte er.
    »Am Stein, und sie haben mich gesehen.«
    »Ich habe sie auch gesehen. Sie flogen…«
    »Du mußt schneller sein als

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