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0474 - Der Hexenstein

0474 - Der Hexenstein

Titel: 0474 - Der Hexenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine Uhr, nachdem ihn seine dunkelhaarige, hübsche Frau mehrmals angestoßen hatte. »Heinz, es wird Zeit, wir müssen gehen.«
    Stahlmenger lächelte verschmitzt. Die Augen hinter seinen Brillengläsern begannen zu funkeln.
    »Müssen wir wirklich?« wandte er sich fragend an Helmut Kaiser.
    Kaiser erhob sich zu seiner vollen Größe. Er überragte 1,90 Meter spielend. »Das liegt an Ihnen, Herr Stahlmenger.«
    »Dann gehen wir.«
    Stahlmenger bezahlte. So konnte Helmut die Bar endlich schließen. Als er das Licht löschen wollte, hörte er Schritte. Sie waren in der gediegen eingerichteten Rezeptionshalle aufgeklungen. Also befand sich noch jemand auf den Beinen.
    Glücklicherweise kein Gast, sondern Herr Contini, der zweite Mann nach dem Besitzer. Herr Contini war derjenige, der alles kannte, der alles wußte, der für jeden Gast Verständnis hatte und sich um die kleinen und größeren Sorgen seiner Besucher kümmerte.
    Er trug einen dunkelblauen Anzug und ging nicht vor bis zur Bartheke.
    Neben dem Sitz des Barmusikers blieb er stehen, rückte seine Goldrandbrille zurecht und strich über das kurzgeschnittene schwarze Haar, durch das sich die ersten grauen Fäden wie Spinnweben zogen.
    »Alles klar, Helmut?«
    »Ja, ich kann schließen.«
    »Das ist gut.« Contini sprach schnell. »Haben Sie morgen in der Früh schon Dienst?«
    »Nein, erst zum Nachtessen.«
    »Ich möchte Sie bitten, etwas früher zu kommen, da wir neue Gäste erwarten.«
    »Mach' ich.«
    Contini lächelte knapp. »Dann wünsche ich Ihnen noch eine gute Nacht, Helmut.«
    »Danke gleichfalls, Herr Contini.«
    Helmut Kaiser löschte auch die restlichen Lichter und holte seinen dicken Mantel. Er wohnte nicht am Hotel im Personalanbau, seine Bleibe befand sich einige hundert Meter weiter, abseits der Hauptstraße.
    In einem chaletartigen Haus hatte er sich ein Zimmer gemietet, das ihm ausreichte.
    Als er nach draußen trat, spürte er die klirrende Kälte, die ihm regelrecht entgegengedrückt wurde.
    Kaiser stellte seinen Mantelkragen hoch und klappte die Ohrenschützer der Mütze nach unten.
    Glücklicherweise war es windstill. Es hatte auch nicht geschneit, und so schritt er durch einen leeren, fast gespenstisch anmutenden Winterort, in dem alles eingefroren zu sein schien.
    Er hörte das Knirschen des harten Schnees unter seinen Sohlen, der dort bläulich schimmerte, wo ihn das Licht der Laternen erreichte. Aus südlicher Richtung hörte er das Rauschen der Kander, eine nie abreißende Begleitmusik bei Tag und Nacht.
    Er hielt sich auf der linken Gehseite, wo auch das Hotel lag.
    Die kalte Luft machte ihn wieder munter, so daß Helmut Kaiser die Umgebung mit wachsameren Blicken sah. Auch die Berge wirkten dunkel. Sie erinnerten ihn an mitten in der Bewegung eingefrorene Schattenspiele, über die sich jedoch ein letzter heller Glanz gelegt hatte, der von der weißen Schneefläche ausging.
    In einem dunklen Blau grüßten die Gletscher, und darüber stand wie ein Bild gezeichnet - der unendliche Himmel mit seiner herrlichen Sternenpracht.
    Dennoch sehnte sich Helmut Kaiser nach der wärmeren Jahreszeit. Die allerdings würde hier in Kandersteg, wo zu Ostern meist noch Schnee lag, auf sich warten lassen.
    Er ging etwas forscher weiter und hatte schon fast den Weg erreicht, der nach links abbog und zur Kirche führte, als ihm die schnell laufende und leicht schwankende Gestalt auffiel, die ihre Schritte in seine Richtung lenkte.
    Im Licht einer Laterne erkannte Kaiser einen relativ kleinen Mann, der wild gestikulierte und schließlich keuchend vor dem Deutschen stehenblieb.
    Jetzt erst erkannte Kaiser ihn. Der Mann lebte hier in Kandersteg, war Einheimischer und gehörte zu den Personen, die Stock und Stein kannten. Obwohl Kaiser eine Alkoholfahne entgegenwehte, stellte er fest, daß Giancarlo Grinzer nicht betrunken war, sondern nur völlig verängstigt.
    »Was ist los?« fragte Kaiser. Seine Stimme klang ziemlich unwirsch. Er hatte keine Lust, sich länger als nötig in der Kälte aufzuhalten.
    Giancarlo Grinzer klammerte sich an ihn. »Ich habe ihn gesehen, verdammt!« keuchte er. Dabei drang Speichel aus seinem Mund, der Kaisers Gesicht traf. »Ich habe ihn gesehen. Hast du gehört?«
    »Ja, ja!« Helmut Kaiser drehte den Kopf zur Seite. »Das weiß ich inzwischen. Du hast ihn gesehen. Und wen?«
    Grinzer drehte sich um und ließ Kaiser los. Er schaute die Hauptstraße hoch, die mit einer Schicht aus festgefahrenem Schnee bedeckt war. »Er war

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