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0474 - Metro-Phantome

0474 - Metro-Phantome

Titel: 0474 - Metro-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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herum, wie die Katze den heißen Brei umschleicht! Komm zur Sache und verschwinde!«
    »Du siehst nicht, worum es geht?« staunte Lucifuge Rofocale. »Hast du selbst dich noch nie gewundert, daß Merlin immer schwächer wird?«
    Vielleicht stirbt er, dachte Nicole. Das müßte euch Höllischen doch gefallen.
    »Er plant etwas«, sagte Lucifuge Rofocale. »Ein äußerst ehrgeiziges Vorhaben. Etwas, das niemand vor ihm jemals auch nur in Erwägung gezogen hat. Merlin überschätzt sich. Er rüttelt an kosmischen Urkräften. Aber es ist nicht gut, was er da tut. Es führt ins Verderben. Er will das Gute, aber er wird alles zerstören, für das er und euresgleichen jemals gekämpft haben.«
    Nicoles Hand mit dem Dhyarra-Kristall sank herab. Entgeistert sah sie den Dämon an, und das Grauen packte sie. »Warum sagst du mir das?« flüsterte sie. »Es kann für euch doch nur gut sein! Wenn Merlin zum Zerstörer wird, profitiert doch in erster Linie ihr Dämonen davon!«
    »Wir sind nicht weniger betroffen als die Sterblichen«, erwiderte Lucifuge Rofocale ruhig. »Es geht auch um uns. Alles wird anders sein. Kennst du den Wächter der Schicksalswaage?«
    »Wir wissen, daß es ihn gibt, aber wir sind ihm nicht begegnet.«
    »Ihr werdet ihm auch nicht begegnen. Ihr sollt nur wissen, daß er besorgt ist, doch auch er kann Merlin nicht mehr erreichen. Ihr beide, Zamorra und du, ihr seid die einzigen, die es noch könnt. Ihr seid seine Freunde, seine Vertrauten. Warnt ihn. Er soll ablassen von seinem Plan. Merlin wird Mächte auf den Plan rufen, die niemand mehr zu beherrschen vermag. Er nicht - und LUZIFER ebensowenig.«
    »Wovon sprichst du?« murmelte Nicole. »Von der Dynastie? Von Amun-Re und den Großen Alten? Wird Amun-Re wieder erwachen? Habt ihr deshalb Angst, weil er euch Dämonen opfern will, um mit eurem Blut die Großen Alten in die Welt zurückzurufen?«
    »Selbst das kann geschehen«, orakelte der Dämon. »Niemand vermag zu sagen, wie es wirklich sein wird. Aber alles wird sich verändern. Und dann wird es zu spät sein, etwas zu ändern. Das Rad der Entropie wird das Gefüge der Welt zermalmen. Warnt Merlin. Hindert ihn an seinem Tun.«
    Nicole und der Russe starrten den uralten Erzdämon an. Nicole fühlte, wie ihr ein Schauer nach dem anderen über die Haut rann. Sie verspürte immer intensiver auf steigende Furcht. Wenn eine so mächtige Kreatur wie der Herr der Hölle fast in Panik geriet, mußte wirklich eine Katastrophe bevorstehen. »Warum tut ihr nicht selbst etwas dagegen?« fragte sie leise.
    »Ich gestehe es nur sehr ungern ein«, sagte Lucifuge Rofocale düster. »Aber in diesem Fall sind sogar wir machtlos. Und nicht einmal dieses hier hilft.«
    Er öffnete seine Anzugweste, und dann sein Hemd. In Nicole krampfte sich etwas zusammen, als sie sah, was der Dämon an einer Kette vor der Brust trug, so wie sie es auch von Zamorra und Yves Cascal her kannte.
    Ein Amulett.
    Einer der sieben Sterne von Myrrian-ey-Llyrana, die Merlin vor fast tausend Jahren geschaffen hatte und von denen Zamorras Amulett das stärkste und beste war. Unwillkürlich stöhnte Nicole auf. Ausgerechnet Lucifuge Rofocale war einer der Amulett-Träger! Damit hat sie nicht einmal im Traum gerechnet.
    Der Erzdämon schloß Hemd und Weste wieder. »Nicht einmal dieses hilft«, wiederholte er. »Und auch das Haupt des Siebengestirns, das Zamorra besitzt, wird wirkungslos bleiben.«
    Er sprach es mit solchem überzeugten Nachdruck, daß Nicole ihm glaubte. Welchen Grund sollte Lucifuge Rofocale haben, sie zu belügen? Alles, was er bisher gesagt hatte, bedeutete doch, daß er Angst um sein eigenes Fell hatte! Entweder zog er hier eine unglaubliche Show ab, oder jedes seiner Worte war tödlicher, bitterer Ernst. Und irgendwie spürte Nicole, daß er sie nicht belog.
    »Daß ich das fünfte Amulett besitze, wißt jetzt ihr beide, und Zamorra wird es wissen. Auch Merlin weiß es, denn er warnte mich davor; doch es brachte mir niemals Schaden. Doch niemand sonst weiß davon. Die Warnung des Geheimnisses liegt nun in eurer Hand.«
    Nicole nickte. Sie war in den anderen Sessel niedergesunken; längst dachte sie nicht mehr daran, den Dhyarra in Bereitschaft zu halten. Wenn Lucifuge Rofocale wirklich einen Angriff versuchen wollte, hätte er das längst tun können. Aber er war wirklich nicht deshalb gekommen.
    »Was ist es, was Merlin plant?« fragte sie.
    Lucifuge Rofocale erhob sich. »Er will das Unmögliche zwingen, Wirklichkeit zu

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