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0474 - Metro-Phantome

0474 - Metro-Phantome

Titel: 0474 - Metro-Phantome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Möglicherweise wußte der Dämon sogar, daß Nicole es gerade jetzt nicht riskieren wollte, das Amulett mit einem Gedankenbefehl zu sich zu rufen, weil Zamorra es wahrscheinlich dringender benötigte. Vielleicht wurde er sogar gerade in diesem Moment anderweitig angegriffen -und dann, nach Rechnung der Dämonen, war einer von ihnen beiden ungeschützt…
    Aber dieser Teufel hatte wohl nicht damit gerechnet, daß Nicole den Dhyarra-Kristall griffbereit hatte…
    Aber seltsamerweise hielt sie irgend etwas davon ab, sofort zuzuschlagen wie sie es eigentlich hätte tun sollen - gib einem Höllen-Dämon eine Chance, und es ist deine letzte…
    »Warte«, sagte der Dämon. »Ich bin nicht hier, um euch zu töten, obgleich ich es könnte. Ich bedarf eurer Hilfe.«
    Nicole schüttelte den Kopf. Um ein Haar hätte sie hysterisch aufgelacht.
    Die Nähe des Dämons erzeugte fast unerträgliches Unbehagen in ihr.
    »Ich bin Lucifuge Rofocale«
    ***
    Von einem Moment zum anderen war wieder alles normal! Die beiden Menschen brannten nicht mehr.
    Boris Saranow erhob sich umständlich und sah sich verwirrt um. » Job twoju matj « polterte er. »Was war das denn? Brüderchen Zamorra, spinne ich, oder habe ich das gerade wirklich erlebt?«
    Die beiden Russen, die Zamorra in grellstem Feuer schmelzen sah, traten zu ihm. Die Menschen diskutierten aufgeregt, redeten so durcheinander, daß Zamorra trotz seiner Sprachkenntnis nicht einmal ein Viertel verstand. In Zamorra entstand ein vager Verdacht. »Erzähl mir, was du gesehen hast! Dann erzähle ich dir meine Beobachtungen…«
    Saranow schaffte es, mit einer raumgreifenden Armbewegung Ruhe zu schaffen. »Ich erzähle«, sagte er. »Dann du, Genosse, und schließlich du!« Er deutete auf die beiden anderen Männer, die wie er von dem unbegreiflichen Geschehen betroffen gewesen waren. »Dann suchen wir nach einer Erklärung!«
    »Hier war plötzlich alles ein wenig anders«, begann er dann. »Irgendwie… moderner futuristischer. Plötzlich tauchten seltsame Gestalten auf. Ich weiß nicht, ob ich sie wirklich als menschenähnlich bezeichnen kann. Sie wirkten auf mich wie eine Kreuzung aus Menschen und Spinnen, falls es so etwas überhaupt geben kann. Sie stürmten heran und wollten auf dich losgehen, Brüderchen Zamorra. Deshalb habe ich dich beiseite gestoßen.«
    »Das habe ich gemerkt«, murmelte Zamorra, welcher der Definition Kreuzung aus Menschen und Spinnen nachsann. Das erinnerte ihn verteufelt an die Meeghs. Ein paar von ihnen hatte er einmal in ihrer wirklichen Gestalt gesehen. Ausgestoßene ihres Volkes, die in der Blauen Stadt unter dem ewigen Eis der Antarktis überwintert hatten. In jener Blauen Stadt, die jetzt verschüttet war, und unter deren Trümmern der Schwarzzauberer Amun-Re lag und auf seine Wiedererweckung wartete…
    »Der Laserblitz, oder was auch immer es war, hat dich nur ganz knapp verfehlt«, fuhr Saranow fort. »Weil ich dir half, stürmten diese Unheimlichen auf mich los und haben mich verprügelt wie ich noch nie in meinem ganzen Leben verprügelt worden bin. Muli wundert, daß ich jetzt nichts mein davon spüre. Möchte wissen, was das in Wirklichkeit gewesen ist.«
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe Sein Verdacht nahm immer konkretere Formen an.
    Die beiden Männer, die gebrannt hatten, bestätigten Saranows Erzählung. Auch sie waren von den Wesen, die eine Kreuzung aus Spinne und Mensch darstellten, angegriffen wor den, diesmal aber nicht mit den Fan sten, sondern mit Stahlwaffen. »Wie in diesen amerikanischen Science- Fiction-Filmen«, erklärte einer der beiden Betroffenen.
    Gesehen hatten es auch die anderen vier und konnten es bestägigen. Offenbar war Zamorra der einzige, der nichts davon mitgekommen hatte… der ein Außenstehender geblieben war…
    »Ja, Brüderchen, und was hältst du nun von der ganzen Sache?« fragte Saranow schließlich, der Zamorras grüblerischen Gesichtsausdruck ganz richtig einschätzte.
    »Es war, als würdet ihr in einer anderen Zeit leben, nicht wahr?« fragte der Dämonenjäger.
    Die anderen nickten, fügten Ergänzungen hinzu, um ihre Eindrücke zu präzisieren.
    »Ich glaube, ich kenne diese Wesen, die ihr gesehen habt«, sagte Zamorra. Es mußten Meeghs sein - oder ihre Abkömmlinge. Das paßt zu seiner eigenen Beobachtung von gestern. Das zerstörte Château, der Spider… und da war Nicole die Außenstehende gewesen, die von nichts etwas mitbekommen hatte - so wie er jetzt! Aber Saranow und die anderen

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