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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Fensterscheibe verletzt.«
    »Warum hätte er die Scheibe einschlagen sollen?«
    »Er war betrunken, nehme ich an. In meinem Beruf verlernt man es sehr schnell, sich über irgend etwas zu wundern.«
    Ich blickte durch das Fenster. Die Häuser auf der gegenüberliegenden Straßenseite waren alt und heruntergekommen. Die Dächer lagen ungefähr auf einer Ebene mit dem Zimmerfenster. »Wir lassen den Teppich und die Reisetasche samt Inhalt abholen«, sagte ich zu Carter. »Sie bekommen eine Quittung dafür.«
    »Was ist denn mit diesem King?« fragte Carter.
    »Er heißt nicht King. Sein Name ist Durban.«
    »Ein Gangster?« fragte Carter. Es hörte sich nicht so an, als ob er übermäßig interessiert sei.
    »Hat er jemals Anrufe empfangen?« fragte Phil.
    »Ja… ein einziges Mal, kurz bevor er verschwand«, sagte Carter. »Jemand verlangte das Zimmer 21.«
    »Ein männlicher Anrufer?«
    »Nein, Sir, ein Mädchen.«
    »Was sagte das Mädchen?«
    »Nur ein paar Worte. ,Verbinden Sie mich mit Zimmer 21, bitte. Mehr nicht.«
    »Sprach das Mädchen akzentfrei?«
    »Ja, es war eine hübsche Stimme, ohne eine Spur von Slang«, erinnerte sich Carter.
    »Kommen wir noch einmal auf die beiden Männer zurück. Fragten sie nach King?«
    »Nein… der eine sagte nur, er wäre ein guter Freund von Hugh, und er wolle ihn sprechen. Da wir nur einen Gast mit dem Vornamen Hugh im Hause hatten, verwies ich ihn auf Zimmer Nummer 21.«
    »Stehen in allen Zimmern die Telefone am Fenster?« fragte ich.
    »Ja, Sir«, erwiderte der Portier grinsend. »Das ist eine Anweisung von Mr. McGrow. Wir haben herausgefunden, daß Gäste, die tagsüber im Bett liegen, gern zum Telefon greifen und die Pensionsleitung mit Beschwerden und überflüssigen Fragen belästigen. Jemand, der sich erheben und zum Fenster gehen muß, um einen solchen Anruf zu tätigen, verzichtet im allgemeinen auf solche Späße.«
    »Hat Durban außer der Tasche noch etwas anderes zurückgelassen?« fragte ich.
    »Nein, Sir.«
    Phil und ich verließen die Pension. Wir überquerten die Straße und betraten das Haus Nummer 591. Es lag der Pension genau gegenüber. Ein muffig riechendes Treppenhaus führte bis in die Mansarde. Von dort ließ sich das Dach mit einer Holzleiter erreichen. Man brauchte nur eine Luke hochzustemmen. Phil und ich hatten keine Mühe, auf diese Weise auf das Dach zu kommen. Ein breiter Holzsteg verband die einzelnen Schornsteine miteinander. Wir blickten hinüber zur Pension. Carter befand sich noch immer in dem Zimmer, das Durban bewohnt hatte. Er telefonierte und sprach mit ’gesenktem Kopf. Er schien ziemlich erregt zu sein.
    »Komisch«, sagte Phil. »Warum erledigt er den Anruf nicht aus der Rezeption?«
    »Da könnte ihn McGrow hören«, sagte ich. Dann stieß ich einen dünnen Pfiff aus. »Was ist?« fragte Phil.
    Ich bewegte mich vorsichtig auf dem Holzsteg bis zu einem der Schornsteine. Dann bückte ich mich und hob etwas auf. Es war eine leere Patronenhülse.
    ***
    »Warum hast du mich nicht angerufen?« fragte Andy Pontac, als James Shearon ihm die Tür öffnete. »Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    »Komm herein, Andy«, sagte Shearon und gab den Weg ins Hausinnere frei. »Es hat inzwischen eine Menge Ärger gegeben.«
    »Mit High?« fragte Pontac. Er war ein stämmiger untersetzter Mann mit einem runden energischen Gesicht und sehr hellen intelligenten Augen. Pontac war 53 Jahre alt. Genau wie sein Freund Shearon verfügte er über ein Millionenvermögen.
    »Nein, mit Durban. Ich erkläre es dir in der Bibliothek. Derek ist schon da.«
    Als die Männer die Bibliothek betraten, erhob sich ein schlanker Endvierziger aus seinem Sessel. Er trug einen Tweedsakko und sehr enge, scharf gebügelte Hosen. Auch Derek White war Millionär. Er war Junggeselle. Derek White sah sehr ernst aus. »Hallo, Andy«, sagte er und setzte sich wieder.
    Pontac schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht behaupten, daß ihr einen vergnügten Eindruck macht. Weshalb eigentlich? Die Sache hat geklappt, bis jetzt jedenfalls. Auch die Abendausgaben erwähnen Highs Entführung nicht.«
    »Die Zeitungen brauchen uns nicht zu kümmern«, sagte White. »Wir werden erpreßt.«
    Pontac blieb stehen. »Erpreßt?« echote er. »Von wem?«
    »Ein Mann war bei mir«, erklärte Shearon, »im Auftrag einer Gang. Sie fordern eine halbe Million.«
    »Ein Mann war bei dir?« murmelte Pontac. Er sah verblüfft und erschreckt aus. »Wie haben sie denn erfahren, daß wir High in' diesem

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