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0475 - Meine Totenbraut

0475 - Meine Totenbraut

Titel: 0475 - Meine Totenbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nehmen und dir in guten und in schlechten Zeiten treu zur Seite stehen.«
    Während dieser wichtigen Worte spürte ich, daß ihre Hand zitterte. Sie war innerlich erregt, auch ich konnte mich eines unguten Gefühls nicht erwehren.
    »So«, sagte sie, »jetzt bist du an der Reihe, John Sinclair. Sprich die gleichen Worte, doch wechsele bitte die Namen aus. Du mußt jetzt für dich reden.«
    »Kann ich nichts anders sagen?«
    »Nein.«
    »Also gut.« Ich nickte. »Ich, John Sinclair…«
    »Werde Margaretha Dufour nicht heiraten!«
    Wir erstarrten. Nicht ich hatte den letzten Satz gesprochen, es war eine andere Stimme gewesen, die sehr laut und deutlich geredet hatte. Kannte ich sie?
    Möglich, doch ich kam nicht darauf, wer dagegen sein konnte. Anders Margaretha Dufour. Sie riß ihre Hand plötzlich zurück, ging einen Schritt nach hinten und schrie nur einen Satz.
    »Was hast du dagegen, Hector de Valois?«
    ***
    Ja, jetzt wußte ich es wieder. Natürlich, ich hatte die Stimme schon einmal vernommen. Es lag etwas zurück. Wir hatten an der Côte d'Azur ein heißes Abenteuer erlebt und waren dem Totenschiff der Templer begegnet. Da hatte ich Hector de Valois gehört, da hatte er, der Tote, eingegriffen.
    Und jetzt wieder!
    Ich besaß nur Augen für Margaretha. Sie stand schräg auf dem Fleck, das rechte Bein leicht eingeknickt und zur Seite gestreckt. Dabei hielt sie Arme halb erhoben und erinnerte mich an die Figur der Lucia di Lammermoor, als sie dem Wahnsinn verfallen war und nicht mehr wußte, was sie tat.
    Ihr Gesicht hatte sich verzerrt und wirkte gleichzeitig versteinert. Sie bewegte sich auch nicht. Die Lippen standen offen, der Blick ihrer roten Augen war verdreht, sie schaute hoch zur Decke, als würde sich dort die Gestalt des Sprechers abzeichnen.
    Das aber war nicht der Fall.
    Hector de Valois zeigte sich woanders, und wie damals schimmerte sein Gesicht in der Mitte des Kreuzes, wo die ehemaligen Zeichen von Lilith geraubt worden waren.
    Ich sah es nicht, aber ich wußte es. Ich spürte den Druck des, Talismans.
    Er hatte sich einfach verändert, und erst allmählich bewegte sich Margaretha auch wieder.
    Zuerst ballte sie die Finger ihrer linken Hand zur Faust. Dann ließ sie den Arm nach unten sinken, wobei die Bewegung gleichzeitig ein Startzeichen war.
    Sie kam wieder vor.
    Mich interessierte nur ihr Gesicht, und sie hatte auch keine Augen für mich, sondern schaute auf das Kreuz vor meiner Brust. Als ich den Kopf senkte, konnte ich zwar Hector de Valois nicht erkennen, aber den silbrigen Schein, der über meine Brust floß.
    Das Kreuz war aktiviert worden. Der Geist Hector de Valois' hatte dies geschafft. Er schwebte in einer fernen Sphäre, war übergegangen in eine andere Energieform, aber er war vorhanden, denn nichts auf dieser Welt verging.
    »Warum?« flüsterte sie. »Warum sollte ich ihn nicht heiraten? Er ist doch du!«
    »Nein, das ist er nicht. Nein, Margaretha Dufour, wir sind verschiedene Menschen, die in verschiedenen Zeitaltern gelebt haben, und du darfst dich da nicht zwischendrängen. Wir haben heiraten wollen, es hatte nicht sein sollen, weil das Schicksal gegen uns war. Deshalb darfst auch du es nicht herausfordern.«
    Sie hatte die Worte verstanden, nickte dazu, aber sie war nicht überzeugt worden. »Nein, Hector, so kannst du doch nicht sprechen. Willst du meinem Glück im Wege stehen? Willst du das wirklich?«
    »Es ist nicht dein Glück. Eine Tote oder eine Verfluchte kann keinen Menschen heiraten. Sie darf es nicht.«
    Margaretha schüttelte den Kopf so wild, daß ihre Haare flogen. »So kannst du nicht sprechen. Nein, so nicht. Ich will ihn heiraten, ich werde ihn heiraten.«
    »Das verhindere ich!« drang es aus meinem Kreuz hervor.
    »Wie denn?« schrie sie.
    »Indem ich dich töte!«
    Suko sah nur das Maul!
    Riesig, gewaltig, eine unheimliche Öffnung, aus dem ein Atem drang, der durchaus der Brodem der Hölle hätte sein können. Und er sah die Zähne, so groß, daß sie schon die Länge von Schwertern besaßen, die man aufgerichtet hatte.
    Und diese Reißer wollten ihn zermalmen!
    Dabei hielten ihn die Pranken fest. Suko hätte schon die Kräfte eines Herkules haben müssen, um sich aus diesen Griffen zu lösen. Seine Hüften wurden zusammengepreßt, er mißachtete die Schmerzen, das Maul war wichtiger.
    Suko schwebte nicht mehr über dem Boden, das Monstrum hatte ihn so weit zurückgezogen, daß sich unter ihm der Schilfgürtel befand. Die Enden sahen aus wie

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