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0476 - Der Sohn des Killers

0476 - Der Sohn des Killers

Titel: 0476 - Der Sohn des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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aufgetragen.«
    »Diejenigen, die Pete vorgeschickt haben, wissen genau, daß wir jedem Hinweis nachgehen. Also tun wir ihnen den Gefallen«, meinte ich, »Optimist«, murmelte Phil. Er stieg aus und blickte in die Runde. Irgendwas paßte ihm nicht, das sah ich seinem Gesicht an. Er schnüffelte wie ein Hund, kniff die Augen zusammen und drehte sich um, »Ich weiß nicht, Jerry, hier draußen ist es so verdammt einsam. Wäre doch ein idealer Ort für eine saubere Falle.«
    »Wer sollte uns eine Falle stellen?«
    »Ich kann dir auf Anhieb zwanzig Namen herunterleiern. Wir haben schon zu vielen auf die Füße getreten.«
    Ich teilte Phils Meinung nicht. »Komm schon, alter Schwarzseher. Das Haus macht beinahe einen romantischen Eindruck.«
    »Romantisch wie eine Schlangenfarm«, knurrte Phil bissig und trottete hinter mir her.
    Vom Eastriver wehte eine leichte Brise herüber und bewegte den wilden Wein, der die Vorderfront des Hauses wie ein Teppich überzogen hatte.
    Das hölzerne Gartentor hing halbzerfallen in verrosteten Angeln. Der Weg war dicht mit Moos bewachsen. Alles sah so aus, als ob seit Urzeiten niemand hiergewesen wäre.
    Die grobe Bohlent.ür war nur angelehnt, trotzdem klopfte ich. Meine Schläge klangen dumpf und blieben ohne Widerhall.
    Phil hielt seine Smith and Wesson in der Hand. Er wirkte sprungbereit wie ein Tiger Ich stieß die Haustür auf und trat ein. Phil blieb mir dicht auf den Fersen. Es roch modrig, nach verfaultem Holz, und im Hausflur war es so dunkel, daß wir zuerst überhaupt nichts sehen konnten.
    Phil knipste die Taschenlampe an. Ihr Schein geisterte über eine hölzerne Truhe, ehemals weiße Kalkwände und erfaßte dann eine Tür.
    Langsam legte ich meine Hand auf den verrosteten Griff und drückte die Klinke herunter.
    Knarrend ging die Tür nach innen auf. Und im gleichen Augenblick schlug uns eine säuerlich stickige Luft entgegen, so daß ich unwillkürlich einen Schritt zurücktrat.
    Der vor uns liegende Raum war genauso finster wie der Hausflur.
    Phil stellte sich neben mich und schickte den Schein seiner Taschenlampe hinein. »Ist das eine Bruchbude!« sagte er.
    »Aber keine Schlangen und kein Dynamit«, entgegnete ich.
    Wir betraten das Zimmer, das verhältnismäßig groß und ehemals ein Wohnraum im Colonialstil gewesen war. Der schwere Tisch in der Mitte mußte mindestens hundertfünfzig Jahre alt sein. Der Raum hatte kein Fenster, jedenfalls sahen wir zunächst keines.
    Phil zeigte auf den zerschlissenen Vorhang, der die Stirnseite des Zimmers abschloß. »Von irgendwo muß doch Licht hereinkommen«, sagte er, faßte den Vorhang an und riß ihn zur Seite.
    Es wurde dadurch nicht heller im Zimmer. Trotzdem starrten wir wie gebannt auf den hinter dem Vorhang liegenden schmalen Raum. Er wurde von einem riesigen Bett völlig ausgefüllt.
    Das Bett war nicht leer.
    Phil beugte sich über, den reglosen Körper, der mit einem schmierigen Laken bedeckt war. Ein scheußlicher Geruch schlug ihm entgegen.
    ***
    Pete schüttelte sich wie eine Katze, die sich gerade noch aus dem Wasser gerettet hat. Eilig ging er die 69. Straße hinunter. Er schwor sich, daß dies sein letzter Besuch beim FBI gewesen war. Zwei Stunden hatte ihn der so freundlich aussehende Chef durch die Mangel gedreht. Es war ein scheußliches Gefühl. Auch als die anderen beiden längst gegangen waren, mußte er wieder und wieder seine Geschichte herunterleiern.
    Pete blickte sich mißtrauisch um. Er war nur ein kleiner Ganove, der nie große Sachen anfaßte. Aber mit den Tricks der Großen kannte er sich aus. Er identifizierte den Mann im grauen Anzug, der sich so unauffällig gab, sofort als Bullen. Pete rechnete damit, daß ihn die FBI-Leute beschatten würden.
    Ruhig ging er weiter bis zur Third Avenue, aber dann begann er plötzlich zu laufen, überquerte die Straße zur
    68. und verschwand im Gewühl der Menschen, die sich zur Ü-Bahn-Station in der Lexington Avenue drängten.
    Seinen Verfolger hatte er abgeschüttelt. Plötzlich fuhr er zusammen. Jemand tippte ihm auf die Schulter.
    Er drehte sich um und sah in das grinsende Vogelgesicht des langen Henry.
    »Hat verdammt lange gedauert«, sagte der mit hoher Fistelstimme.
    »Ich kann nichts dafür. Die Bullen haben mich ausgequetscht wie eine Zitrone.« Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Komm mit, das kannst du mir gleich ausführlich erzählen. Wir machen eine kurze Fahrt.«
    »Aber… aber Henry, so war das nicht ausgemacht«, stotterte Pete

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