0476 - Die Hölle auf Erden
stets eher lästig gewesen. Er hatte den Sternenstein bisher immer nur zur Verteidigung eingesetzt. Er wußte nicht einmal, ob er es tatsächlich fertigbringen würde, den Kleinstplaneten zu vernichten, ob er die Fantasie und Vorstellungskraft dazu aufbringen konnte.
Allerdings war das momentan ohnehin nur eine sehr theoretische Erwägung. Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, und bevor er sich mit dem Gedanken vertraut zu machen hatte, das zu vollenden, was Sara Moon schon einmal unter anderen Vorzeichen getan hatte, mußte er den Kristall zunächst einmal wieder in der Hand haben. Und dann war da immer noch die Gefahr, daß der Machtkristall schneller schwarz und damit für Ted unbrauchbar wurde, als er an innerer Vorbereitungszeit für den Vernichtungsschlag benötigte.
Außerdem mußten sie dann eine Möglichkeit gefunden haben, sich vorher selbst in Sicherheit zu, bringen. Ted war kein Selbstmörder. Er hing am, Leben, und ehe er es freiwillig opferte, würde er jede andere Möglichkeit bis zum Letzten ausschöpfen.
Sara Moon sah es in Teris Augen aufblitzen. »Versuch’s erst gar nicht«, warnte sie. »Wir müssen uns immer noch auf dem Silbermond oder in seinem Einflußbereich befinden, und die Bedrohung durch den versklavten Seelenpool existiert nach wie vor.«
»Danke«, murmelte die Silbermond-Druidin mit dem hüftlangen goldenen Haar, die als einzige der ganz wenigen ihrer Art auf der Erde geboren worden war und den Silbermond selbst erst im Nachhinein kennengelernt hatte - per Vergangenheitszeitreise. »Was können wir tun, was wird vorgeschlagen?«
»Natürlich brechen wir aus«, sagte Nicole.
»Und wie bitte?« wollte Ted wissen.
Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich rufe das Amulett wieder zu mir. Sie werden nicht ahnen, daß sie es mir nicht auf Dauer abnehmen können. Dann knacken wir mit der Amulett-Energie dieses Schloß.« Sie deutete auf die fünfeckige Tür. »Vielleicht zeigt uns das Amulett auch in einer Vergangenheits-Reportage, wie wir überhaupt hierher gelangt sind. Normalerweise müßten wir nämlich alle tot sein - oder hat einer von euch im Moment des Sprunges einen anderen Eindruck gehabt?«
Sie schüttelten die Köpfe.
»Und wenn wir es nicht schaffen, das Schloß auszutricksen?« wollte der mißtrauische Ted wissen.
Nicole deutete auf die Pritschen, auf denen sie gelegen hatten. »Dann zerlegen wir die Dinger und verwenden die Einzelteile als Brechstangen«, beschloß sie kühl.
***
Der Meegh wog den Machtkristall nachdenklich in seinen nur schattenhaft erkennbaren Händen. Sehr vorsichtig hielt er ihn fest und war bemüht, nur die schwarzverfärbten Stellen zu berühren. Er erkannte sehr wohl die Verschlüsselung und wußte, wie gefährlich sie ihm und anderen werden konnte. Aber wenn er sich vorstellte, welche Macht dieser Sternenstein entfesseln konnte, wenn er erst einmal vollends zum Schwarzkristall geworden war, geriet er ins Grübeln. Um ihn endgültig zu verändern, mußte er auf dem Silbermond oder auf einer der veränderten Wunderweiten unter den gegenwärtigen Umständen, die immerhin zur planmäßigen Entartung der Sonne geführt hatten, benutzt werden. Aber es war ein Risiko, das dem rechtmäßigen Besitzer zu überlassen.
War aber die Verschlüsselung erst einmal zerstört, konnte auch ein anderer den Kristall benutzen. Vielleicht der MÄCHTIGE selbst, dessen Kommando die »Aktion Wunderwelten« unterstand. Auch und erst recht jetzt, nachdem der Silbermond in die Zukunft versetzt worden war.
Eine Botschaft war bereits unterwegs und würde den MÄCHTIGEN in kurzer Zeit erreichen. Vielleicht kam er selbst hierher. Wer hätte damit rechnen können, daß es gelang, ausgerechnet den ERHABENEN der verhaßten DYNASTIE DER EWIGEN gefangenzunehmen? Damit war es ihnen gelungen, dem Erzfeind die möglicherweise empfindlichste aller bisherigen Niederlagen zuzufügen.
Der Meegh legte den Dhyarra 13. Ordnung wieder beiseite. Er beschloß abzuwarten, bis der MÄCHTIGE eintraf. Mochte dieser entscheiden, was mit dem Machtkristall zu geschehen hatte.
***
Nicole konzentrierte sich. Mit ihren Gedanken rief sie das Amulett zu sich. Sekundenlang geschah überhaupt nichts. Nicole erschrak - sollte Merlins Stern zerstört worden sein? Oder war es, was bislang noch nie vorgekommen war, so weit entfernt, daß Nicoles telepathischer Ruf ihn nicht mehr erreichen konnte? Normalerweise tauchte das Amulett nur wenige Augenblicke nach dem Ruf auf!
Gerade wollte
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