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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwachte vom Summen des Türmelders.
    Zu faul, aufzustehen und der Türöffner zu betätigen, rief er einfach „Herein". Dann fielen ihm die Augen wieder zu.
    Kurz darauf wurde er von einem undefinierbaren Geräusch aus dem Schlummer gerissen. Er öffnete die Augen und sah einen großgebauten uniformierten Mann am Fußende seines Bettes stehen.
    Der Mann trug eine schwarze Hose und darüber hüfthohe Stiefel, ein buntes besticktes Hemd und eine locker fallende dunkelrote Jacke, die vorn mit vier goldenen Schnüren zusammengehalten wurde.
    Das Gesicht des Mannes wirkte, als wäre es mit grobem Werkzeug aus gelbbraunem Feuerstein gehauen worden. Die Brauen waren schwarz und zwei Finger dick; das ebenfalls schwarze Haupthaar wurde von einem etwa fünf Zentimeter breiten ausrasierten Streifen geteilt. Ein gekräuselter Bart hing ihm bis zum Brustbein; die Enden waren zu dicken Zöpfen geflochten und bildeten zwei „Affenschaukeln", deren Spitzen unter grünblau leuchtenden Schulterepauletten festgeklemmt waren.
    Besonders aber stach Baiton Wyt der breite Ledergürtel in die Augen, der von einer runden, zwanzig Zentimeter durchmessender. Schnalle zusammengehalten wurde, die, in Gold geprägt, den Kopf von Roi Danton zeigte, dem ehemaligen König der Freifahrer.
    Eine gleiche Gürtelschnalle trug Baiton ebenfalls.
    Sie wies ihren Träger als Mitglied einer alteingesessenen Freifahrerfamilie des Planeten Olymp aus.
    Mit einem Sprung war Baiton aus dem Bett. Er salutierte und sagte: „Majestät, mein Name ist Baiton Wyt, Freifahrer und Sonderoffizier des Solaren Imperiums!"
    Kaiser Anson Argyris brach in schallendes Gelächter aus, umarmte Wyt und sagte mit dröhnender Stimme: „Willkommen auf Olymp, Freifahrer Wyt!"
    Übergangslos wurde der Kaiser ernst.
    „Es steht nicht gut um die Welt unserer Ahnen.
    Pedotransferer aus dem Cappin-Volk der Takerer haben den Handel Olymps praktisch rahmgelegt."
    Seine Augen verdunkeltem sich, als der Donner einer Explosion ertönte und gleich darauf eine Erschüttung dem Boden durchlief.
    „So geht das hier seit zwei Tagen", berichtete er.
    „Immer wieder werden Männer an verantwortungsvollen Stellen übernommen und verüben Sabotage."
    Er trat zum Interkom und bestellte ein reichhaltiges Frühstück für seinen Gast.
    Während er speiste, dachte Baiton Wyt angestrengt nach.
    „Soviel wir wissen ...", sagte er bedächtig, „...
    benötigen die Cappins einige Zeit, um ihre Opfer individuell einzupeilen und deren Individualimpulse zu speichern. Vorher ist keine Übernahme möglich.
    Es müssen also irgendwo auf Olymp oder im Boscyk-System eine Menge quallenartige Pseudokörper existieren. Gibt es noch keinen Anhaltspunkt dafür, wo das Versteck der Pseudokörper ist?"
    Anson Argyris schüttelte den Kopf.
    „Leider nicht. Ich lasse mit allen Mitteln danach suchen. Wichtig zu wissen wäre vor allem, wie die Cappins ins System gekommen sind. Wenn wir das wüßten, hätten wir eine erste Spur, die uns letzten Endes zum Versteck der Pseudokörper führen müßte."
    Er ließ sich auf die Bettkante nieder.
    „Leider werden auch unsere Suchkommandos immer wieder von Cappins übernommen und richten mehr Schaden an, als sie nützen. Es ist, als kämpften wir gegen eine Armee von Geistern, die sich nicht fassen lassen."
    Baiton Wyt trank seinen Kaffee aus, schob den geleerten Teller zurück und wischte sich den Mund mit der Serviette ab. Dann stand er auf.
    „Majestät, es wird Zeit, daß ich mir einen Überblick verschaffe."
    „Mein Material steht Ihnen zur Verfügung", sagte Argyris.
    Baiton schüttelte den Kopf.
    „Das würde mir nichts nützen. Alle Berichte sind bereits überholt, wenn sie gegeben werden, Majestät.
    Es gibt nur eine Möglichkeit, die wunden Punkte des Gegners zu finden: Ich muß ständig unterwegs sein und die wichtigsten Stationen Olymps kontrollieren.
    Wenn Sie nichts dagegen haben, nehme ich meinen Ururenkel Kimray mit,"
    „Major Kimray wartet bereits auf Sie." Anson Argyris lachte. „Sie beide haben vieles gemeinsam, Wyt - im Schlaf und im Wachzustand."
    Er streckte dem Mutanten seine behaarte Pranke entgegen, und die Männer schüttelten sich die Hände.
    „Hals- und Beinbruch!"
     
    3.
     
    Der Gleiter hielt vor der Absperrung, die die sogenannte Zapfstation auf dem Nordpol Olymps umgab.
    Acht Kampfroboter standen vor dem stählernen Tor, die Paralysatoren auf die beiden Männer gerichtet, die aus dem Gleiter stiegen.
    Baiton Wyt wies seine ID-Plakette

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