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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Pratt will uns anscheinend von fünf Robotern außer Gefecht setzen lassen."
    Kimrav trat neben ihn und wurde blaß. „Wir haben keine Chance", flüsterte er. „Wir hätten nicht einmal eine gegen einen einzigen Kampfroboter."
    „Ich schon", erwiderte Baiton. „Aber gleich gegen fünf Kampfmaschinen ...! Jedenfalls müssen wir es versuchen."
    Er zog seinen Ururenkel zur Wand, die der Panzertür gegenüberlag und flüsterte: „Nicht zur Waffe greifen, hörst du!
    Schlimmstenfalls werden die Roboter uns paralysieren - das hoffe ich jedenfalls. Ich denke jedoch, daß es nicht soweit kommen wird. Verlasse dich ganz auf mich."
    Kimray Wyt lächelte dünn.
    „Gern, Baiton. Ein Mann, der in dieser verrückten Welt über dreihundert Jahre alt geworden ist, muß eine ganze Menge können."
    Baiton lachte lautlos. Kimray war ihm sympathisch; noch sympathischer war ihm der Gedanke daran, daß Kimrays hervorragende Eigenschaften indirekt von ihm selbst stammten.
    Insgeheim bedauerte er, daß seine Kusine nicht mehr lebte; er hätte sie sonst geheiratet, um noch ein gutes Dutzend Prachtburschen wie Kimray in die Welt zu setzen.
    Als die Tür in die Decke glitt, blickte er Barnum Pratt mit ausdruckslosem Gesicht entgegen. Pratt trat ein und wich sofort zur Seite aus, um aus der Schußlinie der Roboter zu kommen.
    „Das sind die Saboteure!" sagte er scharf. „Schießt sie nieder!"
    Entsetzt sah Baiton, daß Kampfroboter nicht die Lähmstrahler, sondern ihre Impulswaffen auf ihn und Kimray richteten.
    Im nächsten Augenblick konzentrierte er sich ganz auf seine Psi-Fähigkeit. Aus den Läufen der Impulswaffen brachen ultrahelle Energiestrahlen, die Luft wurde von Donnern und Krachen der Entladungen erfüllt.
    Pratt schrie auf - und war im nächsten Moment nur noch eine Wolke von Dampf und heißen Gasen. Zwei Roboter explodierten und überschütteten den Kontrollraum mit glühheißen Splittern. Die anderen drei Roboter schossen sich kampfunfähig.
    Kimray fuhr sich mit der Hand geistesabwesend über den klaffenden Riß in seiner linken Wange, den ein Trümmerstück gerissen hatte. Er starrte seinen Urahn fassungslos an.
    Baiton Wyt nickte grimmig.
    „Du hast recht, Kimray. Das war ich. Mit Telekinese läßt sich eine Menge erreichen, wenn die Angst stark genug ist. Allerdings, die Sache mit Pratt, die war nicht beabsichtigt."
    „Aber Pratt war ein Verräter", sagte Kimray mit belegter Stimme. „Er hat mit den Cappins zusammengearbeitet, ohne übernommen zu sein."
    „Ich weiß es nicht", murmelte Baiton Wyt dumpf.
    „Als Pratt starb, glaubte ich, einen starken Impuls auf Sextadimebene wahrzunehmen. Es ist möglich, daß Pratt zu den wenigen Menschen gehörte, deren Individualimpulse die Sextadimstrahlungen eines Cappin-Geistes überlagern."
    Er griff mechanisch in seine Brusttasche, holte eine flache Sprühdose hervor und sprühte Heilplasma auf Kimrays Wunde.
    „Unter Umständen ist Pratt unschuldig gestorben.
    Die Schuld daran aber tragen die Cappins."
    „Und was nun?" fragte Kimray.
    Baiton steckte die Sprühdose zurück und zog seinen Paralysator.
    „Nun gehen wir in die Schaltzentrale und nehmen uns die übernommenen vor!"
    Kimray legte ihm die Hand auf den Unterarm und schüttelte den Kopf.
    „Nicht mit dem Paralysator, Baiton. Der jagt ihnen keine Furcht ein. Ich schlage vor, wir nehmen die Impulswaffen."
    Baiton zögerte einen Moment, dann nickte er.
    „Du hast recht, Kimray. Von einem Paralysator haben die Cappins nichts zu befürchten, aber wenn ihr Opfer stirbt, dann sterben sie mit."
    „Ich meinte aber nicht daß wir die Übernommenen töten sollen, Baiton", widersprach Kimray.
    Baiton lächelte „Wofür hältst du mich? Es genügt vollkommen, wenn wir den Cappins einen gehörigen Schrecken einjagen."
    Auf dem Weg zur Hauptschaltstation unterrichtete Baiton Wyt seinen Ururenkel darüber, wer die Übernommenen waren.
    „Es müssen noch dieselben Männer sein", erklärte er dazu. „Wenn die Cappins ihre Opfer inzwischen getauscht hätten, dann wäre von den Befreiten Alarm geschlagen worden Ein Mensch vergißt nämlich nur dann, was mit ihm vorgefallen war, wenn der Geist des Pedotransferers ihn in panischer Angst verläßt."
    Kimray nickte.
    Vor dem Panzerschott der Schaltzentrale wies Baiton sich bei den beiden dort stationierten Kampfrobotern erneut aus, dann zogen die beiden Männer ihre Impulswaffen und betraten den großen Saal.
    Niemand beachtete sie. Die Schalttechniker saßen vor ihren Pulten

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