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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sowie den Sonderausweis des Kaisers vor. Daraufhin durften er und Kimray passieren. Der Gleiter mußte zurückgelassen werden.
    Baiton und Kimray fuhren mit einem Antigravlift zur Rohrbahnstation, die direkt zur Schalt- und Kontrollzentrale der Zapfstation führte.
    Auch dort wurden sie wieder von Kampfrobotern empfangen, allerdings nicht ausschließlich von Kampfrobotern. Neben den Maschinen stand, ein hochgewachsener bleicher Mann mit haarlosem Schädel.
    „Mein Name ist Esnak, Dragomir Esnak. Ich bin der technische Direktor der Zapfstation. Sie wurden mir avisiert. Was kann ich für Sie tun?"
    Baiton Wyt lächelte.
    „Überhaupt nichts, Esnak. Wir wollen uns nur überall ungehindert umsehen." Er ließ sich nicht anmerken, daß er den Direktor der Zapfstation als Übernommenen erkannt hatte, obwohl ihn die Sextadimausstrahlungen des Cappins unbehaglich stimmten.
    Dragomir Esnak kratzte sich am Kopf.
    „Das wird schwierig sein. Meine Mitarbeiter sind ohnehin unsicher durch die seltsamen Ereignisse auf Olymp. Ich kann es nicht verantworten, Sie allein durch die Räumlichkeiten gehen zu lassen."
    „Dann begleiten Sie uns doch", antwortete Baiton freundlich. Er erwog kurz die Entlarvung des Direktors, verwarf diesen Gedanken aber wieder. Es war besser, wenn die Cappins noch nicht wußten, daß er einen übernommenen sofort erkannte.
    Esnak zuckte unbehaglich mit den Schultern.
    „Das ist mir leider wegen meiner Arbeit unmöglich. Aber ich werde Ihnen meinen Stellvertreter mitgeben."
    Er aktivierte sein Armband-Funkgerät und führte ein kurzes Gespräch. Danach fuhr er mit seinen Gästen im Antigravlift zur Oberfläche hinauf.
    Durch die transparenten Wände der Pfortenkuppel konnten Baiton und Kimray Wyt den orangerot leuchtenden Zapfstrahl sehen, der von einem turmähnlichen Bauwerk schräg in den Himmel vorstieß. Das Leuchten verlor sich in der Finsternis des Alls, aber Baiton wußte, daß der Strahl bis in die kleine rote Sonne dieses Planetensystems reichte, dort in den Energiehaushalt eingriff und Boscyks Stern einen Bruchteil der erzeugten Energie abzapfte.
    Innerhalb der Zapfstation wurde die Energie umgeformt und durch vierzig Meter durchmessende Kraftfeldröhren bis zur äquatorialen Verteilerstation geleitet, von der aus hauptsächlich der zentrale Container-Transmitter versorgt wurde.
    Vor der Pfortenkuppel warteten zwei Gleiter.
    Neben dem einen stand ein athletisch gebauter schwarzhaariger Mann von ungefähr vierzig Jahren.
    Er trug eine gelbe Kombination, deren Brustschild ihn als „Dr. Barnum Pratt" auswies.
    Baiton Wyt konzentrierte sich auf das Bewußtsein Pratts, konnte jedoch keine Anzeichen dafür erkennen, daß er übernommen war. Das kam ihm seltsam vor, denn seiner Meinung nach mußte der Direktor bestrebt sein, ihnen einen Übernommenen als Begleiter zuzuteilen. Baiton nahm sich vor, Pratt ständig daraufhin zu überwachen, ob er etwa noch übernommen werden würde.
    Direktor Esnak übernahm die Vorstellung.
    „Hallo!" sagte Barnum Pratt grinsend und streckte Baiton Wyt seine große kräftige Hand entgegen.
    Baiton spürte beim Händedruck die Kraft, die in Esnaks Stellvertreter steckte. Der Mann mußte die Stärke eines Bullen besitzen.
    „Führen Sie die Herren überall herum, Pratt", sagte Esnak zu seinem Stellvertreter. „Ich wünsche, daß Sie unsere Besucher in jeder Weise unterstützen."
    „Wird gemacht, Chef", sagte Pratt grinsend und ging seinen Schützlingen mit dem wiegenden Gang eines Grislybären zum Gleiter voraus.
    Nachdem Direktor Esnak im zweiten Gleiter abgefahren war, wandte sich Barnum Pratt an Baiton Wyt, der zusammen mit Kimray auf der hinteren Sitzbank Platz genommen hatte.
    „Ich schlage vor, wir beginnen bei der Hauptschaltstation. Einverstanden, Sir?"
    Baiton nickte.
    Nach zwanzig Minuten hielten sie vor einer großen Pfortenkuppel. Pratt führte sie zu einem Kabinenlift.
    „Seilzug und Zahnräder", erläuterte er grinsend.
    „Dieser Lift kann wenigstens auch dann nicht abstürzen, wenn der Strom plötzlich ausfällt. Bei einem Antigravschacht wäre das schon gefährlicher."
    „Ist denn ein vollständiger Stromausfall überhaupt möglich?" fragte Kimray Wyt.
    Pratt zuckte mit den breiten Schultern und drückte auf den untersten Knopf der Schaltleiste.
    „Theoretisch nicht, Major. Aber die letzten Vorfälle haben uns ja gezeigt, daß es praktisch keine absolute Sicherheit gibt. Der Kabinenlift wurde allerdings schon vor Jahren gebaut, auf persönliche

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