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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die Absichten des technischen Direktors hin. Esnak war durch die Übernahme in Wirklichkeit ein Cappin, und welches Interesse sollte dieses Wesen haben, seinen schlimmsten Gegner zu retten.
    Er beförderte Kimray reichlich unsanft telekinetisch in einen Winkel der Transmitterkuppel, schaltete den Telekom aus und schrie: „Achtung, Angriff durch feindlichen Gleiter!"
    Er selber wälzte sich auf den Rücken, zielte mit dem Impulsstrahler durch das geborstene Dach und drückte ab, als er den blitzender Reflex des Fahrzeuges im TR-Visier hatte.
    Der scharf gebündelte Energiestrahl schlug im Ziel ein, aber der Gleiter war zu schnell, so daß Baiton ihn nicht länger als einen Sekundenbruchteil im Visier halten konnte.
    Er sprang in Deckung.
    Keine Sekunde zu früh.
    Dort, wo er eben noch gestanden hatte, löste sich der Metallplastikbelag des Bodens in grünlich leuchtende Gase auf.
    Esnak hatte einen Desintegrator eingesetzt.
    Nun schoß auch Kimray. Der Freifahrer war entweder ein besserer Schütze als sein Urahn oder er hatte einfach Glück gehabt. Jedenfalls riß die Auftreffwucht des Strahls den Gleiter aus der Bahn, und sein Pilot war so mit der Flugstabilisierung beschäftigt, daß er nicht zum Schuß kam.
    Baiton Wyt nutzte die Situation ohne Zögern aus.
    Er konzentrierte seine Parakräfte auf das trudelnde Fahrzeug und zwang es zu Boden. Dabei ging er wieder zur Mitte der Transmitterhalle, um sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Als das Fahrzeug hart aufsetzte, schoß Baiton ein zweites Mal. Diesmal traf er die Pilotenkanzel, und das Material zerbarst in einer hellen Entladung.
    Baiton rannte los. Außerhalb der Kuppel packte ihn der Feuersog, aber der Mutant konnte sich mit Hilfe seiner telekinetischen Begabung auf den Beinen halten. Er zog sich hoch und ließ sich in die dachlose Kanzel fallen.
    Dragomir Esnak war schwerverletzt. Die Entladung hatte seine linke Körperhälfte verbrannt, aber Baiton wußte, daß die moderne Biomedizin den Mann wiederherstellen konnte, wenn er rechtzeitig Hilfe bekam.
    Er aktivierte die Steueranlage des Kopiloten und lenkte das Fahrzeug bis dicht an das offene Tor der Kuppel heran. Kimray hatte schon darauf gewartet.
    Er spurtete los, sprang - und wurde mit der telekinetischen Unterstützung Baitons sicher auf dem Rücksitz des Gleiters abgesetzt.
    „Du bist schon ein toller Hecht, Alterchen", sagte er schnaufend, als Baiton startete.
     
    *
     
    Kaiser Anson Arygris erfuhr von dem Überfall seiner eigenen Space-Jets auf die Nordpolstation, als er gerade Solarmarschall Galbraith Deighton vom Flughafen Tercho abholte.
    „Meine eigenen Piloten!" stieß er ergrimmt hervor. „Wie soll ich gegen einen Gegner kämpfen, der meine eigenen Leute zu seinen Marionetten macht!"
    Galbraith Deighton lehnte sich im Sitz des Gleiters zurück. Sein Gesicht wirkte starr.
    „Laß deine Space-Jets abschießen, Argy, dann sind es dreißig Cappins weniger."
    Anson Argyris zog unwillkürlich den Gleiter höher. Er warf seinem Sitznachbarn einen scharfen Blick zu und fragte: „Das war hoffentlich nur ein Scherz, Gal. Ich liebe es nicht, wenn mir jemand ernsthaft so etwas zumutet. Außerdem ist jede Space-Jet mit fünf Mann besetzt."
    Der Erste Gefühlsmechaniker des Solaren Imperiums lachte humorlos.
    „Kennst du mich so schlecht, Argy?" Er seufzte.
    „Aber ganz ehrlich: Was soll man gegen die Cappins unternehmen?"
    Argyris steuerte den Gleiter tiefer.
    „Bisher mußten wir uns darauf beschränken, alle Schalttechniker zu überwachen und sie bei Vornahme von verhängnisvollen Schaltungen mit der Waffe zu bedrohen. In einem solchen Fall zieht sich der Pedotransferer fluchtartig zurück, weil er annimmt; wir würden tatsächlich auf die eigenen Leute schießen. Es fragt sich nur, wie lange wir ihn in dem Glauben lassen können."
    Etwa tausend Meter backbords unter dem Gleiter leuchtete es auf. Es sah aus, als reflektierte eine riesige polierte Metallschüssel die Explosion einer kleinen Atombombe.
    Argyris' positronischer Gehirnteil reagierte schneller, als es dem besten Emotionauten möglich gewesen wäre. Er riß das Fahrzeug nach oben, steuerte gleichzeitig nach Backbord und drückte den Gleiter anschließend steil nach unten.
    Etwas jagte hell und blendend in der Nähe vorbei.
    Die von dem Strahlschuß verdrängte und erhitzte Luft drückte den Gleiter noch tiefer, aber dieser Effekt gehörte zu Kaiser Argyris' Kalkulation.
    „Das war der Schuß eines mittleren

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