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0477 - Invasion der Schatten

Titel: 0477 - Invasion der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wächter zugleich war, denn wenn ein Unbefugter die Projektion berührte, würde er in ein Fesselfeld gehüllt werden.
    Als sie langsam nach unten schwebten, blickte Amant den Mutanten an und sagte: „Sobald Sie sich im Illusionslabyrinth befinden, Sir, müssen Sie sehr gut aufpassen. Es könnte sonst geschehen, daß der Kaiser Sie zuerst entdeckt. Er ist bewaffnet. Die Illusionen könnten ihn beispielsweise als eine tragend Säule erscheinen lassen."
    Baiton Wyt lachte.
    „Das kann doch mir nicht passieren, Amant! Ein Mutant ist gefeit gegen solchen psychomechanischen Firlefanz."
    Wirklich! durchfuhr es ihn. Und wie war es auf Fireplace? Da bist du auf die Illusionen oder Halluzinationen des Götzen hereingefallen!
    Ach was! sagte er sich. Das war eben eine übergeordnete Art von Technik.
    Phyl Amant lächelte verstohlen, als habe er die Gedanken Baitons erraten.
    Nach ungefähr zehn Minuten ergriff der Sekretär eine Griffstange und schwang sich aus dem Liftschacht. Baiton Wyt folgte ihm. Verwundert sah er sich in dem quadratischen Raum um, in dem sie angekommen waren. Der Raum hatte weder Türen noch Schotte; er war vollkommen leer, ein Gehäuse aus bläulich schimmerndem Terkonitstahlvon dem aus der Deckenfläche fallenden weißen Licht beleuchtet.
    Phyl Amant nahm ein etwa zwanzig Zentimeter langes, flaches Gerät von seinem Gürtel. Es glich den gebräuchlichen Kodegebern, besaß aber im Unterschied zu diesen eine Menge rötlich leuchtender Symbole.
    „In wenigen Sekunden", erklärte der Sekretär des Kaisers ernst, „werden Sie ganz auf sich allein gestellt sein, Sir. Sobald sich eine der Wände auflöst, gehen Sie bitte hindurch. Dann sind Sie im Labyrinth. Ich wünsche Ihnen viel Glück."
    Die Finger Amants glitten über verschiedene Symbole, zögerten sekundenlang - und drückten dann einen Knopf ein. Eine Wand löste sich in flirrende Schleier auf, und als die Schleier ebenfalls verschwanden, blickte Baiton Wyt in eine von grünem Licht erfüllte Felsenhöhle.
    Unwillkürlich zögerte er.
    „Gehen Sie!" schrie Amant. „Schnell, gehen Sie!"
    Diesmal läßt er das >Sir< weg, dachte Baiton.
    Anscheinend endet hier die Höflichkeit des Kaiserlichen Sekretärs.
    Er zuckte mit den Schultern und trat in die Höhle.
    Hinter ihm erscholl gellendes höhnisches Lachen.
    Baiton wirbelte herum, den Strahler schußbereit in der Hand. Aber von dem quadratischen Raum und Phyl Amant war nichts mehr zu sehen. Dort, wo eben noch eine Öffnung gewesen war, befand sich jetzt natürlich gewachsener, feuchter Fels.
    Der Mutant lief zurück, tastete mit den behandschuhten Fingern über das Gestein.
    Es war echt, keine Illusion.
    „Verdammt!" entfuhr es ihm. „Sie müssen Amant übernommen haben, und er hat mich in eine Falle geschickt."
    Er wandte sich wieder von der Wand ab, musterte die übrigen Wände und die Decke der Felsenhöhle und beschloß, das Spiel des Cappins mitzuspielen und zu versuchen, die Trümpfe auf seine Seite zu bringen.
    Mit angespannten Sinnen ging er tiefer in die Höhle hinein ...
     
    *
     
    Anson Argyris erkannte die Falle nicht. Die beiden feindlichen Bewußtseine, das des Cappins und das des positronischen Gehirnsektors, kämpften mit allen Mitteln gegeneinander. Der Vario-Roboter reagierte nur noch mit einem Bruchteil des plasmatischen Unterbewußtseins.
    Als er jedoch stürzte, stellten die feindlichen Bewußtseine ihren Kampf ein. Der Lebenserhaltungstrieb - oder, im Falle des positronisch erzeugten Bewußtsein, das Gesetz der Erhaltung - war stärker als alle intellektuellen Motivationen.
    Der Kaiser stürzte auf ein Energiefeld, das seinen Fall bremste und ihn kurz darauf auf festem Grund absetzte.
    Der Cappin im Plasmagehirnteil des Vario-Roboters wandelte die Impulse der Umwelterfassung in Wahrnehmungsbilder um und entdeckte, daß Anson Argyris auf einer Rasenfläche stand, die von drei Seiten durch Felswände begrenzt wurde.
    Der positronische Gehirnteil empfing die gleichen Impulse, aber er filterte bei der Umsetzung zu Wahrnehmungen die durch Hypnoprojektion erzeugten Illusionen aus. Für ihn war die Umgebung eine glatte Metallfläche in einem kreisförmigen Raum, von dem acht Öffnungen nach verschiedenen Richtungen führten.
    Diese Unterschiede in den Wahrnehmungsbildern führten dazu, daß der Cappin den Kaiser auf die einzige für ihn erkennbare Öffnung im Fels steuern wollt, während der positronische Gehirnteil in die entgegengesetzte Richtung strebte, denn er wußte, auf

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