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0477 - Tanzplatz der Verfluchten

0477 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: 0477 - Tanzplatz der Verfluchten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch eine Erklärung würden wir ihnen kaum geben. Ich machte Abe Douglas darauf aufmerksam.
    »Das regle ich, John.« Er ging zu den Leuten und erklärte ihnen, wer er war.
    Damit gab sich ein hoher Beamter der Schutzpolizei nicht zufrieden. Er wollte Details wissen.
    »Die können wir ihnen nicht liefern«, erklärte der G-man. »Gehen Sie davon aus, daß es sich um einen Unfall gehandelt hat.«
    Der Sicherheitsbeamte schüttelte den Kopf. »Ich hörte Zeugenaussagen, die von einer Erscheinung sprachen.«
    »Die existierte.«
    »Wie stehen Sie dazu?«
    »Der Brand ist gelöscht, es hat keine Toten gegeben und auch keine Verletzten. Auch andere Fahrzeuge wurden wohl nicht in Mitleidenschaft gezogen, der Rest ist unsere Sache.«
    »Ja, Sir, das ist Ihre Sache. Ich bin jedoch sicher, daß wir noch einmal miteinander reden.«
    »Das wird wohl in einem anderen Leben geschehen.« Abe gab sich gelassen. Er nickte mir zu. »Los, John, wir müssen fahren!«
    »Ich werde mich an Ihre Dienststelle wenden.«
    Abe saß schon im Wagen. »Tun Sie das.«
    »Und wie war das mit den Knochen?« Der Beamte ließ nicht locker. Auch als Douglas den Motor anließ, stemmte er seine Hände noch auf das Wagendach.
    »Welche Knochen?«
    »Zeugen berichteten von Gebeinen, die in der Luft tanzten und Sie verfolgten.«
    »Können Sie sich das vorstellen?«
    »Nein.«
    »Wir auch nicht, Mister. Und jetzt gehen Sie lieber zurück, sonst fahre ich Ihnen noch die Zehen ab.«
    Der G-man hatte es wirklich eilig. Er fuhr so schnell an, daß der andere fluchend zurücksprang.
    »Seid ihr hier immer so freundlich zueinander?« fragte ich den New Yorker Kollegen.
    »Kommt darauf an. Ich hasse es nun mal, wenn man mir dumme Fragen stellt, auch wenn der Typ nur seine Pflicht getan hat.« Abe winkte ab. »Vergiß es, John, andere Dinge sind jetzt wichtiger.«
    »Welche?«
    »Wir müssen endlich nach Vermont.«
    »Ah!« dehnte ich. »Dort also habt ihr die Aufbereitungsanlage bauen wollen.«
    »So ist es.«
    »Und wie sieht es dort oben aus?«
    »Wie im Urlaub. Eine wunderschöne Umwelt. Viel Wald, Seen und nette Orte.«
    »Hast du die Knochen vergessen?«
    »Die kommen auch noch dazu.«
    »Wie der Geist.«
    »Richtig, John. Ich suche nur verzweifelt nach einer Erklärung, weißt du?«
    »Ja, die suche ich auch.« Vor uns rollte ein Lastwagen in eine Kurve hinein, die unter einer Brücke herführte. Noch bewegten wir uns auf dem Flughafengelände, aber gewaltige Hinweisschilder wiesen bereits auf den Van Dyck Expreßway hin, der uns quer durch Queens in Richtung Norden führte, Manhattan brauchten wir nicht zu durchfahren.
    »War dieser Geist etwas Besonderes?«
    Ich nickte. »Das könnte ich mir schon vorstellen. Vielleicht ein Medizinmann, ein Schamane.«
    »Denen traust du viel zu?«
    »Leider, Abe. Ich habe sie kennengelernt. Sie besitzen Kräfte, die wir uns nicht erklären können. Sie haben sie aus der Natur geholt und fangen an, sich mit der Natur zu beschäftigen. Die hören das Gras wachsen, sage ich dir. Denen bleibt nichts verborgen. Auch nicht, wenn jemand in einer bestimmten Region eine Aufbereitungsanlage errichten will.«
    Douglas schüttelte den Kopf. »Du redest, John, als wärst du dagegen.«
    Ich hob die Schultern. »Möglicherweise bin ich das auch. Ich will die Natur erhalten.«
    »Aber Atomenergie ist sauber!«
    »Stimmt«, sagte ich bitter lächelnd. »Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß ein sauberer Tod besser ist als ein schmutziger, mein lieber Abe.«
    Douglas legte die Stirn in Falten. »Darüber müßte ich nachdenken.«
    »Tu das. Wir fahren ja lange genug…«
    ***
    Stunden später!
    Der Ort hieß Benninton, war eine Kreisstadt, lag schon in Vermont, und mir wurde allmählich klar, aus welch einem Grund man die damals hier lebenden Eingeborenen Wald-Indianer genannt hatte.
    Es gab auch heute noch viel Wald in den Neu-England-Staaten. Sein grünes Kleid reichte im fernen Westen bis zu den Adirondacks, einem gewaltigen Erholungsgebiet für Mensch und Tier und ein Paradies für Angler. In diesem Gebirge hatte ich mit viel Schnee und Glatteis gerechnet, zum Glück wurde ich angenehm enttäuscht. Das meiste Zeug war getaut, und es wehte sogar ein milder Südwind, der einen Hauch von Frühling mitbrachte.
    Der Himmel glänzte wie hellblaue Seide, auf der nur wenige Wolken lagen. Sie wirkten, wie mit Pinselstrichen gezeichnet.
    »Wie gefällt es dir hier?« hatte mich Abe gefragt.
    »Sehr gut. Es wäre schade, wenn hier der

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