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0478 - Der Friedhof der Lebenden

0478 - Der Friedhof der Lebenden

Titel: 0478 - Der Friedhof der Lebenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bekamen eine neue Dimension: nunmehr hatten sie eine neue feste Basis in Florida, von der aus sie Tendyke begleiteten oder andere Aktionen unternahmen. Wie stets taten sie das alles immer gemeinsam. Sie waren, wie der Zauberer Merlin es einmal genannt hatte, die zwei, die eins sind. Sie brachten es sogar fertig, sich ohne Eifersucht in denselben Mann zu verlieben, und daß Uschi das Kind bekam und nicht Monica, war eher »Zufallsauslese«.
    Während des Fluges unterhielten sie sich noch einmal eingehend über die Ereignisse der imaginären Zukunft, und spekulierten darüber, was sein konnte, wenn die Verhinderung dieser Ereignisabfolge nicht hundertprozentig gelungen war. Was wäre zum Beispiel, wenn die Zerstörung der entarteten Sonne nicht hundertprozentig funktioniert hatte, weil das Gemeinschaftsbewußtsein der versklavten Druidenseelen nicht mehr seine Wirkung entfalten konnte? Bei der Zerstörung vor Merlins fataler Rettungsaktion hatten die sich befreienden Seelen den von Sara Moon auf Kollisionskurs zur entarteten Sonne gesteuerten Silbermond weiter magisch aufgeladen. [1]
    Diese Komponente fehlte jetzt völlig. Was aus den Druidenseelen geworden war, wußte Zamorra nicht; er konnte nur annehmen, daß das abstürzende Ringraumschiff genau in das Kontrollzentrum der MÄCHTIGEN eingeschlagen war und dort alles zerstört hatte - auch das Seelengefängnis. Andererseits: Zum Schluß hatte die Druidin Teri Rheken keine Behinderung ihrer Parafähigkeit durch die Druidenseelen mehr gespürt; das Negativ-Potential, das dort von den MÄCHTIGEN aufgebaut worden war, schien also so oder so ausgeschaltet worden zu sein.
    Dennoch blieb eine gewisse Unsicherheit.
    Wenn die Zerstörung der Wunderwelten-Sonne nicht hundertprozentig korrekt abgelaufen war, wenn sich also die neue Entwicklung nicht absolut mit der alten deckte, dann mochte es immer noch zu Veränderungen der Geschichte kommen, die durch das Zeitparadoxon entstanden. Das Zeitgefüge war ohnehin durch eine Unzahl an früheren Belastungen äußerst instabil; Zamorra wunderte sich, daß das Universum Merlins Experiment überhaupt so »ruhig« hingenommen hatte.
    Nicht zuletzt war das der Grund dafür, daß Zamorra und Nicole ihre Rundreise machten. Zumindest an den ihm bekannten »Fixpunkten« wollte der Parapsychologe überprüfen, ob es sichtbare Veränderungen gab. Es mußte Erinnerungs-Überlagerungen geben, Doppeleffekte. Zamorra hatte mit Boris Saranow telefoniert, seinem russischen Kollegen. Nach dessen Worten erinnerte man sich in Moskau immer noch an die mordenden Metro-Phantome, obgleich deren auslösender Ursprung auf dem Silbermond mittlerweile beseitigt sein mußte. Aber zumindest hatte es keine neuen Erscheinungen mehr gegeben. Von daher stimmten Saranow und Zamorra in der Ansicht überein, daß die Menschen diese Erlebnisse noch für eine Weile als Träume in Erinnerung behalten würden; Träume, die mit der Zeit immer mehr verblaßten, bis sie schließlich völlig verschwanden.
    Die TI -Cessna landete auf dem Metro-Airport von Baton Rouge, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Louisiana. Auch hier wirkten die TI- Beziehungen; eine weiße Cadillac-Limousine in Langform, natürlich mit Chauffeur, stand schon bereit.
    Nicole rümpfte die Nase. Sie bevorzugte Cabrios, und das als Selbstfahrer. Auch Zamorra war mit diesem Service nicht so ganz einverstanden. »Ging’s nicht eine Nummer kleiner?« erkundigte er sich. »Wenn wir mit diesem Straßenkreuzer im Hafenviertel auftauchen, in Cascals Straße, bekommen wir Ärger. Leute, die derart mit Geld protzen, sieht man dort nicht gern. Wahrscheinlich werden sie den Caddy schneller in sämtliche Bestandteile zerlegen und die auf dem Schwarzmarkt verkaufen, als wir alle um Hilfe schreien können. Außerdem ist das Fahrzeug durch seine Länge nicht gerade besonders wendig.«
    »Sie unterschätzen das, Sir«, gab der Fahrer zu bedenken, ein Neger mittleren Alters, dem die Chauffeurs-Uniform hervorragend stand. »Als dieser Wagen so verlängert wurde, daß man es bequem darin hat, Sir, wurde auch das Fahrwerk entsprechend modifiziert und der Lenkeinschlag entsprechend vergrößert. Der Wagen hat einen fast so geringen Wendekreis wie ein Audi 5000.«
    »Ihr Wort in Merlins Ohr, Mister«, brummte Zamorra. »Was halten Sie eigentlich davon, wenn Sie sich ein paar schöne Stunden machen und meiner Sekretärin oder mir das Lenkrad überlassen?«
    »Das darf ich nicht, Sir«, erwiderte der Neger.
    Uschi Peters hielt

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