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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht von allein fand, würde er zur Not die Frau an der Kasse fragen.
    »In einer Viertelstunde werde ich eine kleine Pause einlegen!« vernahm der Reporter Javankalas Stimme. »Ich merke allmählich, daß mir der Arm lahm wird.«
    Das hatte er nicht umsonst gesagt. Dieser Mann wußte, daß man ihm auf der Spur war. Bill und Suko hatten ihn durch ihr Kommen aus der Reserve gelockt. Da mußte einfach etwas geschehen.
    Der Reporter schob sich weiter. Mit dem Rücken streifte er über die mit einer fleckigen Tapete bedeckte Wand und entdeckte plötzlich die schmale Tür nicht weit vom Platz des Malers entfernt.
    Beim ersten Besuch war sie ihm nicht aufgefallen. Sie glich sich dem Mauerwerk ziemlich gut an.
    Nur die Klinke fiel stärker auf.
    Vor der Tür blieb der Reporter stehen. Er probierte die Klinke, aber es war abgeschlossen.
    Bill bezeichnete sich nicht gerade als Einbrecher. Manchmal aber war es gut, wenn man bestimmte Dinge am Schlüsselbund trug, um sie einsetzen zu können, wenn man sie brauchte.
    Am Schlüssel des Reporters hing ein Dietrich aus Plastik. Kein kompliziertes Gerät für ebenso komplizierte Schlösser, nur ein simples, aber wirksames Werkzeug, das Bill heimlich in das Türschloß schob. Er baute sich so auf, daß er das Schlüsselloch mit seinem Körper abdeckte und begann mit der Arbeit. Sehr vorsichtig drehte er den Dietrich mal nach rechts, dann wieder nach links, fühlte und tastete nach Widerstand, hatte aber noch keinen Erfolg.
    Die anderen Besucher beobachteten ihn nicht. Sie hatten allemal mit sich selbst genug zu tun, und plötzlich huschte über die Lippen des Reporters ein Lächeln.
    Er hatte das typische Geräusch vernommen, das entsteht, wenn sich ein Schloß öffnet.
    Tief atmete er durch. Er wußte nicht, was sich hinter der Tür verbarg. Vielleicht lag er völlig falsch und brach in einen Raum ein, der als Lager diente, es konnte aber auch anders kommen.
    In der Kinohalle war es warm. Nicht nur deshalb lag der Schweiß auf Bills Stirn. Ihm machte auch die innere Aufregung zu schaffen, mit der er fertig werden mußte.
    Den Dietrich hatte er bereits verstaut, die Klinke nach unten gedrückt jetzt drückte er die Tür auf.
    Dahinter war es dunkel. Ein Beweis dafür, daß der Raum kein Fenster besaß. Es roch muffig und nach Papier. Bill ging davon aus, daß er in den folgenden Sekunden eine kleine Kammer betreten würde.
    Er schob sich rasch durch den entstandenen Spalt und drückte die Tür sofort wieder hinter sich zu.
    Mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch schloß sie dicht.
    Im Finstern blieb er stehen.
    Der Reporter öffnete den Mund zur Hälfte. Er atmete sehr flach, man sollte ihn so wenig wie möglich hören, und auch die Geräusche aus dem großen Kinosaal drangen nur mehr gedämpft in den finsteren Raum. Das bezog sich auch auf die geheimnisvoll klingende Musik.
    Sekunden vergingen. Bill wollte sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Seine Sinne glichen Sensoren, die er ausstreckte, um irgend etwas herauszufinden. Vielleicht lauerte in der Dunkelheit eine Gefahr, die er nicht erkennen konnte.
    Irgendwo an der Wand würde er sicherlich auch einen Lichtschalter finden, streckte seinen Arm aus und ließ die Handfläche über die Wand rechts neben der Tür gleiten.
    Er lauschte auf das dabei entstehende Schaben, ertastete einen von der Mauer abstehenden Widerstand - es war der Schalter. Bill kam nicht mehr dazu, ihn nach unten zu drücken, denn ein anderer Laut ließ ihn buchstäblich erstarren.
    Es war ein Summen und vielleicht sogar leichtes Brummen, das durch den Raum schwang und von ihm deutlich vernommen wurde. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, aber der Laut kam ihm unheimlich vor. Bill spürte, daß es kalt seinen Rücken hinablief und sich auf seiner Stirn die Schweißschicht verdichtete.
    Wer lauerte hier?
    War es die Harpyie?
    Der Reporter dachte nach. Suko hatte ihm das Wesen beschrieben. Die Harpyie besaß eine menschliche Gestalt, allerdings mit gläsern wirkenden Flügeln auf dem Rücken, die es ihr ermöglichten, sich wie ein Insekt durch die Luft zu bewegen.
    Vielleicht waren es die Flügel, die durch rasches Flattern dieses Geräusch verursachten.
    Unsicherheit kann schlimm sein. Das wußte auch Bill Conolly. Deshalb versuchte er es. Der Reporter ging volles Risiko ein, als er den Schalter nach unten drückte und die andere Hand gleichzeitig unter seiner Jacke verschwinden ließ, wo er den Griff der goldenen Pistole umklammerte.
    Es wurde

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