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0478 - Der Horror-Kalender

0478 - Der Horror-Kalender

Titel: 0478 - Der Horror-Kalender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich doch mal sitzen.«
    »Sind denn noch Kalender da?«
    »Ja, genug. Jeder wird einen bekommen, das verspreche ich euch. Aber jetzt laßt mich vorbei.«
    »Auch das noch«, flüsterte Bill.
    »Was meinst du?«
    »Jeder soll einen bekommen, Suko. Du verstehst.«
    »Natürlich.«
    Die beiden hatten es insofern besser, als daß sie schon nahe des Tisches standen, vor dem der Maler Platz nehmen würde. Die Kalender lagen gestapelt auf dem Boden. Auch die Wände waren mit den einzelnen Blättern bedeckt. Suko schaute sich die zwölf Drucke an. Javankala hatte mit Motiven des Schreckens wirklich nicht gespart. Alles, was sich eine menschliche Phantasie nur ausdenken konnte, hatte er zu Papier gebracht.
    Grusel- und Fantasygestalten. Manche einzeln auf den Bildern zu sehen, dann wieder gemischt oder so verfremdet, daß sie schon einen SF-Anstrich bekamen.
    Natürlich interessierte Suko die Zeichnung des Monats Februar am meisten. Dieses Gebilde aus Werwolf und Bär war schon etwas Besonderes. Vor allen Dingen die Augen hatte Javankala so gut gemalt, daß sie echt wirkten.
    Lebte das Bild? Steckte es voll Schwarzer Magie? Suko konnte leider nicht die Probe aufs Exempel machen, er wollte zudem nicht auffallen. Dafür stieß ihn Bill Conolly an.
    »Los, komm wieder in die Reihe.«
    Suko stellte sich an und schaute auf den Nacken eines weiblichen Fans. Die Haut war kaum zu sehen, weil sich das Mädchen einfach zu viele Ketten um den Hals gehängt hatte. Die Kleine trug ein grünes Gewand aus durchsichtigem Tüll, den sie in Bahnen mehrmals um ihren Körper geschlungen hatte. Aus dem blonden Haar wuchsen ebenfalls Verzierungen. Kleine Elfenflügel. Sie sahen aus wie Zuckerwatte.
    Das Mädchen hatte zwei Kalender unter die Arme geklemmt, als hätte es Angst, daß sie ihr gestohlen wurden.
    Sie war aufgeregt, als sie an die Reihe kam und beugte sich vor, als sie die Kalender auf den Tisch legte.
    »Bitte zwei Autogramme und können Sie für Marion dazuschreiben?«
    »Klar, geht in Ordnung.«
    Suko schaute über den Kopf des Mädchens hinweg. Zum erstenmal sah er den Maler aus der Nähe.
    Von dem Gesicht war kaum etwas zu erkennen, weil der dichte Bart und auch der wilde Haarwuchs es fast völlig verdeckten. Der Mann besaß Hände mit kräftigen Fingern, auf deren Rücken dünne Härchen wuchsen. Er hielt den dicken Stift wie eine Zigarre und schrieb sehr schnell.
    »Bitte sehr.«
    »O danke!« hauchte Marion und verschwand.
    Javankala schaute auf. Sein Blick traf Suko. Bill zog sich zurück, er wollte die beiden allein lassen, darum hatte Suko gebeten. Der Reporter beobachtete jedoch aus kurzer Distanz, was geschah.
    »Wollen Sie auch ein Autogramm?« fragte der Maler und zeigte sich ein wenig irritiert, weil Suko weder einen Kalender noch ein Magazin mitgebracht hatte.
    »Ja, darum bitte ich.«
    »Wo soll ich es hinschreiben?«
    Suko lachte. »Moment, das hatte ich ganz vergessen.« Er griff unter seine offenstehende Jacke und holte einen schmalen, länglichen Gegenstand hervor, seine Dämonenpeitsche. Diese legte er auf den Tisch, ohne sie loszulassen.
    »Was soll das?«
    »Ich möchte das Autogramm darauf geschrieben haben.«
    Der Maler lachte leise. »Auf dieses komische Rohr.«
    Suko schüttelte den Kopf. »O nein, das ist kein komisches Rohr. Es ist eine Peitsche.«
    »Was?«
    »Ja, schauen sie.« Suko nahm das »Rohr« wieder an sich, kippte es und schlug einmal einen Kreis über den Boden. Sofort rutschten die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen hervor und klatschten auf den Tisch. Es war kein Zufall, daß Suko, mit einem Riemen die Hand des Malers berührte, aber es geschah nichts weiter, als daß der Mann seine Finger rasch wieder zurückzog.
    »Ein Scherz, wie?«
    »Nein. Ich möchte ihren Namen auf den Griff der Peitsche geschrieben haben.«
    »Bitte, wie Sie wollen.« Javankala griff nach dem Stift.
    Suko sprach unterdessen weiter. »Es ist keine normale Peitsche«, erklärte er. »Man kann damit Wesen aus dem Reich der Finsternis vernichten. Sie verstehen, schwarzmagische Gestalten…«
    Der Maler hielt in seiner Tätigkeit inne. Er sah so aus, als würde er nachdenken. »Was soll das?«
    »Ich meinte nur, Mister. Es ist doch nicht schlecht, wenn ich Ihnen die Funktion der Peitsche erkläre.«
    »Vielleicht will ich das gar nicht.«
    »Jedenfalls habe ich in der vergangenen Nacht damit ein Menschenleben gerettet. Es geschah auf dem Dach eines Hochhauses, inmitten eines wilden Schneegestöbers. Mein Freund, ein

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