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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rufen, darum kümmerte ich mich nicht, ich feuerte dem anhechtenden Blutsauger eine Kugel entgegen.
    Stoppen konnte ich ihn nicht. Er rammte mich noch, hielt sich dann an mir fest, aber ich spürte bereits die Wirkung der Kugel. Seine Bewegungen erlahmten, die Finger konnte er nicht mehr krümmen, und so rutschten seine Hände ab.
    Vor mir sank er zu Boden. Ich drückte ihn zur Seite, so daß er sich auf den Rücken rollte.
    Ja, er war tot. Das bleiche Gesicht hatte einen friedlichen Ausdruck angenommen. Nichts erinnerte mehr an die verzerrte Fratze, die er gehabt hatte, als er den Schrank verließ.
    Plötzlich stand der Abbé neben mir. Den Silberpflock hielt er stoßbereit in der Rechten. Ich massierte meinen Hals und erklärte Bloch, was nötig war.
    Der Abbé nickte schwer. »Ja, das war der Junge«, hauchte er dabei. »Einmal hat er es geschafft und konnte dieser Angela entgehen. Beim zweitenmal hatte er kein Glück mehr.«
    »So ist es.« Ich beugte mich nieder und hob den jungen Mann auf. Dann legte ich ihn rücklings aufs Bett. Der Abbé schloß ihm die Augen.
    »Mehr können wir nicht für ihn tun«, sagte er nach einem kurzen Gebet. »Und die anderen Mitglieder der Familie? Was ist mit denen?«
    »Ich weiß es nicht. Er hielt sich im Schrank verborgen. Eine Tür stand offen, die drei anderen waren noch geschlossen.«
    Der Reihe nach riß Bloch sie auf. Er wühlte mit beiden Händen zwischen den hängenden Kleidungsstücken, fand aber nichts und trat wieder zurück. »Und wo können die anderen stecken, John?«
    »Hast du unten nachgesehen?«
    »Da ist nichts.«
    »Der Keller fehlt uns noch.«
    »Das ideale Vampirversteck.«
    »Vielleicht.«
    Hintereinander schritten wir die Treppe hinab. Es war uns klar, daß wir die Brut noch vor Anbruch der Dunkelheit finden mußten. War es erst einmal finster, konnten sie aus dieser Deckung heraus agieren und das Blut der Menschen trinken.
    Der Abbé wußte bereits, wo sich die Kellertür befand. Sie war auch nicht abgeschlossen. Diesmal ging er zuerst, blieb auf der obersten Steinstufe stehen und drehte den Lichtschalter herum.
    Es passierte nichts.
    »Mist!« hörte ich ihn flüstern. »Das kommt nicht von ungefähr, John, sage ich dir.«
    »Hast du eine Lampe?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Aber ich. Laß mich vor.« Ich hatte die Leuchte schon aus der Tasche geholt. Sie war sehr klein, hatte aber Halogenlicht, das über die Treppe hinwegfiel und einen Teil des Kellerganges ausleuchtete. Madame Cingar war eine saubere Frau, die auch den Keller putzte. Staub und Fußabdrücke entdeckten wir nicht darin.
    Diesmal trat ich als erster tiefer in die ungewöhnliche Stille des Kellers hinein. Es war eine Ruhe, die mir überhaupt nicht gefiel. Sie kam mir lauernd vor, als würde sie darauf warten, das Grauen ausschicken zu können. Es gab keinen direkten langen Kellergang. Drei Verschläge entdeckte ich.
    Leider bestanden die Türen aus dickem Holz, so daß ich nicht hindurchleuchten konnte.
    An der linken Seite öffnete sich eine Nische. Sie mußte sehr breit sein, weil dort der Gasbrenner seinen Platz gefunden hatte. Er stand auf einem gemauerten Sockel. Zwischen ihm und der Rückwand befand sich noch ein Zwischenraum, in den ich hineinleuchtete. Alte Spinnweben entdeckte ich, sonst nichts.
    Der Abbé kam die Treppe runter. Ich hörte seine Schritte, obwohl er sich bemühte, leise zu sein.
    »Sie sind aber hier«, sagte er, »das spüre ich genau.«
    Mit dem Waffenlauf deutete ich auf eine der beiden Türen. Der Abbé stand schon davor und versuchte, sie zu öffnen. Er schaffte es nicht, jemand hatte sie abgeschlossen.
    »Aufbrechen?«
    »Erst mal die andere Tür.«
    Bloch hatte nicht weit zu gehen. Ich leuchtete ihm. Der Strahl fiel auch auf die Silbermaske und ließ sie aufleuchten wie einen im Mondlicht stehenden Spiegel.
    Die Tür hatte eine schwarze Klinke, und sie war nicht verschlossen. Der Abbé zog sie mit einem heftigen Ruck auf, ich strahlte über die Schwelle, und wir blickten in eine viereckige Waschküche, in der eine alte, mit Wasserkraft betriebene Maschine stand. Die moderne sahen wir rechts der beiden großen Steinwaschbecken.
    »Sieht leer aus«, sagte Bloch und betrat die Waschküche.
    Im nächsten Augenblick konnte er dem Himmel danken, daß er eine Halbmaske trug. Hinter der Tür hatte der Gegner gelauert und zugeschlagen. Die Holzlatte war auf das Gesicht des Abbés gezielt, sie traf auch, aber sie erwischte nur die Maske.
    Der Abbé riß die Arme

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