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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es Ihnen. Interpol.«
    Der Major starrte uns an, überlegte, wobei seine Stirn ein Faltenmuster zeigte. »Deshalb also die Nichtfranzosen. Sie als Engländer und Sie, Monsieur…«
    »Ich bin Franzose. Aus dem Süden.«
    »Ach so.«
    »Wo wohnen denn die Cingars?« fragte ich.
    »Nicht weit von hier. Sie brauchen nicht einmal einen Wagen zu nehmen. In Tullmer liegt alles dicht zusammen. Ich erkläre Ihnen den Weg.«
    Es war wirklich nicht weit. Der Major wiederholte sich noch einmal und nahm uns das Versprechen ab, ihn in Kenntnis zu setzen, wenn es soweit war.
    Abbé Bloch hatte schon gezahlt. Unter den Blicken der anwesenden Gäste verließen wir das Lokal.
    Die Leute starrten uns an, als wären wir selbst Vampire.
    Ich warf an der Tür noch einen Blick zurück. Der Wirt hatte sich über den Tresen gebeugt und flüsterte mit dem pensionierten Major. Wahrscheinlich ging es um uns.
    Über Tullmer hing der Dunst. Wie angebunden klebten die langen Fahnen an der Erde. Noch konnte man sehen, in der Dämmerung allerdings und der folgenden Dunkelheit würde es schwierig werden.
    Für einen Vampir eine ideale Wetterlage.
    Bloch nickte mir zu. »Ich bin gespannt, ob uns die Cingars mehr sagen können.«
    »Das hoffe ich.«
    ***
    Es dauerte etwas über zehn Minuten, bis wir das Haus der Familie gefunden hatten. Es lag am Ende einer schmalen Straße, ein wenig versetzt. Neben der Haustür stand ein betagter R 4 mit einigen frischen Beulen als Muster. Das mußte der Wagen sein, der von der bösen Angela überfallen worden war.
    Ich fand eine Klingel und schellte. Die Glocke hörten wir im Haus, nur kam niemand, um zu öffnen.
    »Die scheinen nicht da zu sein.« Bloch stand vor einem Fenster und versuchte, einen Blick durch die Scheibe zu werfen.
    »Siehst du etwas?«
    »Nein.«
    Es ist eine alte Angewohnheit von mir, gegen eine Tür zu drücken, bevor ich mich endgültig verabschiede. Auch hier tat ich das, aber die Tür war verschlossen.
    »Wir werden es später noch einmal versuchen«, sagte ich zum Abbé. »Nein, John, jetzt.«
    »Was ist?«
    Er drehte sich um. Sein Gesicht war hart geworden. »Ich habe doch etwas erkennen können. Da liegt ein Schrank am Boden.«
    »Bist du sicher?« Ich ging einen Schritt auf das Fenster zu. »Sieh selbst nach.«
    Der Wind blies mir feucht in den Nacken, als ich durch die Scheibe starrte und zugeben mußte, daß sich der Abbé nicht geirrt hatte. Ich blies meinen sichtbaren Atem in den Dunst und nickte Bloch zu.
    »Gut«, sagte ich. »Sehen wir uns die Rückseite an. Vielleicht kommen wir irgendwie hinein.«
    »Und was denkst du?«
    »Das gleiche wie du, Abbé. Die böse Angela scheint ihrem Namen alle Ehre gemacht zu haben.«
    »Das Gefühl habe ich auch.«
    Ein schmaler Weg führte seitlich am Haus vorbei in den Garten. Dort wollten wir nicht hin. Neben der Außentreppe an der Rückseite blieben wir stehen. Ich wäre fast in die auf dem Boden liegenden Splitter hineingetreten. Gerade noch zog ich den Fuß zurück, drehte den Kopf und sah die zerstörte Scheibe eines Fensters.
    »Gütiger Himmel!« flüsterte der Abbé. »Die muß tatsächlich im Haus gewesen sein.«
    »Warte du noch.« Ich streckte den Arm aus und entriegelte das Fenster von innen.
    Der Einstieg bereitete mir keine Schwierigkeiten, und auch der Abbé folgte mir schnell.
    Wir befanden uns in einem schmalen Raum, in dem Vorräte standen. Es roch nach Putzmitteln und Seife. Die Tür war offen, so daß wir in einen Flur gehen konnten.
    Beide bewegten wir uns so leise wie möglich und fast nur auf den Zehenspitzen. Befanden wir uns tatsächlich in einem Haus, das von einem Vampir heimgesucht worden war?
    Ich hatte die Beretta gezogen und blickte zur Seite, als ich Stoff rascheln hörte.
    Der Abbé hatte unter seiner Jacke einen aus geweihtem Silber bestehenden Pflock hervorgeholt. In der anderen Hand hielt er eine silberne Maske, die er jetzt aufsetzte. Die Maske bedeckte nur die obere Gesichtshälfte, den Mund ließ sie frei. Durch die beiden großen Augenschlitze konnte er sehen.
    Ich kannte den Pflock und auch die Maske. Erinnerungen an einen anderen Fall wurden wach, als ich den Abbé und seine Templer zum erstenmal in Aktion erlebt hatte. Das lag ungefähr ein Jahr zurück. Da hatten wir Hector de Valois' silbernes Skelett gefunden, in einem Grab aus der Vergangenheit. Wir waren von blinden Werwölfen überfallen worden, aber die Templer hatten sie alle geschafft, und zwar durch die Hilfe ihrer Silberpflöcke.
    »Es ist

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