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0479 - Die Nacht der bösen Angela

0479 - Die Nacht der bösen Angela

Titel: 0479 - Die Nacht der bösen Angela Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelaufen, das sie mit ihren Dornen hatte festhalten wollen. Sie hatte sich losgerissen und war zu früh bei der Quelle angelangt.
    Würde er heute nicht mehr erscheinen?
    Das Warten fiel ihr schwer. Eigentlich hatte sie schon zu lange gewartet.
    Es mußte doch einfach etwas passieren. Man konnte sie nicht im Stich lassen.
    Und es passierte auch etwas.
    Mit der Quelle begann es. Das dämmrige Licht blieb gleich, dennoch verdunkelte sich das Wasser, als wären von irgendwoher Schatten in die fallende Flüssigkeit gefallen.
    Die böse Angela lachte kehlig. Das genau war das Zeichen für sie. Er würde kommen, er befand sich bereits auf dem Weg, und Angela zuckte zurück, als sie die Gestalt erkannte.
    Es war ein Reiter!
    Er tauchte hinter dem Wasser auf, kam aus einer fremden Dimension in die normale Welt, als wäre nichts geschehen. Es schien auch keine Hindernisse gegeben zu haben.
    Er ritt durch das Wasser. Angela hörte das Klirren der Hufe, als das schwarze Pferd gegen Steine trat, und danach das dumpfe Geräusch, mit dem es auf dem weichen Boden weiterging.
    Obwohl die böse Angela nur dann Angst verspürte, wenn für Vampire eine tödliche Gefahr drohte, so wußte sie doch, daß dieser Reiter ihr an Kräften überlegen war. Von ihm ging eine ungewöhnliche Kraft und Kälte aus, die selbst Angela spürte. Er kümmerte sich nicht um sie. Vor dem Becken stoppte er sein pechschwarzes Pferd. Dann drehte er das Tier um die Hand, so daß es so stehenblieb, damit er auf den Wasserfall schauen konnte.
    Aus ihm ritt der zweite Reiter.
    Er nahm den gleichen Weg wie der erste, baute sich neben ihm auf, und Angela zog sich zurück, weil bereits ein dritter Reiter aus dem Wasser auftauchte und sie diesem nicht im Weg stehen wollte. Am Rand der Lichtung blieb sie stehen. Sie hatte die Hände zu Fäusten geballt. Die langen schmutzigen Nägel bohrten sich in die trockene Haut wie kleine Messer.
    Noch ein vierter Reiter verließ das Wasser. Er bildete das Ende der Viererreihe.
    Sie und ihre schwarzen Höllengäule standen da wie eine Wand, umspielt von dünnen Nebelschleiern. Angela wußte, daß sie nicht die Hauptperson war, das war er , und sie hoffte, daß er noch erscheinen würde. Seine Vorboten hatte er schließlich geschickt.
    Sie ließ ihre Blicke über die Frontseiten der Reiter gleiten und erkannte trotz des Nebels die Buchstaben.
    Ein großes A, ein E ein B und wieder ein A.
    AEBA!
    Sie ahnte, daß diese Buchstaben etwas zu bedeuten hatten, aber sie wußte nicht genau, was es war.
    Vielleicht würde man ihr die Auflösung einmal geben, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Sie mußte auf den anderen warten.
    Auf ihn .
    Es wurde still. Nur das Wasser floß nach wie vor in das Steinbecken. Feiner Sprüh verteilte sich, wenn etwas Wind über die Lichtung am Rand des Sumpfes wehte.
    Und der Nebel deckte alles zu wie ein gewaltiges Leichentuch. Er sorgte für die nötige Stimmung, für die Untermalung und gab der Umgebung etwas Unheimliches.
    Urplötzlich stand das Wasser still.
    Was all die langen Jahre über geflossen war, kam zur Ruhe, als hätte es das Wasser nie gegeben.
    Zur Felswand hin war der Blick frei, und innerhalb des Gesteins sah die Blutsaugerin eine Bewegung.
    Ihre Lippen zuckten. Sie zog sie so weit zurück, daß die beiden Vampirzähne vorstanden und genau zeigten, um wen es sich bei der bösen Angela handelte.
    Dies war der Anfang. Die große Kraft, die sich auch ihrer bemächtigen würde, hatte das fließende Wasser gestoppt und würde dafür sorgen, daß die Hölle freie Bahn hatte.
    Wo blieb er?
    Sie schaute noch einmal auf die Reiter. In den Augen der Pferde leuchtete es feuerrot. Von den Gesichtern der Reiter konnte sie nichts erkennen, weil sie von Masken verdeckt wurden. Schwarz und feucht glänzten ihre Brustpanzer, und in den Gürteln steckten ihre Schwerter. Sie trugen auch Lanzen, die sie jeweils in den linken Händen hielten. Die Finger waren durch Handschuhe verborgen.
    Die böse Angela blickte wieder auf die Felsen.
    Da sah sie ihn.
    Er war klein, ein Kind nur, aber dafür hatte man sie geholt. Sie, die böse Angela, war vom Schicksal auserwählt worden, seine Amme zu sein.
    Die Amme Baphomeths!
    ***
    Es kostete die böse Angela Überwindung, auf der Stelle stehenzubleiben. Sie hatte nur Augen für das teuflisch wirkende Kind, das aus dem Felsen getreten war, um sich in ihre Arme zu begeben.
    Der Kreis des Schicksals hatte sich geschlossen, und Romain Bloch, ihr Vampir-Vater, hatte nicht

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