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0479 - Eine Puppe aus Manhattan

0479 - Eine Puppe aus Manhattan

Titel: 0479 - Eine Puppe aus Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
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verrückt spielte, weil ihm unser Streit nicht gefiel! Das ist alles.«
    »Wie lange hielten Sie sich in dem Haus auf?«
    »Höchstens eine Viertelstunde.«
    »Warum gingen Sie in das Haus hinein?«
    »Es hätte ebensogut ein anderes Haus sein können«, sagte er. »Ich wollte mit Dinah allein sein, aber Ray kam uns hinterher.«
    Die Blonde kam zurück. Sie hatte rasch ein wenig Make-up aufgelegt und ihr Haar gekämmt. Sie setzte sich an den Tisch und steckte sich eine Zigarette an.
    Ich stellte ihr die gleichen Fragen wie Flannegan.
    »Ich habe jeden gesehen, der gekommen oder gegangen ist«, versicherte sie. »Ich sehe mir die Leute immer genau an. Das ist so meine Art.«
    »War ein Mädchen so um die Zwanzig herum dabei?« fragte ich.
    »Ja. Sie kam, als der Krach losging«, erinnerte sich Dinah Fuller. »Sie hatte ein grünes Kleid an, ein Kleid mit einem breiten Lackledergürtel, und sie war blond, gut gewachsen und ein bißchen billig.«
    »Würden Sie sie wiedererkennen?«
    »Ganz sicher«, sagte sie.
    »Sahen Sie sie kommen oder gehen?«
    »Nur kommen«, sagte Dinah Fuller.
    »War sie allein?«
    »Ja.«
    Ich schob ihr eine Karte mit der Adresse meiner Dienststelle zu. »Können Sie mich heute gegen elf Uhr im Office besuchen?«
    »Ich werde pünktlich sein!« versicherte sie.
    ***
    Im Distriktgebäude telefonierte ich mit Lieutenant Murphy. Er war für den Mordfall Trenton zuständig.
    »Wir haben das Messer identifiziert«, sagte er. »Es ist in Hongkong angefertigt worden, industrielle Massenware, wie man sie in jedem Kaufhaus bekommt. Das Messer war neu. Soweit ich es feststellen konnte, wird der Messertyp in neunzehn Kaufhäusern und vierundachtzig Kettenläden vertrieben. Das bezieht sich nur auf New York! Es wäre sinnlos, jedes einzelne Geschäft abzuklappern. Der Mörder hat bestimmt nicht dort gekauft, wo man ihn kennt!«
    »Fingerabdrücke?«
    »Keine«, sagte Murphy.
    »Spuren an der Feuertreppe?«
    »Nichts, womit wir etwas beginnen könnten.«
    »Halten Sie uns bitte auf dem laufenden«. sagte ich und hängte auf.
    Dann telefonierte ich mit dem Labor. Man sagte mir, daß es sich um einen Barren der Bank of America handle. Der offizielle Prägestempel war beseitigt worden. »Die Dinger sind im freien Handel erhältlich«, fügte mein Kollege aus dem Labor noch hinzu. »Ich habe versucht, eine Käuferliste zu bekommen, aber Sie wissen ja, wie stur man da ist.«
    »Wie sieht es mit den Fingerabdrücken aus, die sich auf dem Barren befinden?«
    »Keine.«
    Es klopfte in diesem Augenblick, und ich hängte schnell auf.
    »Besuch für Sie, Sir«, meldete ein Sergeant. »Miß Dinah Fuller.«
    Ich erkannte sie kaum wieder, als sie ins Zimmer rauschte. Es war zu sehen, daß sie eine Reihe Dollars im Schönheitssalon gelassen hatte.
    Sie nahm auf einem Stuhl Platz, als betrachte sie sich als eine Diva im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Ich hatte mir inzwischen einige Fotos besorgt, die ich ihr vorlegte. »Versuchen Sie das Mädchen im grünen Kleid zu identifizieren«, bat ich.
    Dinah Fuller beugte sich nach vorn. Es waren insgesamt sechs Fotos in Postkartengröße. Die Hand meiner Besucherin zeigte auf das Bild von Suzan Trenton. »Das ist sie, da gibt es gar keinen Zweifel!«
    »Mr. Decker wird das zu Protokoll nehmen«, sagte ich und stand auf.
    »Sie wollen schon gehen?« erkundigte sie sich enttäuscht.
    »Wir sehen uns bestimmt noch einmal wieder!« versicherte ich und verließ das Office. Phil schickte mir einen keineswegs begeisterten Blick nach. Verständlich für jemanden, der Dinah Fuller kannte.
    ***
    Auf der Fahrt zu Buck Rifford fiel mir etwas ein. Ich machte einen kleinen Umweg und stoppte vor dem ultramodernen Bürogebäude der Dental Supply Company; eine Firma, die vor allem Zahntechniker und Dentisten beliefert.
    Der Direktor hieß Lester O'Neill.
    »Ja«, bestätigte er nach kurzem Gespräch, »wir kaufen und verkaufen Barrengold zum Tagespreis. Das meiste davon wird von uns oder unseren Kunden zu Zahnprothesen verarbeitet. Unser Jahresbedarf liegt immerhin bei siebenhundert Kilogramm Gold.«
    »Darf ich mir mal Ihre Kundenliste ansehen?« fragte ich. Er brachte sie mir. Die Liste enthielt fast ausschließlich die Adressen von zahntechnischen Labors. Ich fand keinen Namen darunter, der verdächtig gewesen wäre.
    »Können Sie mir eine Kopie davon anfertigen lassen?« bat ich ihn. »Sie dürfen versichert sein, daß die Informationen streng vertraulich behandelt werden.«
    »Ich schicke

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