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048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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auch dem Bankier aus allernächster Nähe eine Kugel durch den Kopf geschossen worden.
    Inzwischen war ein Detektiv herbeigekommen, der im Hotel Dienst tat. Der Hotelier mußte das Zimmer verlassen, und die beiden schlössen die Tür ab, um gemeinsam eine sorgfältige Untersuchung vorzunehmen.
    Der Wetter war sicher, daß das Zimmer, als er es nach dem Mord betreten hatte, leer gewesen war. Niemand hätte sich hier verstecken können. Von neuem prüfte er die Wand, indem er Zoll für Zoll die Täfelung beklopfte. Das gleiche tat sein Gehilfe an der ändern Wand. Die Zimmerdecke bestand aus Gips. Ein Kamin war nicht vorhanden.
    Long hob den Telefonhörer auf, wischte ihn mit einem Handtuch ab und rief das Büro an.
    Miss Cravel antwortete. Aus dem Tonfall ihrer Stimme schloß er, daß sie von dem Ereignis gehört hatte.
    »Sind Sie es, Mr. Long? Stimmt es, daß...« Sie sprach leise, offenbar hatte sie Leute am Schalter.
    »Wer hat Mr. Monkford vor einer Viertelstunde angerufen?« erkundigte er sich.
    »Niemand - er rief hier an. Ich antwortete ihm. Mit einem Mal hörte ich einen Schuß.«
    Er legte den Hörer auf, als an die Tür geklopft wurde. Es war ein Arzt, der als Gast im Hause wohnte, und den man verständigt hatte. Er schaute auf den bewegungslosen Körper.
    »Es ist wohl nicht mehr nötig, zu sagen, daß er tot ist.« Er beugte sich nieder und nahm eine flüchtige Untersuchung vor. »Durch den Kopf geschossen, aus nächster Nähe - man sieht das an den verbrannten Stellen. Haben Sie den Mann erwischt?«
    Der Arzt schien unterrichtet worden zu sein, wer Arnold Long war.
    »Nein, wir haben keinen Mann erwischt. Als ich unmittelbar nach dem Schuß ins Zimmer kam, war niemand da.«
    »Selbstmord?« fragte der Arzt zweifelnd.
    Diesen Gedanken hatte Long auch einen Moment lang erwogen. , Doch fand sich keine Selbstmordwaffe. Monkford besaß zwar einen Browning, aber der lag im Schreibtischkasten, und zwar ungebraucht und ungeladen. Wie war der Mord begangen worden? Denn ein Mord lag zweifellos vor.
    Der Wetter ließ seinen Kollegen allein und suchte Crayley auf. Die Reaktion von Monkfords Nachbar interessierte ihn. »Es ist schrecklich, schrecklich! Warum sollte er sich erschießen? Als ich heute nachmittag mit ihm sprach, wirkte er sehr gut gelaunt.«
    »Hören Sie zu, Crayley! Ich möchte einige Fragen an Sie richten. Sie und dieser junge Rechtsanwalt waren heute nachmittag mit Monkford zusammen. Sie müssen ihm etwas erzählt haben, was ihn sehr beunruhigte.« »Er hat mir etwas erzählt, das mich sehr beunruhigte«, widersprach Crayley laut. »Versuchen Sie ja nicht, mich einzuschüchtern, Long, das werde ich nicht dulden! Der Tod dieses bedauernswerten Menschen hat mich so bestürzt, daß ich keinerlei zusätzliche Aufregung ertrage. Ich kann über unsere Unterhaltung nicht reden.«
    »Vielleicht werden Sie darüber morgen bei der Verhandlung vor dem Richter reden«, sagte der Wetter mit halbgeschlossenen Augen.
    »Sie wollen mir wohl drohen? Mir drohen! Mir, der ich Ihnen in Chelmsford das Leben gerettet habe!«
    »Hören Sie auf, Crayley, bleiben wir bei der Sache. Ich drohe Ihnen nicht, sondern stelle an Sie Fragen, die jeder Polizeibeamte stellen würde. Und jeder ehrliche Mann würde sie auch beantworten. Worüber haben Sie sich heute nachmittag mit Monkford unterhalten?« Crayley zuckte die Schultern.
    »Ich darf es nicht sagen. Fragen Sie lieber Henry, denn es betraf ihn mehr als mich. Außerdem habe ich den Eindruck, daß ich erst mit meinem Anwalt sprechen muß, bevor ich mich zu diesem traurigen Ereignis äußere.«
    Der Wetter ging, um den Rechtsanwalt aufzusuchen, doch wurde ihm mitgeteilt, daß Mr. Henry gleich nach dem Essen abgereist sei, also bereits London erreicht haben mußte.

17
    Miss Revelstoke überbrachte Nora die Nachricht. Das Mädchen war sprachlos vor Schreck.
    »Tot?« flüsterte sie. »O nein, Miss Revelstoke, das ist unmöglich! War er
    »Ich weiß nicht. Der Arzt glaubt, daß Selbstmord vorliegt. Warum aber der arme Monkford Selbstmord begehen sollte, kann ich mir nicht erklären.« Die alte Dame konnte ihre Aufregung nicht verbergen. Von Natur aus eine gelassene Person, ging sie jetzt unausgesetzt im Zimmer auf und ab. »Man soll ihm schon längst den Tod angedroht haben. Crayley erzählte es mir, aber ich kann nicht daran glauben. Deshalb ist übrigens der Detektiv hier - Ihr Mr. Long! Ein schöner Detektiv!«
    »Wenn ich Sie recht verstehe, handelt es sich um Selbstmord,

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