Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
048 - Die Bande des Schreckens

048 - Die Bande des Schreckens

Titel: 048 - Die Bande des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Eingänge. An jedem standen zwei Detektive, die nach verdächtigen Personen Ausschau hielten. Abgesehen vom Auftreten einiger gutgekleideter Taschendiebe aus London, die eine günstige Gelegenheit gewittert haben mochten, gab es keine unliebsamen Vorfälle. Der Wetter hatte es auch nicht anders erwartet.
    Der Mittwoch brachte Mr. Henry, den Rechtsanwalt. Long, der seine Ankunft von Monkfords Zimmer aus beobachtete, sah ihn aus dem Wagen steigen und seufzte:
    »Da kommt einer daher, der im Zylinder Golf spielen will!«
    »Wer ist es?« fragte der Bankier
    »Henry, der Rechtsanwalt. Kennen Sie ihn?«
    »Und ob ich ihn kenne! Er ist Miss Revelstokes Anwalt und ein kommender Mann, wenn Sie mich fragen.«
    »Ein kommender Mann!« wiederholte Long geringschätzig.
    Zuweilen fanden sich im Salon Besucher ein, denn als Kunstsachverständiger war Monkford eine bekannte Persönlichkeit in der Londoner City und kannte viele Künstler und Literaten. Außer dem täglichen Spaziergang, den er mit dem Inspektor unternahm, verließ er das Hotel kaum, kümmerte sich auch nicht um die berühmten Golfspieler und mischte sich nie unter die Menge der Enthusiasten.
    Er nahm, ausgenommen das Abendessen am Tage seiner Ankunft, seine Mahlzeiten zusammen mit Inspektor Long im großen Speisesaal ein. Nach dem Essen schätzte er es, sich in der überfüllten Halle umzusehen. So folgte ein Tag dem anderen, und da keine Gefahr zu bestehen schien, vergaß er seine Befürchtungen und war wieder ganz der alte.
    Am Dienstag wurde er zum Vorsitzenden der Tanzjury gewählt und machte sich mit großem Eifer an die Arbeit, um das Kostümfest zu organisieren, das den Abschluß der Woche bilden sollte.
    Am Mittwoch abend sah ihn Long von seinem Fenster aus auf dem Rasenplatz in Begleitung von Henry und Crayley Spazierengehen. Anscheinend war die Unterhaltung sehr ernst, denn das Auf- und Abgehen dauerte eine halbe Stunde. Einmal schaute Monkford hinauf, hob jedoch die Hand nicht zum Gruß, wie er es gewöhnlich tat.
    Sie mußten bald darauf ins Hotel zurückgekehrt sein, denn fünf Minuten später hörte Long die drei Männer im Salon neben seinem Zimmer sprechen. Diese Unterhaltung dauerte etwa eine Viertelstunde, dann wurde die Gangtür geschlossen. Long klopfte und trat ein.
    Der Bankier war allein. Offensichtlich mußte etwas vorgefallen sein, das ihn beunruhigte. »Was ist los?« fragte Long.
    »Nichts - gar nichts.« Monkford stieß die Worte heftig hervor. »Ich möchte Sie nach dem Essen sprechen.«
    »Warum nicht jetzt gleich?«
    »Es hat Zeit.«
    »Betrifft es Sie?«
    »Einesteils, ja. Aber es betrifft eigentlich einen - jungen Freund.
    Ich möchte jetzt nicht darüber reden. Wenn Sie gleich nach dem Essen heraufkommen, können wir die Sache, die mich sehr beschäftigt, erörtern. Ja, sie beschäftigt mich sehr.«
    Er wollte nichts weiter sagen.
    In der Halle hielt Long Jackson Crayley an.
    »Was haben Sie Monkford erzählt, das ihn so deprimiert hat?«
    Crayley schaute ihn erstaunt an.
    »Wir sprachen über eine persönliche Angelegenheit. Wenn er es Ihnen nicht gesagt hat, kann ich auch nicht darüber sprechen, denn ich bin zum Schweigen verpflichtet.«
    Long fixierte ihn eingehend. Irgendeine auffallende Veränderung war mit dem Mann vorgegangen. Er machte den Eindruck, als stünde er unter einer großen Spannung. Seine Stimme klang etwas schärfer, und seine Haltung zeigte eine ungewöhnliche Straffheit.
    Der Wetter stand vor einem Rätsel. Dies alles kam ihm um so bemerkenswerter vor, als Joshua Monkford den ganzen Nachmittag sehr heiter gewesen war und sogar für den nächsten Morgen einen Gang zum Golfplatz vorgeschlagen hatte.
    Long kannte Henry nicht, wenigstens nicht gut genug, um Aussicht zu haben, von ihm etwas zu erfahren.
    Er speiste sonst immer mit Monkford zusammen. Doch als er sich an diesem Abend zum Essen umkleidete, brachte ihm Monkfords Diener einen Zettel:
    ›Würden Sie heute abend an einem anderen Tisch essen? Ich möchte noch ein paar Angelegenheiten mit Crayley und dem jungen Henry besprechen‹
    Er war nicht ärgerlich, sondern beunruhigt. Was konnte Monkford auf einmal so einschüchtern? Er forschte in seiner Erinnerung, fand jedoch keinen Anhaltspunkt und konnte sich auch an keine Bemerkung des Bankiers erinnern, die diese plötzlichen Konferenzen erklärt hätte.
    Er sah ihn während des Essens im Speisesaal. Longs Platz war neben dem Tisch, an dem Miss Revelstoke und ihre Sekretärin speisten. Für eine Sekunde

Weitere Kostenlose Bücher