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0480 - Satan mischt die Karten

0480 - Satan mischt die Karten

Titel: 0480 - Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hätte er sich zusammen mit Al Capone für ein gemeinsames Doppelporträt malen lassen können.«
    »Mit dem Unterschied: Capone wurde festgenommen, Harvard nicht«, ergänzte Nicole trocken.
    Zamorra berührte Ullichs Schulter. »Du weißt mehr als ich. Das stand doch sicher nicht alles in der Zeitung, sonst würde ich davon wissen. Immerhin aboniere ich einen ganzen Lastwagen voll internationaler Zeitungen.«
    »Ihr schaut euch eben alle nicht die richtigen Zeitungen und Sendungen an«, meinte Ullich. »Außerdem seid ihr alle zu sehr auf eine bestimmte Gruppierung von Gegnern fixiert. Dämonen der Hölle, DYNASTIE DER EWIGEN, die Sekte der Jenseitsmörder - wer spricht noch von der, seit Eysenbeiß nicht mehr für Trubel sorgt? -, die MÄCHTIGEN, der Kobra-Kult des Schlangendämons Ssacah, und in unserem speziellen Fall unsere größte Konkurrenz, die Tendyke Industries unter Rhet Rikers Regie… und dabei verschließt ihr die Augen vor anderen Gruppierungen, die im Laufe der Zeit entstehen und immer gefährlicher werden. Zum Beispiel die Scientisten. Ist euch klar, daß sie nicht nur mit ihrer Heilslehre, die an sich nichts anderes ist als eine zusammengewürfelte Anhäufung psychologischer Erkenntnisse, Seelen fangen und damit Gevatter Beelzebub die größte Konkurrenz machen, sondern daß sie auch nach politischem Einfluß und wirtschaftlicher Macht streben und die zu einem großen Teil bereits erlangt haben, ohne daß es den Menschen bisher so richtig aufgefallen ist? Sie sind ein Staat im Staat, und wenn wir nicht höllisch aufpassen, stecken sie uns in den Sack, um uns wie junge Katzen zu ersäufen, ehe auch nur einer von uns ihren Schatten sieht.«
    »Es steckt noch etwas mehr dahinter«, fügte Zamorra hinzu, der sich über den profunden Wissensstand des alten Freundes und Kampfgefährten wunderte. »Sie setzen teilweise enorme parapsychische Kräfte ein, um ihre Ziele zu erreichen. Soweit ich weiß, bilden sie Logen, magische Zirkel, oder wie immer sie es nennen, welche aus parapsychisch begabten Menschen bestehen. Meist ahnen die gar nicht, wozu sie benutzt werden, weil die Scientisten ihnen kaum jemals die Wahrheit sagen können. Mit diesen starken Parakräften manipulieren sie alles Manipulierbare, begehen Verbrechen und sind mühelos in der Lage, Sicherheitsvorkehrugen jedweder Art zu unterwandern. Carsten«, wandte er sich an den jungen Konzernchef, »bist du sicher, daß sie nicht längst ein paar Dutzend Leute in eurer Zentrale haben?«
    »Du meinst, ähnlich wie Erik Skribent, der damals unter meinem Vater bis ins Top-Management aufgestiegen ist und in Wirklichkeit der damalige ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN selbst war?«
    Zamorra nickte.
    »Und das Ganze in wesentlich größerem Stil«, fügte Ullich hinzu. »Bisher haben wir noch keinen unserer Mitarbeiter hier in Frankfurt als Scientisten erkennen können, aber das heißt nicht, daß die Leute nicht längst bei uns eingesickert sind. Dasselbe gilt auch für Tendyke Industries. Wenn sie es schaffen, leitende Mitarbeiter für ihre Gruppierung zu gewinnen, haben sie schon die halbe Ernte eingebracht.«
    Carsten Möbius schluckte.
    »Sagt mal, habt ihr euch eigentlich alle dazu verschworen, mir Angst zu machen?« Fragend sah er Michael Ullich an. »Warum bist du mit deiner Weisheit nicht schon längst mal aus der Reserve gekommen?«
    »Weil du Witzbold ja derzeit nur Augen und Ohren für deine Firma hast und aufpaßt, daß die TI uns nicht auf den internationalen Märkten das Wasser abgräbt«, erwiderte Ullich. »Also habe ich dich bisher nicht damit behelligt. Wenn Zamorra nicht auf Parascience zu sprechen gekommen wäre, hätte ich dich auch weiterhin nicht damit behelligt, sondern zusammen mit unseren Sicherheitsdiensten und Werkschutzgruppen im stillen daran gearbeitet.«
    »Wie tröstlich, daß man solche Freunde hat«, murmelte Möbius und ließ offen, wie er das nun eigentlich gemeint hatte.
    In der Tat gehörte Michael Ullich zu seinen ältesten Freunden und hielt ihm immer den Rücken frei. Nach Schule und Ausbildung hatten sich ihre Wege nur kurzzeitig getrennt; Ullich war bei einem Versicherungsunternehmen gelandet und hat seinem Freund Carsten Möbius, von Beruf »reicher Sohn«, eine geradezu sündhafte Lebensversicherung angedreht. Würde sie jemals ausgezahlt werden müssen - und damals war dieses Risiko recht hoch, weil Carsten sich in seiner Sturm- und Drang-Phase befand und auf haarsträubende Abenteuer aus war, was sich in der

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