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0481 - Die Clique der Verräter

Titel: 0481 - Die Clique der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewegungsmöglichkeiten erschöpft. Sie konnte keine Pedopeilung ausführen. Diese Fähigkeit schien erloschen zu sein. Die Impulse der Kreminen waren stärker als die aller anderen Lebewesen in der Nähe.
    Merceile verwünschte ihre voreilige Flucht. Sie hätte auf Atlan hören sollen, dann hätte sie sich jetzt noch in der relativen Sicherheit seines Körpers befunden.
    Instinktiv spürte das Cappinmädchen, daß sich Lebewesen in der Nähe der Kreminen aufhielten. Da die Sinnesorgane der Unglücklichen jedoch schon lange zu funktionieren aufgehört hatten, konnte Merceile keinen Gebrauch davon machen. Sie war blind und taub. Die einzige Verständigungsmöglichkeit waren ihre Gedanken.
    Sie wechselte in den Körper von Krecster-Kalopcs, der der intelligenteste Kremine zu sein schien. Außerdem besaß er die Fähigkeit, seine Lage einigermaßen nüchtern beurteilen zu können. Die vier anderen waren dagegen abgestumpft und kaum zu irgendwelchen Diskussionen zu bewegen.
    Sie spürte die Erleichterung von Krecster-Kalopcs.
    „Da sind Sie wieder, Merceile! Diesmal haben Sie mich nicht so lange warten lassen."
    Seine Aufdringlichkeit war ihr zuwider, aber sie gab sich Mühe, ihn zu verstehen. Es wäre ungerecht von ihr gewesen, wenn sie ihren Zorn gegen diese bedauernswerte Wesen gerichtet hätte.
    „Ich komme nicht ohne Grund so schnell zurück, Krecster-Kalopcs", dachte sie. „Es kommt mir so vor, als wären Lebewesen in der Nähe aufgetaucht. Es ist nur ein Gefühl, so daß ich nicht sicher bin."
    „Es stimmt aber!" dachte der Kremine.
    Sie verbarg ihre Überraschung nicht.
    „Wie ist es möglich, daß Sie das wissen, obwohl Sie Augen und Gehör verloren haben?"
    „An die Stelle meiner natürlichen Fähigkeiten sind andere getreten", erklärte der Kremine. „Ich kann Fremde fühlen, obwohl sie nicht in meinem Körper sind. Ein paar sind jetzt ganz nahe. Ich nehme an, daß sie vor den Gestellen stehen, auf denen wir liegen."
    Merceile war erregt. Vielleicht waren Rhodan und Atlan in der Nähe, um ihr zu helfen.
    „Können Sie noch etwas spüren?"
    „Nein", lautete die Antwort des Kreminen. „Ich bin jedoch sicher. daß einer der Fremden der Mann ist, der mich in den letzten Jahren regelmäßig besucht hat."
    Das Cappinmädchen war enttäuscht. Das konnte nur bedeuten, daß ein oder mehr Pedolotsen in den Raum mit den Gestellen gekommen waren.
    „Sie müssen mir sofort mitteilen, wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen", forderte sie Krecster-Kalopcs auf.
    „Das werde ich tun", versprach der Kremine.
    Sie drang etwas tiefer in sein Bewußtsein ein, um festzustellen, ob er sie nicht anlog. Gleich darauf zog sie sich beschämt zurück. Der Kremine war bereit, alles für sie zu tun.
    Die Blindheit war schlimmer als alles andere. Sie bedeutete Ungewißheit.
    Merceile hätte einem Angriff völlig hilflos gegenübergestanden.
    „,Machen Sie sich keine Sorgen", sagte der Kremine mit Hilfe seiner Gedanken. „Unsere Ausbilder werden uns nichts tun. Sie brauchen uns noch, denn wir sollen einen Mann einfangen, den sie Ganjo nennen. Sie warten schon seit Jahrtausenden auf ihn."
    „Ich weiß", erwiderte Merceile müde.
    Krecster-Kalopcs war überrascht.
    „Sind Sie vielleicht die Gefährtin dieses Ganjos?"
    Einmal mehr war Merceile von Krecster-Kalopcs’ schneller Auffassungsgabe überrascht.
    „So könnte man es nennen!"
    „Und wo ist der Ganjo? Warum hat er Sie allein hierher geschickt? Wird er kommen und Sie befreien?"
    Merceile staunte über den plötzlichen Eifer des Kreminen.
    „Nicht zu viele Fragen!" dachte sie sanft. „Der Ganjo ist hier, aber er wird nicht in die Falle gehen."
    „Es müßte eine Möglichkeit bestehen, ihm eine Nachricht zu übermitteln", dachte Krecster-Kalopcs. „Vielleicht würde er uns töten."
    Es war erschütternd für Merceile, zu spüren, wie sich die Kreminen nach dem Tod sehnten, der die einzige Erlösung für sie bedeutete.
    „Der Ganjo ist in Schwierigkeiten", teilte sie Krecster-Kalopcs mit. „Aber ich bin sicher, daß er Ihnen und Ihren Freunden helfen wird, sobald er eine Möglichkeit dazu bekommt."
    Krecster-Kalopcs war zufrieden. Er konnte nach all den Jahren endlich hoffen, daß die Quälerei ein Ende nehmen würde.
    „Ich versuche noch einmal eine Pedotransferierung", verkündete Merceile. „Jetzt, wo sich andere Körper in unmittelbarer Nähe aufhalten, könnte es vielleicht funktionieren."
    „Vergessen Sie uns nicht!" bat der Kremine.
    Merceile verschloß

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