0481 - Die Clique der Verräter
Überschlagblitzen.
Sekundenlang blieb es merkwürdig still. Dann hörten die beiden Männer ein Gestell zusammenbrechen. Florymonth schien noch immer zu leben und sein Zerstörungswerk fortzusetzen.
Rhodan klappte seinen Helm herab, denn der Gestank und der Rauch wurden unerträglich.
Die Roboter irrten durch die Flammen. Sie waren offenbar unschlüssig, wie sie sich verhalten sollten.
Rhodan richtete sich auf. Sein Kopf befand sich jetzt in gleicher Höhe mit den Gehirnen der Kreminen. Er sah, daß nur noch zwei der Monstren existierten. Die anderen lagen zusammengedrückt unter Florymonth, der jetzt fast alle fünf Gestelle bedeckte und sich allmählich auf die beiden noch lebenden Monstren zuschob. Dabei absorbierte sein Körper mühelos die Energien, die ihm aus den Waffen der Roboter entgegenschlugen.
Von den Pedolotsen konnte Rhodan keine Spur entdecken.
Offenbar hatte Guvalasch seine Männer zurückgezogen, nachdem zwei der Gruppe erschossen worden waren.
„Es ist wie ein Alptraum!" dachte Ovaron, der durch Rhodans Augen alle Ereignisse beobachtete.
Rhodan stand mit schußbereiter Waffe am Rand des Gestells.
Er sah, daß das darauf liegende Gehirn zu brennen begann und langsam in sich zusammenfiel.
*
Ein Ruck ging durch den verstümmelten Körper von Krecster-Kalopcs.
Merceiles Bewußtsein zog sich hastig zurück, denn eine Flut unklarer Emotionen schlug über ihr zusammen.
„Was ist geschehen?" fragte sie behutsam.
Ihre Gedanken drangen nicht bis zu Krecster-Kalopcs durch.
Es war zum erstenmal, daß er sie völlig ignorierte.
Merceile ahnte, daß sich etwas Entscheidendes ereignet hatte. Vielleicht, so hoffte sie, griffen Rhodan und Ovaron jetzt an.
„Es geschieht!" kam Krecster-Kalopcs’ erster klarer Gedanke.
„Endlich geschieht es!"
„Was ist passiert? wollte Merceile wissen. „Ich verstehe die Zusammenhänge nicht."
Allmählich begriff sie, daß einer der fünf Kreminen gestorben und aus der Reizverbundschaltung ausgeschieden war. Sie konnte dem Bewußtseinsinhalt Krecster-Kalopcs’ nicht entnehmen, ob der Tod gewaltsam herbeigeführt worden war.
„Warum haben sie mich nicht zuerst getötet?" dachte Krecster-Kalopcs enttäuscht.
Sollten Atlan und Rhodan den Tod eines Kreminen herbeigeführt haben?
Merceile glaubte nicht, daß die beiden Männer so skrupellos waren, um die wehrlosen Ungeheuer umzubringen. Weder der Arkonide noch Rhodan konnten wissen, daß die Kreminen den Tod herbeisehnten.
„Wer hat es getan? erkundigte sich Merceile bei Krecster-Kalopcs.
„Der nächste! hämmerten die Gedanken des Kreminen auf sie ein. „Jetzt ist der nächste an der Reihe. Ich fühle, daß er stirbt."
Die Gedanken überschlugen sich.
„Sie müssen mir helfen!" drängte Merceile. „Ich weiß, daß Sie alle sterben wollen, aber Sie können nicht von mir verlangen, daß ich auch so denke. Ich will weiterleben. Sie müssen mir helfen, aus Ihrem Körper zu entkommen."
Krecster-Kalopcs beachtete sie kaum. Seine Gedanken rasten. Er befand sich in euphorischer Stimmung.
„Er hat es geschafft!" Begeisterung schwang in den unkontrollierten Gefühlen des Kreminen mit. „Jetzt brauche auch ich nicht mehr lange zu warten."
Der Tod von zwei Kreminen bedeutete vielleicht, daß die Reizverbundschaltung nicht mehr so gut funktionierte, überlegte Merceile. Sie konzentrierte sich. Diesmal empfing sie die Pedopeilimpulse fremder Körper. Erregt von der Aussicht, wieder zu Atlan zurückkehren zu können, wollte sie transferieren.
Der Versuch mißlang.
Erstaunt und enttäuscht sank sie in das Bewußtsein des Kreminen zurück.
Sie mußte hier weg, bevor es zu spät war. Wenn Krecster-Kalopcs starb, durfte sie sich nicht mehr in seinem Körper befinden, sonst würde sie sein Schicksal teilen.
Merceile war völlig verzweifelt. Sie wußte nicht, was sie tun sollte.
Krecster-Kalopcs ignorierte sie jetzt völlig. Seine Gedanken beschäftigten sich ausschließlich mit dem Tod.
Merceile übernahm den Willen des Kreminen. Das fiel ihr diesmal schwer, denn Krecster-Kalopcs hatte sich bereits in Wahnvorstellungen hineingesteigert, von denen er kaum loskam.
Sie spürte mit dem Instinkt Krecster-Kalopcs daß nun der dritte Kremine starb.
Die beiden Überlebenden fieberten ihrem Ende entgegen.
Mit einer ungeheuren Willensanstrengung übernahm das Cappinmädchen die völlige Kontrolle über das Gehirn des Kreminen. Sie verdrängte alle Gedanken an den Tod.
Während sie noch mit
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