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0481 - Die Clique der Verräter

Titel: 0481 - Die Clique der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwand ebenfalls unter der Gehirnmasse. Er konnte nur noch unartikulierte Geräusche von sich geben und wurde durch Schläuche mit Sauerstoff versorgt.
    Irgendwann dämmerte in ihm die Erkenntnis, daß er mit seinen vier Freunden verbunden war. Die Anschlüsse in seinem Gehirn reichten bis in die benachbarten Räume, wo die anderen Kreminen lagen.
    Die Unbekannten hatten die fünf Ausgestoßenen mit Kabeln und Schläuchen verbunden.
    So lagen sie auf ihren Gestellen und warteten auf die Erlösung, die niemals kommen konnte.
    Krecster-Kalopcs verzweifelte bei dem Gedanken, daß sie die Fähigkeit des Sterbens verloren haben könnten. Es erschien ihm nicht mehr so abwegig, daß sie bis in alle Ewigkeit hier liegen mußten, als hilflose Teilnehmer an einem schrecklichen Experiment.
    Jahrhunderte - oder waren es Jahrtausende? - verstrichen, ohne daß etwas geschah. Der Kopf des Kreminen dehnte sich nicht weiter aus. Er hatte einen Durchmesser von zweieinhalb Meter erreicht.
    Krecster-Kalopcs fühlte sich mit den anderen Gefangenen immer mehr verbunden. Die fünf Kreminen lernten wie ein Kollektiv zu denken. Sie wurden sich immer ähnlicher. Getrennt durch dünne Metallwände lagen sie auf den Gestellen und litten. Ihre Träume kreisten ausschließlich um ihr Ende. Sie klammerten sich an den Gedanken, daß sie eines Tages sterben würden.
    Da keine Veränderung mehr mit ihnen vorging, begannen sie zu glauben, daß man sie vergessen hatte. Als Teil einer gewaltigen Automatik lebten sie jedoch weiter.
    Dann - viel, viel später - geschah etwas, daß sie diese Theorie wieder aufgeben ließ.
     
    *
     
    Krecster-Kalopcs spürte, wie etwas in ihn eindrang. Hätte er noch eine Stimme besessen, hätte er panikartig aufgeschrien.
    So mußte er den seltsamen Angriff stumm über sich ergehen lassen. Etwas nahm von seinem Gehirn Besitz und begann sein Denken und Fühlen zu kontrollieren.
    Etwas Lebendiges!
    Der Kremine wollte sich aufbäumen, doch sein Körper hatte sich im Verlauf von Jahrtausenden zurückentwickelt, so daß er nicht mehr reagierte.
    Krecster-Kalopcs spürte, daß er die Kontrolle über seine Gedanken verlor. Dann wurde er völlig von diesem fremden Bewußtsein beherrscht. Unterschwellig spürte er den Triumph des Fremden.
    Nach einer Weile gab ihn der Unbekannte wieder frei und wechselte nacheinander in die Körper der anderen Kreminen über.
    Krecster-Kalopcs’ Lebenswille war längst erloschen, aber das Ereignis war so ungeheuerlich, daß das Interesse des Kreminen an seiner Umgebung noch einmal aufflackerte.
    Jemand führte ein Experiment durch. Krecster-Kalopcs versuchte sich über die Bedeutung des Geschehnisses klarzuwerden, erkannte aber schnell, daß er nicht einmal erahnen konnte, worum es eigentlich ging.
    Das fremde Bewußtsein kam ein zweitesmal in seinen Körper gekrochen und übernahm die Kontrolle über Krecster-Kalopcs’ Willen. Diesmal ging es schneller.
    Der Kremine verströmte den ganzen Haß, zu dem er noch fähig war, aber der Eindringling reagierte nicht.
    „Du mußt ruhig bleiben!" drang ein Impuls durch sein Gehirn.
    „Wenn du ruhig bleibst, wird dir nichts geschehen."
    Krecster-Kalopcs’ Wunsch, endlich diesen Qualen entrinnen zu können, wurde übermächtig.
    „Töte mich!" flehten seine Gedanken. „Warum tötest du mich nicht endlich?"
    Die Antwort wirkte gelassen: „Wir brauchen dich und die vier anderen. Die Arbeit darf nicht umsonst gewesen sein."
    Der Haß des Kreminen wurde schnell zu Demut und Unterwürfigkeit. Er bat weiter um sein Ende, doch es erfolgte keine Reaktion.
    „Werde ich jemals sterben?" fragten seine Gedanken schließlich.
    Der Fremde verströmte ein Gefühl der Heiterkeit, aber es dauerte nur einen Augenblick, so daß Krecster-Kalopcs nicht sicher war, ob er richtig empfunden hatte.
    „Natürlich wirst du sterben", sendete der Fremde. „Aber niemand kann sagen, wann das sein wird. Du und deine Freunde sind ausgezeichnete Reizempfänger, das steht jetzt fest."
    Krecster-Kalopcs ließ den Eindringling seine Verständnislosigkeit spüren.
    „Wir benutzen. euch als Pedofalle", erklärten die Gedanken des Unbekannten.
    Wieder verstand der Kremine nicht. Den weiteren Gedanken des Fremden glaubte er entnehmen zu können, daß er, und die vier anderen Gefangenen eine Falle bildeten, in die jemand, den die Unbekannten seit langer Zeit zurückerwarteten, gehen sollte.
    Krecster-Kalopcs erfuhr nichts mehr über diese Sache, denn der Fremde zog sich wieder

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