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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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Angelegenheit. Die geht uns normalerweise nichts an.
    Es war, als habe Mr. High meine Gedanken erraten. »Ich betone nochmals, Jerry, was uns an der ganzen Angelegenheit interessiert, ist die Tatsache, dass mindestens zwei New Yorker Gangstersyndikate mit im Spiel sind. Das ist unsere Aufgabe. Hier müssen wir alles tun, was wir können. Auf die Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit des uns bekannt gewordenen Ereignisses dürfen wir dabei keine Rücksicht nehmen. Ist das klar?«
    Es war völlig klar.
    »Sie wissen also, Jerry, wo der Ansatzpunkt ist. Es geht um die Herren Busato und Nero. Selbst wenn keine Bombe mit im Spiel ist, haben die beiden alles auf dem Gewissen, was in den letzten Tagen passiert ist. Und das ist ein reine FBI-Angelegenheit.«
    Er nickte mir noch einmal zu, dann war ich entlassen.
    Ich ging zur Tür. Gerade als ich hinausgehen wollte, rief er mich noch einmal. »Jerry!«
    Ich schaute ihn an.
    Er zeigte mir beide Fäuste und gab mir damit zu erkennen, dass er mir fest die Daumen hielt.
    Ich nickte ihm zu. Wir wussten, dass eine verteufelt schwere Aufgabe vor uns lag.
    ***
    Auf jeder Seite der schmalen Straße, die zu einer schlossähnlichen Villa in einem weiten Park unweit von Lakeview am Southern State Parkway führte, stand ein Mann.
    Sie standen schon eine ganze Weile dort, aber sie beachteten sich gegenseitig nicht. Sie sprachen auch kein Wort miteinander. Zwischen ihnen war ein Abstand von etwa acht Yard. Diesen Abstand hielten sie peinlich genau ein. Langsam schlenderten sie auf und ab. Wie zwei Soldaten auf einer besonders strengen Wache.
    Ein unbefangener Beobachter musste den Eindruck haben, dass die beiden sich gegenseitig gar nicht bemerkten.
    Wie an einem Eaden gezogen, fuhren sie herum, als sie einen Wagen hörten und zwei Scheinwerferbündel über sie hinweghuschten. Auf der schmalen Straße näherte sich ein Cadillac Eldorado. Erst als der Wagen höchstens noch zwanzig Yard von den beiden Männern entfernt war, schienen sich die Posten gegenseitig zu bemerken. Sie nickten sich zu. Beide gingen sie so weit zur Fahrbahnmitte hin, dass kein Platz mehr für die Durchfahrt des schweren Wagens blieb.
    Der Fahrer des Cadillac schien es nicht anders erwartet zu haben. Zwei Schritte vor den Wächtern stoppte er. Lautlos senkte sich das linke vordere Seitenfenster. Einen Moment später folgte auch die rechte Scheibe. Wie auf einen geheimen Befehl hörend, schauten die beiden bislang stummen Männer in den Fahrgastraum. Eine halbe Sekunde später zogen sie ihre Köpfe zurück. Sie nickten wie Marionetten. Auf dieses Zeichen hin glitten die Seitenscheiben des Wagens wieder in ihre ursprüngliche Stellung.
    Die beiden stummen Wächter gingen je zwei Schritte rückwärts und machten eine Handbewegung, die freie Fahrt bedeutete. Lautlos fuhr der Cadillac weiter.
    Sekunden später schien alles nur ein Spuk gewesen zu sein. Wie in der ganzen Zeit vorher standen die Männer schweigend, jeder auf seiner Straßenseite. Wieder sprachen sie nicht miteinander. Wieder gingen sie auf und ab, als bemerke einer den anderen nicht.
    Vielleicht drei Minuten vergingen, dann wiederholte sich das Spiel. Wieder war es ein Cadillac Eldorado, der zwei Schritte vor den auf die Straßenmitte getretenen Männern anhielt.
    Alles lief so ab wie beim ersten Mal. Auch diese Szene ging fast gespenstisch leise vorbei. Erneut nahmen die Männer ihre ruhelose Wanderung wieder auf.
    Etwa zweihundert Yard weiter, vor einer pompösen Freitreppe, die zu der schlossähnlichen Villa führte, spielten sich ähnlich seltsame Dinge ab. Als der zweite Cadillac ankam, stand der erste mit laufendem Motor dort. Der zweite fuhr so weit vor, dass die Fahrzeuge, wie mit einem Lineal ausgerichtet, in einem Abstand von etwa zehn Yard nebeneinander standen.
    In diesem Moment kamen zwei bullige Männer aus der breiten Eingangstür des Landsitzes. Jeder von ihnen öffnete einen Türflügel weit und einladend. Dies war ein Zeichen für die Fahrer beider Cadillacs. Gleichzeitig stiegen sie aus, gleichzeitig öffneten sie die Hintertüren der beiden Fahrzeuge. Und ebenso gleichzeitig stieg aus jedem Fahrzeug ein weiterer Mann aus.
    Dem zuerst angekommenen Cadillac entstieg eine Gestalt, die aussah wie ein Gummiball auf Beinen. Der Mann war klein und rund. Sein Atem klang asthmatisch. Mit schnellen Schritten ging der Kleine an seinem Wagen entlang. Der Mann aus dem zweiten Fahrzeug tat es ihm gleich. Er war groß und massig, etwa fünfzig

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